Lars Riedel als Vierter keinesfalls unglücklich
Mit dem sechsten Weltmeistertitel ist es zwar nichts geworden, doch trotzdem war Lars Riedel am heutigen vierten Wettkampftag der Weltmeisterschaften in Paris ein vollauf zufriedener Mensch. Mit Platz vier und 66,28 Metern habe er "einen schönen Wettkampf" gezeigt und konnte hinterher direkt zum Feiern übergehen, denn erstmals in seiner langen WM-Karriere musste er nicht zur Dopingkontrolle. Den Titel holte mit 69,69 Metern Virgilijus Alekna aus Litauen. Der Wattenscheider Michael Möllenbeck wurde Fünfter (66,23 m).
Volle Konzentration half Lars Riedel zu Platz vier. (Foto: Kiefner)
Ohne ein Wort zu sagen stürmte er anschließend an den in der Mixed-Zone wartenden Journalisten vorbei und aus dem Stadion hinaus. Locker und gelöst präsentierte sich im Gegensatz dazu Lars Riedel: "Dadurch, dass ich als Erster der Favoriten dran war, wollte ich gleich ein Ding raushauen und habe deshalb schon beim Einwerfen ein bisschen mehr Gas gegeben, was sonst nicht meine Sache ist." Und so gelang ihm zu diesem Zeitpunkt sein weitester Wurf des Tages, was er selbst als "ein bisschen schade" empfand. Im ersten regulären Versuch kam dann der 36-jährige Chemnitzer auf seine beste Wettkampfweite von 66,28 Metern. Frühe Entscheidung
Auch Virgilijus Alekna punktete gleich in der ersten Runde, legte 69,69 Meter vor. Der andere Top-Favorit auf Gold, Robert Fazekas aus Ungarn, brachte es indes nur auf 66,86 Meter, ließ dann jedoch im Zweiten 69,01 Meter folgen. Für den Weißrussen Vasiliy Kaptyukh war wiederum der erste Wurf der Beste. 66,51 Meter wurden für ihn notiert. Und da sich an den Weiten der besten Vier später nichts mehr änderte, war die Entscheidung schon früh gefallen.
Lediglich Michael Möllenbeck schaffte es, sich noch nach vorne zu schieben. Mit 66,23 Metern im vierten Versuch. Doch das stellte ihn offensichtlich nicht zufrieden.
Riedel merkt sein Alter
Anders als Lars Riedel, der erst hinterher erfuhr, dass ihm nur 23 Zentimeter zur Bronzemedaille fehlten. "Im Wettkampf konzentriere ich mich meist auf mich und nicht auf die Weiten der anderen. Es würde mich nur im Kopf kaputt machen, wenn ich höre, dass Kaptyukh beispielsweise 68 Meter hätte."
Das Alter sei sicher ein wesentlicher Grund dafür, dass es nicht mehr für die ganz großen Würfe reiche. "Wenn ich die Beweglichkeit von Alekna hätte, würde ich bestimmt 72 Meter werfen können. Das ist Wahnsinn."