Jugend-Hallen-DM - Die große Vorschau (1)
Am Wochenende (20./21. Februar) finden in Halle/Saale die 42. Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften zusammen mit den 17. Deutschen Winterwurf-Meisterschaften der Jugendlichen statt. leichtathletik.de hat sich für Sie die Meldelisten einmal vorgenommen. Wer geht in der männlichen Jugend als absoluter Top-Favorit an den Start, in welchen Disziplinen kündigen sich spannende Duelle an, und wo könnten sogar die nationalen Rekorde wackeln?
60 MeterDie 60-Meter-Entscheidung verspricht ein Zentimeter-Krimi zu werden. Elf Athleten haben in diesem Winter bereits die 7-Sekunden-Marke geknackt. Angeführt wird die Meldeliste vom Zweiten der Deutschen A-Jugendmeisterschaften über 100 Meter, Florian Föstl (LG Sempt). Zu seinen härtesten Widersachern zählen Patrick Kuhn (Schweriner SC) und Roy Schmidt (TuS Jena). Bei der Frage, wer Nachfolger von WM-Starter Robert Hering (TuS Jena) wird, sollte auch Timo Stinski nicht außer Acht gelassen werden. Der Leverkusener gewann im August bei den Deutschen B-Jugendmeisterschaften in Rhede Silber über 100 Meter. Und dann ist da auch noch Patrick Domogala. Der Mannheimer wurde im Sommer dreimal Deutscher B-Jugendmeister.
200 Meter
Drei Athleten haben sich in diesem Winter in den Vordergrund gesprintet. Sowohl der Vorjahres-Zweite Roy Schmidt (21,32 sec) als auch der Vorjahres-Vierte Martin Brieger (LG ohra Hörselgas; 21,81 sec) und Florian Föstl (21,62 sec) absolvierten bereits flotte 200 Meter und führen damit die Meldeliste an. Knapp dahinter lauern der Schweriner Patrick Kuhn und der Mannheimer Patrick Domogala auf seine Chance.
400 Meter
Alles andere als ein Berliner Sieg wäre eine große Überraschung. Der Sechste der U20-EM, Marco Kaiser (LG Nike Berlin), unterbot als einziger des Teilnehmerfeldes bereits die 47-Sekunden-Marke und geht somit als Favorit in das Rennen. Die härteste Konkurrenz droht dem 19-Jährigen von seinem Vereinskameraden, Varg Königsmark, Achter der U18-WM.
800 Meter
Gewinnt der Deutsche A-Jugendmeister Andreas Lange (LG Reinbek/Ohe)? Hat der Deutsche B-Jugendmeister Marco Kürzdörfer (TSV Höchstadt/Aisch) den besten Endspurt? Oder ist der Mann mit der schnellsten Bestzeit aller Teilnehmer, Michel Berning (SC Neubrandenburg), auch in Halle der Schnellste? Die 800 Meter versprechen ein hochklassiges Rennen zu werden.
1.500 Meter
Im Juniorenlauf steigerte sich Marcel Fehr (LG Limes Rems) beim Sparkassen-Cup in Stuttgart mit einem beeindruckenden Auftritt auf 3:46,76 Minuten. Tritt der 17-Jährige in Halle in einer ähnlichen Verfassung an, dürfte der Titel reine Formsache sein. Spannung verspricht der Kampf dahinter. Alexander Ide (TV Wattenscheid 01), Martin Sperlich (VfB LC Friedrichshafen), Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt), Stephan Abisch (Hallesche Leichtathletik-Freunde) und Daniel Krüger (LG Dorsten) sind in ihren Jahresbestzeiten nur durch Sekunden-Bruchteile getrennt.
3.000 Meter
Der Sieger kann nur einen Namen tragen: Marcel Fehr. Der 17 Jahre alte Siebte der U18-WM dürfte auf seiner Paradedistanz von keinem seiner nationalen Konkurrenten zu schlagen sein. Die einzigen, die den Deutschen B-Jugendmeister gefährden können sind Tom Gröschel (1. LAV Rostock) und Daniel Krüger.
60 Meter Hürden
Drei Athleten sind in diesem Winter bereits unter acht Sekunden geblieben. Neben dem Chemnitzer Martin Vogel gelang dies auch Julian Marquart (Hallesche Leichtathletik-Freunde) und dem Magdeburger Leroy Balschuweit. Alle drei gehören wie der zweifache Deutsche B-Jugendmeister Moritz Riekert (TuS Metzingen) zu den Top-Favoriten auf den Titel.
4x200 Meter
2009 gewann das Wattenscheider Quartett souverän den Titel und auch 2010 führen sie mit 1:27,01 Minuten wieder die Meldeliste an. Der Sieg in Halle wird nur über die Sprinter in den blau-weißen Trikots führen, die sich allerdings vor allem vor den sprintstarken Mannheimern in Acht nehmen müssen.
5.000 Meter Gehen
Geht er an den Start, dann wird er auch gewinnen. U18-Weltmeister Hagen Pohle hat eine Bestzeit, die mehr als vier Minuten schneller ist als die seiner Konkurrenten. Es werden wohl einsame 25 Runden für den Potsdamer werden.
