Julia Mächtig sichert sich Siebenkampf-Titel
Julia Mächtig nutzte am Wochenende bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Vaterstetten ihre Chance. Die Neubrandenburgerin, im letzten Jahr noch Titelträgerin bei den Juniorinnen, sicherte sich in Abstinenz der momentan drei stärksten deutschen Siebenkämpferinnen mit 5.887 Punkten souverän den Titel vor Christine Schulz (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5.718) und Ulrike Hebestreit (SSV Ulm 1846; 5.654).

Julia Mächtig setzte sich klar durch (Foto: Kiefner)
Dabei hatte die U23-EM-Dritte am Sonntag, der von anfänglichem Nieselregen und insgesamt weiterhin kühler Witterung begleitet war, erst einmal einen Schreckmoment zu überstehen. Nach zwei ungültigen Versuchen im Weitsprung behielt sie aber die Nerven und blieb mit einem Sicherheitssprung von 6,06 Metern auf Goldkurs. Die so eingebüssten Punkte sollten am Ende in der Titelfrage keine Rolle mehr spielen. Mit 40,55 Metern in Speerwurf und 2:19,26 Minuten über 800 Meter fuhr Julia Mächtig einen ungefährdeten Titelgewinn ein. Die erst 21-Jährige konnte mit ihrem Auftritt in Oberbayern ihre Saison abrunden, auch wenn sie im Gegensatz zu ihren drei vorausgegangenen Siebenkämpfen des Jahres diesmal die 6.000 Punkte, die sie auch als Ziel ausgegeben hatte, nicht übertreffen konnte.
Spannender Kampf um Silber
"Mit dem ersten Tag war ich sehr zufrieden, mit dem zweiten leider nicht so sehr. Zum Glück stand im Weitsprung doch noch eine Sechs vor dem Komma", sagte Julia Mächtig, die den Wert des Titels aufgrund der fehlenden Konkurrenz als nicht so hoch einschätzte. "Es ist schön, Deutsche Meisterin im Mehrkampf zu sein, aber es ist ein Titel, den ich vor allem in meinen Unterlagen einordne."
Spannend war es im Kampf um Silber. Vor den abschließenden zwei Stadionrunden trennten Ulrike Hebestreit und Christine Schulz nur sieben Zähler. Die Leverkusenerin gestaltete das entscheidende Rennen dann offensiv und mutig von vorne und hatte so ihre Widersacherin im Griff. In 2:16,93 Minuten lief Christine Schulz auch die zweitbeste aller 800-Meter-Zeiten.
Ihre Medaillenchance, die sie nach dem ersten Tag als zwischenzeitlich Dritte noch besaß, verspielte die Kölnerin Maike Goldkuhle im Weitsprung, wo sie keinen gültigen Versuch zustande brachte. Den Siebenkampf beendete sie als letztlich Neunte (4.994) dennoch.
Maren Schwerdtner klaren Junioren-Siegerin
Den Neubrandenburger Doppelerfolg machte am Sonntag vor den Toren Münchens mit ihrem klaren Sieg bei den Juniorinnen Maren Schwerdtner perfekt. Die 21-Jährige, die sich im Gegensatz zu Julia Mächtig altersgerecht für den Start in ihrer Klasse und nicht bei den Frauen entschieden hatte, sammelte 5.661 Punkte und distanzierte damit die Potsdamerin Desiree Sehls (5.104) um mehr als 500 Zähler.
Nicht zufrieden war Maren Schwerdtner, die Anfang der Woche ihren Dienst bei der Bundespolizei in Cottbus angetreten hatte, dabei mit ihren Leistungen im Hoch- und Weitsprung (1,63 m; 5,79 m), umso mehr zeigte sie auf den abschließenden 800 Metern ein mutiges Rennen: "Das hat mich weitergebracht. Ich hatte auch nichts mehr zu verlieren und dieser Lauf hat mir Spaß gemacht." Insgesamt war sie mit dem Wettkampf zufrieden, auch sei der Samstag aufgrund der kühlen Temperaturen "echt hart" gewesen.
Drei von vier Titeln nach Neubrandenburg
Julia Mächtig und Maren Schwerdtner holten mit ihren Siegen für den SC Neubrandenburg die Siebenkampf-Titel zwei und drei des Wochenendes, nachdem am Samstag Sabrina Krüger bereits in der weiblichen Jugend A erfolgreich war. Der komplette Goldcoup war nur durch die Verletzung der in der B-Jugend als Favoritin gestarteten Elisa-Sophie Döbel vereitelt worden.
Die Mannschaftswertung im Bereich der Frauen und Juniorinnen gewann das LT DSHS Köln (14.980 Punkte) vor dem TSV Bayer 04 Leverkusen (14.654) und der LG Eintracht Frankfurt (14.576).
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