Julia Hiller - Geduld ist gefragt
Im Winter war nicht viel zu sehen von Julia Hiller. Die Fürtherin machte sich rar und bestritt nur wenige kleine Wettkämpfe. Das Physikum im Rahmen ihres Medizinstudiums verlangte nach ihrer ganzen Energie. Mit dem ersten Staatsexamen im Rücken und der Bahnsaison im Visier gibt sich die 22-Jährige verhalten optimistisch.
Dass es bei Julia Hiller derzeit noch nicht rund läuft, sah man beim Meeting in Pliezhausen vor acht Tagen. Über die 2.000 Meter Hindernis kam die Dritte der U23-EM in 6:36,93 Minuten auf Rang zwei und musste sich Verena Dreier (LG Sieg; 6:32,17 min) deutlich geschlagen geben. Zwei Jahre zuvor war die 22-Jährige an selber Stelle 6:23,70 Minuten gelaufen. "Der Einstieg in Pliezhausen war natürlich nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Es läuft einfach noch nicht rund, aber ich hoffe, dass ich im Laufe der Saison noch einen Zahn zulegen kann", sagt Julia Hiller.Die Fürtherin hat immer noch Trainingsrückstand. Erst lief das Training im November und Dezember nicht nach Wunsch, dann stand im März das Physikum auf dem Programm. "Da blieb natürlich wenig Zeit, um richtig zu trainieren. Ich habe meine ganze Kraft in das Physikum gesteckt", sagt Julia Hiller.
Im Aufwind
Nach Trainingslagern in Zinnowitz und auf Mallorca (Spanien) steigt die Form von Julia Hiller jedoch langsam aber stetig wieder an. Das erste Rennen über die 3.000 Meter Hindernis ist für den Pfingstmontag (24. Mai) geplant. Dann will die 22-Jährige ihr Leistungsvermögen in Rehlingen testen. Zu viel erhofft sich die Bayerin allerdings nicht. "Ich werde dort sicher noch nicht in Richtung EM-Norm laufen können."
Zwei Wochen später in Regensburg (6. Juni) soll es dann aber ein Stück schneller gehen. Wenn es um die EM-Norm von 9:48,00 Minuten geht, gibt sich die 22-Jährige dennoch vorsichtig. "Die EM war natürlich ursprünglich das Saisonziel. Die 9:48 Minuten sind auch durchaus machbar und im Vergleich zu den letzten zwei Jahren weniger anspruchsvoll. Leider ist es aber so, dass ich momentan die Form dafür einfach nicht habe", sagt Julia Hiller, die nun erst mal die ersten Rennen abwarten will.
Leidenschaft gilt den Hindernissen
Ein Ziel hat sich Julia Hiller aber doch noch für 2010 gesetzt. "Ich will mich für die Team-EM qualifizieren und dort gut abscheiden", sagt die viermalige Deutsche Jugendmeisterin.
Auch wenn es mit der EM-Norm nicht funktionieren sollte, die 3.000 Meter Hindernis bleiben die Strecke von Julia Hiller. "Ich laufe schon seit der B-Jugend die Hindernis-Strecken. Ich mag sie und ich kann mir keine andere Strecke vorstellen. Für die 1.500 und 800 Meter fehlt mir die Grundschnelligkeit und die 5.000 und 10.000 Meter sind mir zu lang", sagt der Schützling von Jörg Stäcker.