Zehn-Sekunden-Streik in Tel Aviv
Die Stimmung im deutschen Lager beim Winterwurf-Europacup in Tel Aviv (Israel) war am vergangenen Wochenende hervorragend. Passend dazu hatte spaßeshalber dort sogar der Teamarzt Dr. Knud Leonhardt für zehn Sekunden den Streik erklärt, damit aber für weit weniger Aufsehen gesorgt, als das seine Kollegen derzeit in Deutschland mit ähnlichen Maßnahmen tun.

Dr. Knud Leonhardt trat für zehn Sekunden in den Streik (Foto: Rumpf)
Delegationsleiter Ralf Hafermann und der sportliche Leiter Jürgen Schult haben in Israel ein harmonisches Team erlebt. Die Physiotherapeuten Susanne Hentsch, Dr. Knud Leonhardt sowie die Psychologin Dr. Heike Kugler schufen die notwendigen Rahmenbedingungen.Die Sportler waren von Tel Aviv und Israel angenehm überrascht. Dazu trug auch der Mannschaftsbetreuer Richie Grunberg bei, der sich sehr um das Team und jeden einzelnen kümmerte. Er wusste vieles aus dem Leben in Israel zu erzählen.
Mareike Rittweg mit guter Figur
Aus sportlicher Sicht ragte der erste Platz mit neuer persönlicher Bestleistung (60,06 m) von Mareike Rittweg heraus (wir berichteten). Die Speerwerferin machte auch in der anschließenden Pressekonferenz in englischer Sprache eine gute Figur. Sie war deshalb nicht von ungefähr eine begehrte Interviewpartnerin des israelischen Fernsehens. Die anwesenden Trainer wählten mit Zustimmung der gesamten Mannschaft Mareike Rittwegs Auftritt zur herausragenden Leistung im DLV-Team.
Überraschend waren für viele in Tel Aviv die fünf polnischen Einzelsiege. Allerdings konnte man am Rande der Veranstaltung erfahren, dass nicht gerade unerhebliche finanzielle Anreize von Seiten des polnischen Verbandes für die Athleten gesetzt worden seien.
Gute Mischung und Erkenntnisse
Im deutschen Team hat die Mischung aus "alten Hasen" wie Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) und Diskuswerfer Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01) mit neuen Gesichtern wie Mareike Rittweg und Steve Harnapp (beide LV 90 Thum) gestimmt.
Auch wenn sportlich nicht alles so klappte, wie sich das einzelne vorgenommen hatten, konnten die Athleten weitere notwendige internationale Erfahrungen sammeln und Erkenntnisse darüber gewinnen, was für den Sommer noch zu tun ist.
Aus Sicht aller beteiligten Teilnehmer zeichnete sich bereits der Erfolg der Wurf-Teamwochen dieses Winters positiv ab. So konnte Dr. Knud Leonhardt feststellen, dass alle Athleten wesentlich gesünder zum Winterwurf-Europacup angereist waren, als das noch letztes Jahr in Mersin der Fall war.