Julia Hütter beendet ihre Karriere
Nie wieder Stabhochsprung. Julia Hütter (LG Eintracht Frankfurt) beendet ihre Karriere. Im Trainingslager in Südafrika ist eine alte Verletzung wieder aufgebrochen. Für die ehemalige Studenten-Weltmeisterin das Signal: „Das war es.“

In ihrem alten Leben als Stabhochspringerin erfüllten sich nicht alle Träume. Etwa der von den Olympischen Spielen. Dabei war sie so nah dran. In der Halle sprang sie 2008 4,60 Meter. Eine Höhe, die sie zur Kandidatin für die Olympischen Spiele in Peking (China) machte. Doch draußen kam alles anders. Bei ihrem zweiten Freiluftwettkampf in Regensburg landete Julia Hütter nach einem missglückten Sprung unglücklich im Einstiegkasten.
Der schlimmste Tag ihres Sportlerlebens
Die Folge: Kreuzband-, Innenband- und Patellasehnenriss im linken Knie, Knorpel- und Meniskusschaden sowie eine Fußgelenksverletzung mit doppeltem Außenbandriss. Olympia war für Julia Hütter kein Thema mehr. „Das war der schlimmste Tag in meinem Sportlerleben“, sagt sie heute.
Und auch danach suchten Julia Hütter immer wieder Verletzungen heim. So wie im letzten Jahr. In der Halle sprang sie noch 4,40 Meter, im Sommer stoppte sie dann eine langwierige Sehnenentzündung im Sitzbein. Eben diese Verletzung brach Anfang April im Trainingslager in Südafrika wieder auf. „Das muss man dann irgendwann auch als Zeichen verstehen“, sagt Julia Hütter.
Für sie war es das Signal ihres Körpers, dass es vorbei ist mit dem Leistungssport, der ihr neben den schwierigen Zeiten aber auch schöne Momente bescherte. Gold bei den Studentenweltmeisterschaften in Izmir (Türkei) 2005, Bronze bei der U23-Europameisterschaft (2005) und zwei Deutsche Meistertitel (2007, 2008) unterm Hallendach. „Izmir wird für mich immer der schönste Wettkampf in meinem Leben sein.“
Private Träume
Ohnehin hätte diese Saison ihre Letzte sein sollen. „Ich hätte sie aber lieber noch einmal mit guten Sprüngen und auch einer internationalen Meisterschaft beendet.“ Aber jetzt warten neue Ziele auf Julia Hütter. In Hanau arbeitet sie als Polizeikommissarin und auch privat hat sie Träume.
Mit dem Mountainbike will sie eine Transalp-Tour machen und irgendwann möchte sie auf den Mont Blanc, den höchsten Berg der Alpen, klettern. Auf Sachen wie diese habe sie aufgrund des Leistungssports in den letzten Jahren verzichtet. „Jetzt freue ich mich auf mein neues Leben.“