| Glaspalast Sindelfingen

Jugend-Hallen-DM: Finals der männlichen U20 am Samstag

Am Wochenende (25./26. Februar) werden in Sindelfingen die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften mit Winterwurf ausgetragen. Neben Medaillen und Meistertiteln werden auch die Startplätze für den U20-Länderkampf in Halle (4. März) vergeben. In unseren Disziplinzusammenfassungen lesen Sie, wie die Entscheidungen ausgegangen sind. Hier: die Finals der männlichen Jugend am Samstag.
hk/hs/pr
60 Meter: Thomas Barthel steigert sein hohes Niveau nochmals

Das 60-Meter-Finale fand ohne den U18-Europameister über 100 Meter statt. Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig) musste sich nach einem Fehlstart im Zwischenlauf vorzeitig verabschieden. Einen "besonderen Kick" bei seinem Start im Zwischenlauf erwischte dagegen Thomas Barthel, der ihn bis zu einer neuen Bestzeit von 6,74 Sekunden trieb. Im Endlauf sei der Start dann "normal" gewesen, was auch locker reichte, um seine Konkurrenten abzuhängen. Mit 6,77 Sekunden standen die nächste Leistung auf hohem Niveau und der Titelgewinn in Sindelfingen. "Das ist super, dass ich dauerhaft solche Zeiten laufen kann", meinte der Gewinner.

Das Nachsehen hatten zwei Mitfavoriten auf die Medaillen, die sich ein packendes Finish lieferten. Noel Thorwesten vom LC Paderborn, angereist mit einer Vorleistung von 6,80 Sekunden, sprintete in 6,85 Sekunden auf Rang zwei. Der U18-EM-Vierte über 100 Meter Milo Skupin-Alfa (LG Offenburg) schnappte sich in 6,87 Sekunden dahinter die Bronzemedaille.

In der Sommersaison wollen die drei Medaillengewinner zu den U20-Europameisterschaften nach Grosseto (Italien). Thomas Barthel, Dritter mit der Sprint-Staffel bei der U20-WM in Europarekord-Zeit, will außerdem zum ersten Mal eine 10,40er-Zeit auf den 100 Metern erreichen. pr

60 Meter Hürden: Jonathan Petzke erwischt den perfekten Lauf

Anfang des Jahres hatte Jonathan Petzke bei den Deutschen Mehrkampf-Hallenmeisterschaften in ungewohnter Rolle noch den Vize-Titel im Siebenkampf abgeräumt. Am Samstag legte der Dresdner einen perfekten Lauf im Hürden-Finale der Jugend-Hallen-DM hin und steigerte seine Bestleistung (7,95 sec) deutlich auf 7,81 Sekunden. „Der Vorlauf lief rund und es hat alles gehalten, da dachten wir uns, ich kann etwas riskieren“, sagte der U18-WM-Teilnehmer von 2015. „Bei dem Rennen hat zum ersten Mal in der Saison alles gepasst.“

Da hatten die Konkurrenten – anders als erwartet – keine Chance. Auch unter der Acht-Sekunden-Marke blieb als Zweiter Luca Marticke (LG Ortenau Nord), der Schweizer U20-Hallenmeister von 2016 über diese Strecke. Bronze rettete Marius Lewald (LC Adler Bottrop; 8,01 sec) vor dem U18-EM-Halbfinalisten Raphael Thoma (LG Offenburg; 8,03 sec) und Tom Wolf (LV 90 Erzgebirge; 8,04 sec).

Wo es in Zukunft für Jonathan Petzke hingehen soll, ist offen. Nach Verletzungen setzte er diesen Winter auf Mehrkampf-Training, um robust und stabil zu werden. „Ich wusste vorher gar nicht so genau, wo ich stehe“, meinte der Deutsche U18-Meister über 100 Meter Hürden von 2015 nach dem Finale. Ob er am Sonntag als einer der Medaillenkandidaten auch die 200 Meter läuft, steht noch nicht fest. pr

Stabhochsprung: Bo Kanda Lita Baehre überfliegt starke 5,50 Meter

Gold schien vor dem Wettbewerb schon vergeben, an den Vierten der Hallen-DM Bo Kanda Lita Baehre. Doch im Stabhochsprung kann viel passieren, und der Bremer Philip Kass versuchte alles, die Entscheidung so lange wie möglich spannend zu machen.

Als Bo Kanda Lita Baehre seine Einstiegshöhe von 5,00 Metern haushoch überflog, waren nur noch drei weitere Athleten im Wettbewerb. Bronzemedaillengewinner Julian Otchere (MTG Mannheim) ließ sich vom rhythmischen Klatschen der Zuschauer über 5,15 Meter tragen und sprang damit hoch wie nie. Und Philip Kass stellte bei 5,20 Metern auf Anhieb seine Bestleistung ein. Nach zwei gerissenen Anläufen über 5,25 Meter forderte er mit seinem letzten Versuch über 5,30 Meter den Favoriten heraus und riss diese Höhe nur knapp.