Hochsprung
Der Deutsche B-Jugendmeister Mateusz Przybylko ist in Halle der erste Anwärter auf den Titel. Konkurrenz droht dem 17 Jahre alten Leverkusener von Steven Matthe (HSG Nordhausen), der eine Bestleistung von 2,10 Metern aufzuweisen hat.
Stabhochsprung
Der Stabhochsprung könnte einer der Höhepunkte des Wochenendes werden. Verantwortlich dafür sind zwei Athleten: Carlo Paech (SV electronic Hohen Neuendorf) und Daniel Clemens (LAZ Zweibrücken). Carlo Paech gewann bei der U18-WM Silber, Daniel Clemens sicherte sich in Rhede im August mit deutscher B-Jugend-Bestleistung von 5,43 Metern den nationalen Jugendtitel. Egal, wer am Ende in Halle die Nase vorn hat, es wird ein hochklassiger Wettbewerb mit Rekordpotenzial werden. Nicht zu vergessen sind Pascal Koehl (LC Rehlingen) und Tom Konrad (Schweriner SC), die in diesem Winter beide bereits 5,10 Meter meisterten.
Weitsprung
Die Tagesform wird über Gold, Silber und Bronze entscheiden. Von den 13 gemeldeten Athleten haben fast alle eine realistische Chance auf Edelmetall. Die besten Aussichten beanspruchen Marcel Kirstges (LG Rhein-Wied), der Metzinger Moritz Riekert und der Heppenheimer Yannick Roggatz für sich.
Dreisprung
Mit nur fünf gemeldeten Athleten ist der Dreisprung einer der am dünnsten besetzten Wettbewerb. Alles andere als ein Zweikampf um Gold zwischen dem Gladbecker Domenic Korbar und Lou Buadu (SCC Berlin) wäre eine Überraschung.
Kugelstoßen
Neun Athleten, getrennt durch nur 65 Zentimeter: Der Kugelstoß-Wettbewerb verspricht ein Zentimeter-Krimi zu werden. Egal ob mit dem Diskus, dem Hammer oder der Kugel - immer wenn Kai Grüner (UAC Kulmbach) am Start ist, geht die Gold-Medaille nur über ihn. Der zweifache Deutsche B-Jugendmeister führt auch in Halle die Meldeliste an. Sein Vorsprung ist allerdings nur gering.
Diskuswerfen
Top-Favorit ist Michael Salzer von der TG Nürtingen. Der Deutsche B-Jugend-Winterwurfmeister von 2008 muss vor allem mit Gegenwehr vom aktuelle Deutschen B-Jugendmeister Philippe Grewe (LG Olympia Dortmund) und dem Stuttgarter David Wrobel rechnen.
Hammerwerfen
Nach Platz drei im Vorjahr strebt Paul Hützen (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) in Halle nach dem Titel, muss sich dabei allerdings mit starker Konkurrenz, die von Johannes Limmer (UAC Kulmbach) angeführt wird, auseinandersetzen.
Speerwurf
Zwei Athleten stechen hier hervor und führen die Meldeliste mit einigen Metern vor der restlichen Konkurrenz an. Der U20-EM-Zweite Till Wöschler (LAZ Zweibrücken) und Florian Janischek (VfB LC Friedrichshafen) können sich nur selbst schlagen. Wer allerdings am Ende ganz oben stehen wird, steht offen.
Diskuswurf - B-Jugend
Die Meldeleistungen laufen auf ein Duell zwischen dem Chemnitzer Philipp Spindler und Patrick Genssle (LG Leinfelden-Echterdingen) hinaus. Gerade bei den schwierigen äußeren Bedingungen im Winter ist eine Überraschung aber jederzeit möglich.
Hammerwurf - B-Jugend
Bastian Abend von den Halleschen Leichtathletik-Freunden heißt der Favorit auf Gold, wenn es am Samstag um 12:15 Uhr in Halle um den Hammerwurf-Titel in der B-Jugend geht.
Speerwurf - B-Jugend
Platz zwei im Vorjahr, sieben Meter Vorsprung in der Meldeliste: Für den Potsdamer Christian Ebert kann es nur ein Ziel geben, und das ist der Titel.
3x1.000 Meter Männer
13 Staffeln streiten sich um drei Medaillen und es wird eng zugehen. Nahezu alle Vereine schicken ihre besten Athleten ins Rennen. Gute Aussichten auf eine Titelverteidiger hat die LG ohra hörselgas, die mit Stefan Eberhardt den schnellsten deutschen 1.500-Meter-Läufer des Jahres 2009 in ihren Reihen hat. Gejagt wird der Vorjahressieger von der LG Nord Berlin um Carsten Schlagen, dem Erfurter LAC mit Wolfram Müller und Sebastian Keiner und den Wattenscheidern, die mit Christian Glatting und Christoph Lohse ebenfalls nicht ohne Sieg-Chancen sind. Nicht außer Acht lassen sollte man das LAC Quelle Fürth. Tritt die Staffel in Bestbesetzung mit René Bauschinger, Martin Conrad und Falko Zauber an, ist sogar Gold drin.