Julia Mächtig vorn - Drei Tickets für Moskau
Was für ein Endergebnis im Siebenkampf! Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) hat sich am Sonntag beim Erdgas Mehrkampf-Meeting in Ratingen mit 6.430 Punkten an die Spitze der Welt gesetzt. Auch Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6.317) und Kira Biesenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen; 6.185) jubelten über neue Bestleistungen und die Norm für die WM in Moskau (Russland; 10. bis 18. August). Sieben der acht deutschen Mehrkämpferinnen stellten in Ratingen neue Hausrekorde auf.

Mit einem starken Speerwurf-Ergebnis schlug Julia Mächtig den Weg in Richtung Meeting-Sieg und WM-Norm ein. Erstmals landete ihr Speer jenseits der 50-Meter-Marke bei 51,58 Metern. Nachdem sie am Vortag auch im Kugelstoßen (15,79 m) ihre Stärke ausgespielt und alle weiteren Disziplinen mit zufriedenstellenden Ergebnissen absolviert hatte, konnte sie mit einem beruhigenden Vorsprung von fast 200 Punkten auf die abschließenden 800 Meter gehen.
Hier konnte sie nach dem Speerwurf ihre zweite Einzel-Bestleistung feiern: Sie kam nach 2:14,12 Minuten als Dritte ins Ziel. ""Mir geht's wahnsinnig gut", antwortete sie auf die Frage, wie sie sich nach zwei Siebenkampf-Tagen fühle. "Ich bin total überwältigt und total zufrieden. Ich komme gerne nach Ratingen, hier stelle ich so gerne neue Bestleistungen auf."
Claudia Rath mit starkem Finish
Auf Position zwei hatte sich am Sonntag schon nach dem Weitsprung Claudia Rath etabliert. Sie hatte zu Beginn des Tages eine neue Bestmarke von 6,50 Metern in die Grube gesetzt und dann auch im Speerwurf mit 40,30 Metern das gewünschte 40-Meter-Ergebnis erzielt. Über 800 Meter konnte sie noch einmal auftrumpfen: In 2:08,68 Minuten war sie Schnellste auf den zwei Stadionrunden.
"Ehrlich gesagt wollte ich hier nur irgendwie die Norm für Moskau schaffen", erklärte sie. Eine neue Bestleistung sei da im Vorfeld nebensächlich gewesen. "Ich hoffe, in Moskau kann ich noch was drauflegen." Zunächst hofft sie aber auf Einzelstarts bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm (6./7. Juli) über die Hürden und im Weitsprung.
Kira Biesenbach beißt sich durch
Die dritte Kandidatin für Moskau heißt Kira Biesenbach. Die 20-Jährige hatte Tag eins noch als Führende absolviert, was sie unter anderem ihrer Dominanz über 200 Meter (23,76 sec) zu verdanken hatte. An Tag zwei lag sie bis auf wenige Zentimeter in demselben Leistungsbereich wie in Götzis, wo sie vor drei Wochen mit 6.134 Punkten ihre alte Bestleistung aufgestellt hatte.
Dann heiß es über 800 Meter Zähne zusammen beißen – und das tat sie: Mit neuer Bestleistung von 2:14,32 Minuten sammelte sie insgesamt 6.185 Punkte und darf nun für Moskau planen. Für die Teilnahme an der WM waren 6.150 Punkte gefordert. "Julia und ich hatten uns abgesprochen und wollten über die 800 Meter zusammen laufen", erklärte sie. "Meine Bestleistung lag vorher bei 2:17 Minuten, 2:16 brauchte ich für die WM - da dachte ich mir: Gut, das ist eigentlich drin."
Jubel gab es auch bei ihrer Namensvetterin Alina Biesenbach. Die steigerte sich mit Bestleistungen im Speerwurf (43,24 m) und über 800 Meter (2:18,78 min) auf 5.767 Punkte und darf damit zur U23-EM nach Tampere (Finnland; 11. bis 14. Juli). Zwar keine Bestleistung, aber erneut die Norm für Tampere hakte auf Platz fünf Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt; 5.972) ab. Die Norwegerin Ida Marcussen schob sich mit 6.140 Punkten noch vor die Frankfurterin.
Zehnkampf in Ratingen bricht alle Rekorde
Ratingen: Von Disziplin zu Disziplin (Tag eins)
Ratingen: Von Disziplin zu Disziplin (Tag zwei)
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