Die Stabhochspringer brachten richtig Stimmung in den Glaspalast. Für die überragende Flug-Show sorgte aber der U18-Vize-Europameister. "Ich will Spaß haben und gewinnen", lautete die Einstellung von Bo Kanda Lita Baehre vor dem Wettkampf. Beides ging voll auf: Nach einem souveränen Sprung über 5,30 Meter direkt im ersten Versuch ließ er, allein im Wettbewerb, die Latte auf 5,50 Meter legen. Entschlossen stürmte der 17-Jährige auf die Anlage zu und überquerte die Höhe astrein. Nochmals eine Steigerung seiner Bestleistung aus Leipzig um zwei Zentimeter. Erst die 5,60 Meter waren zu hoch, aber nicht aussichtslos. pr

Weitsprung: Gianni Seeger eine Klasse für sich

Gianni Seeger sorgte gleich in der Auftaktrunde für klare Verhältnisse, als er bei 7,23 Metern landete. Ein Wert, den kein Mitbewerber im Laufe des 90-minütigen Wettkampfes mehr erreichte. Der Weitenjäger vom TSV Gomaringen unterstrich indes auch im weiteren Verlauf seine Position als bester deutscher U20-Weitspringer dieses Winters und wusste sich zu steigern. 7,45 Meter in Durchgang zwei, 7,47 Meter im dritten, 7,46 Meter im vierten und ein ungültiger Sprung folgten. Den sechsten Versuch ließ Gianni Seeger aus.

„Nach dem letzten Sprung tat der Fuß ziemlich weh, aber inzwischen geht es schon wieder. Es ist also nichts Schlimmes, der Verzicht war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erklärte der 19-Jährige, der von seinem Vater Alex Seeger trainiert wird. Dass die Anfang des Monats an gleicher Stelle aufgestellte Bestleistung von 7,55 Metern unangetastet blieb, kümmerte den Württemberger wenig.

Steffen Hein (SV Salamander Kornwestheim), zuvor mit 7,10 Metern an Position elf gelistet, steigerte sich auf 7,12 Meter und wurde mit DM-Silber belohnt. Björn-Ole Klehn (SC Preußen Münster), der sich im Vorjahr nach einem mutigen Umzug von Rostock nach Münster und dem Wechsel zu Trainerin Elke Bartschat mit 7,62 Metern seinen ersten nationalen U20-Meistertitel im Weitsprung geholt hatte, kam im letzten Versuch noch auf 7,11 Meter, musste aber nunmehr mit Rang drei zufrieden sein. hk

 

WINTERWURF

Diskuswurf U20: Jeder gültige Versuch von Henrik Janssen Gold wert

Vier gültige Versuche hatte U20-Diskus-Riese Henrik Janssen (SC Magdeburg) – und mit jedem davon hätte er den Meistertitel gewonnen. Mit 56,58 Metern fing Janssen, einziger 60-Meter-Werfer des Winters, an und steigerte sich über 60,03 Meter auf die Tagesbestleistung von 61,10 Meter. Beim letzten Versuch flog sein Diskus noch einmal auf 60,52 Meter. Nur seine eigene Bestweite von 62,96 Meter blieb diesmal knapp außer Reichweite. „Ich war Favorit und bin dem gerecht geworden“, sagte Janssen, nur mit der Konstanz seiner Würfe haderte er ein wenig.

Genau sechs Meter zurück sicherte sich der U18-Vize-Europameister Tim Ader (SC Neubrandenburg) mit 55,10 Metern die Silbermedaille vor Stephan Brendel (LAC Erdgas Chemnitz), der mit 49,92 Metern knapp unter 50 Metern blieb. Deutlich unter Wert verkaufte sich Tobias Köhler (SV Halle). Mit 56,25 Metern als Zweiter der Rangliste notiert, hatte er nur einen gültigen Versuch und wurde mit 44,19 Meter Fünfter. Besser soll es für ihn am Sonntag im Kugelstoßen laufen. hs

Hammerwurf U20: Fabio Hessling wird seiner Favoritenrolle wieder gerecht

Fabio Hessling (LAC Saarlouis) fabrizierte zwar mehr ungültige als gültige Würfe. Dennoch war der Saarländer mit beiden gemessenen Versuchen besser als die Mitbewerber und sackte souverän seinen dritten deutschen Meistertitel in Folge ein. 62,76 Meter im zweiten fügte er im fünften Durchgang die Siegesweite von 63,72 Meter hinzu. Vom Erscheinungsbild her ähnelt der schlanke und vielseitige Athlet Hammerwurf-Weltrekordler Yuri Sedykh. Technisch noch ausbaufähig, eröffnen sein tiefer Körperschwerpunkt und der große Radius dem Schützling des früheren deutschen Hammerwurf-Rekordlers Christoph Sahner verheißungsvolle Perspektiven.

"Ich freue mich über meinen Hattrick. Und ich freue mich über die Qualifikation für den U20-Länderkampf in der nächsten Woche. Die Weite hätte aber besser sein können, da ich schon zwei Meter weiter geworfen habe", sagte Fabio Hessling. "Leider tut mir zurzeit der Rücken weh, das müssen wir in den Griff bekommen."

