Julia Mächtig - „Überall besser als gedacht"
Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) ist am Sonntag in Frankfurt Deutsche Hallenmeisterin im Fünfkampf geworden. Ungefährdet setzte sich die Olympia-Teilnehmerin mit 4.397 Punkten durch. Im Interview mit leichtathletik.de sprach die 27-Jährige im Anschluss über ihren Wettkampf, die Hallen-EM in Göteborg (Schweden, 1. bis 3. März) und die Olympischen Spiele in London (Großbritannien).
Julia Mächtig, es war ja durchaus noch ein bisschen frisch in der Frankfurter Halle - hat Ihnen die Meisterschaft trotzdem Spaß gemacht?Julia Mächtig:
Am Ende war es ja nicht mehr so frisch. Als wir Freitagabend nach der Autofahrt angekommen sind, dachte ich, dass ich hier erfriere, und am Samstag dachte ich, dass ich lieber mal in langer Hose laufe. Aber dann war es doch ganz kuschelig!
Und gute Leistungen waren demzufolge möglich?
Julia Mächtig:
Am Sonntag auf jeden Fall. Es war warm. Und ich finde, bis auf den Weitsprung habe ich gute Leistungen gezeigt. Ich war überall besser, als ich gedacht habe. Es war kein optimaler Wettkampf. Ich wollte mich nicht blamieren und nicht ganz schlecht sein, hatte mir aber darüber hinaus nicht viel vorgenommen. Dafür bin ich sehr zufrieden.
Was war bei Ihrer stärksten Disziplin, dem Weitsprung, los?
Julia Mächtig:
Da war ich ´ne lahme Ente, würde ich sagen. Nach drei Disziplinen habe ich mich schon relativ platt gefühlt. Dann konnte ich nicht so richtig laufen, im letzten Versuch ging es wieder, aber dann bin ich übergetreten - so ist das manchmal.
Viele Kolleginnen von Ihnen verzichten auf die Halle. Warum haben Sie sich für die Wintersaison entschieden?
Julia Mächtig:
Ich finde das im Hinblick auf den Sommer sehr gut. Und ich wollte unbedingt mal wieder eine Hallensaison machen, weil ich schon seit fünf Jahren nicht mehr dabei war. Wenn ich im Winter gestartet bin, war ich auch im Sommer danach immer gut drauf. Ich brauche die Wettkämpfe - so etwas bekomme ich nicht im Training. Jetzt weiß ich wieder, was ich falsch gemacht habe und kann daran arbeiten.
Ihre Einladung für die Hallen-EM in Göteborg (Schweden, 1. bis 3. März) stand schon vor dem Wettkampf fest. Fahren Sie hin?
Julia Mächtig:
Ja. Ich hab noch keine richtige Einladung, aber es stand bei „leichtathletik.de“, also glaube ich das mal (lacht). Der norwegische Trainer, der wegen Ida Marcussen da war, hat es mir auch noch mal bestätigt. Ich will auf jeden Fall starten. Der Wettkampf war dafür ein gutes Training unter Wettkampfbedingungen.
Haben Sie sich schon über Ihre Ziele Gedanken gemacht?
Julia Mächtig:
Ich will mehr Punkte als hier bei der DM machen, ansonsten: keine Ahnung. Ich weiß nicht, wer da ist, will einfach einen guten Wettkampf machen - und im Sommer möchte ich mich für die WM in Moskau qualifizieren.
Im letzten Sommer mussten Sie bei den Olympischen Spielen eine eher unschöne Erfahrung machen: nur 5.338 Punkte, nur der 31. Platz. Ist das abgehakt?
Julia Mächtig:
Das war es schon eine Woche danach. Das war einfach kein optimaler Wettkampf, und das kann passieren - aber klar, es ist natürlich blöd, dass es bei Olympia passieren muss. Aber: Ich weiß ja, was ich kann.
DM-Titel für Julia Mächtig und Matthias Prey