Als Überraschung darf der zweite Platz von Yosef Alqawati gewertet werden. Der 19-Jährige von der MTG Mannheim, der den Sechs-Kilo-Hammer Ende September mit 60,50 Metern erstmals über die magische 60-Meter-Marke geschleudert hatte und damit in der deutschen U20-Saisonrangliste Platz acht belegte, verbesserte sich nun auf 62,70 Meter. Pascal Thalhäuser (LV 90 Erzgebirge) hatte den seit 2004 bei 62,93 Meter angesiedelten sächsischen U20-Landesrekord im Visier, fand aber erst spät Körperspannung und Rhythmus. Mit seinen im letzten Durchgang erzielten 61,10 Metern arbeitete er sich schließlich immerhin noch auf den Bronzerang vor. hk

Diskuswurf U18: Lennart Zimmermann mit sattem Vorsprung

Der ersten Entscheidung der Meisterschaften drückte Lennart Zimmermann deutlich seinen Stempel auf. Früh um 10 Uhr, aber bei strahlendem Sonnenschein brachte der 17-Jährige vom SV Halle die letzten drei Würfe deutlich jenseits der 50-Meter-Marke unter, um schließlich in der Schlussrunde den Hausrekord auf 55,92 Meter förmlich zu pulverisieren – nur ein halber Meter fehlt noch an der Mindestleistung für die U18-WM in Nairobi (Kenia, 12. bis 16. Juli; 56,50 m).

„Am Anfang hatte ich zwar ein bisschen Probleme in den Wettkampf rein zu kommen. Aber ab dem dritten Versuch war ich locker“, erklärte der Deutsche U16-Meister des Jahres 2015, der sämtlichen Mitbewerbern technisch weitaus überlegen war. „Dass ich so sauber werfe, ist wohl genetisch bedingt“, schmunzelte der zierliche Blondschopf, der von seinem Vater Konrad Zimmermann, einst selbst ein guter Diskuswerfer, trainiert wird. Vize-Meister Jonas Freyler führte die Phalanx der starken Werfer des Jahrganges 2001 an. Der 16-Jährige vom TV Homburg, im vergangenen Jahr Deutscher U16-Meister, verbesserte sich im letzten Durchgang auf 50,23 Meter. Damit verdrängte der Schützling von Joachim Marahrens Jonas Tesch (SV Halle) auf den Bronzerang. Er warf mit 48,75 Metern ebenfalls persönliche Bestweite. hk

Hammerwurf U18: Oliver Tomann macht's im letzten Versuch

Erst im allerletzten Versuch der Hammerwurf-Konkurrenz der U18 machte Oliver Tomann (SCC Berlin) mit 65,08 Metern den Titel klar. Der erste der beiden auf die Stuttgarter Festwiese ausgelagerten Wettbewerbe blieb spannend bis zum Schluss. Erst lag Tomann vorne, dann drehte Michael Burger (SV Thurn und Taxis Dischingen) mit 63,65 Metern in Durchgang fünf den Spieß um und konnte mit 64,56 Metern im Finale nochmal fast einen Meter drauflegen. Doch der Konter von Oliver Tomann saß und bescherte dem Berliner die Goldmedaille.

„Es war megaspannend, der Wurf sah gar nicht so weit aus“, war der Deutsche U16-Meister von 2015 selbst ein wenig überrascht. „Ich habe mich unglaublich gefreut“, konnte er danach einfach nur strahlen. Bronze ging mit 62,18 Metern, erzielt ebenfalls im sechsten Durchgang, an Raphael Winkelvoss (Einbecker SV). hs

Speerwurf U18: Gordon Schulz im "siebten" Versuch von fünf auf eins

Drei U18-Speerwerfer sind bei sonnigen und frühlingshaften Temperaturen im Floschenstadion über der 60-Meter-Marke geblieben. Gold, Silber und Bronze wurden im letzten Durchgang aber nochmal ordentlich umverteilt. Nach seinem fünften Versuch lag der Magdeburger Moritz Tausch noch an der Spitze des Feldes. Mit 62,11 Metern hatte der im Vorfeld Zweite der U18-Jahresbestenliste den bis dahin führenden Finn-Ole Helbig (SC Potsdam; 61,98 m) auf Rang zwei verdrängt.

Beide überholte Gordon Schulz in der abschließenden Runde bei einem kuriosen Ablauf. Der sechste Versuch des Deutschen U16-Vizemeisters war zunächst ungültig gegeben worden, "obwohl er eigentlich gültig war", erzählte der Werfer des SC Magdeburg nach dem Wettkampf. So durfte der Nachwuchsathlet unter den Augen von B-Kader-Diskuswerfer David Wrobel den Wurf wiederholen. Und dabei flog der Speer richtig weit. Auf 62,93 Meter und damit mit dem 700-Gramm-Speer zum ersten Mal über die 60 Meter. "Die Bedingungen waren für die Jahreszeit sehr gut", sagte der Sieger. Im Sommer will er sich steigern und auch im Freien das DM-Podest erklimmen. pr

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Die Jugend-Hallen-DM 2017 mit Winterwurf auf leichtathletik.de
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