Julian Reus mit gutem Gefühl
Im letzten Winter trumpfte Julian Reus nach überstandener Verletzungsmisere so richtig auf. Auch in der neuen Hallensaison ist mit dem Sprinter wieder zu rechnen. Der Wattenscheider hat ein gutes Gefühl für 2013: „Nur muss man das jetzt noch auf die Bahn bringen!“
Der 24-Jährige will bei den Westfalenmeisterschaften am 26. Januar in Bielefeld einsteigen und peilt für diesen Winter eine neue persönliche Bestleistung an.Die 6,59 Sekunden über 60 Meter sollen fällig sein. Starts über 200 Meter sind in der Halle nicht geplant.Über 60 Meter will der Wattenscheider bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund (23./24. Februar) aber nach Möglichkeit Gold holen: „Einen Kurzsprinttitel habe ich bei den Männern noch nicht. Aber es geht in erster Linie um eine gute Zeit, wir haben ja auch noch eine Europameisterschaft!“
Dafür trainierte der Olympia-Teilnehmer mit seinen Sprintkollegen zuletzt auf der Kanareninsel Teneriffa. „Der äußere Rahmen ist sehr, sehr gut für Januar“, ließ der Deutsche 200-Meter-Meister von dort wissen, „wir haben strahlenden Sonnenschein, blauen Himmel. Auch im vergangenen Jahr war es hier schon richtig gut, um sich den Feinschliff für die Saison zu holen. Natürlich werden im Moment nicht mehr die Umfänge trainiert wie noch vor einigen Wochen. Wir machen Starts, ein bisschen Kraft, Schnelligkeit.“
„Ich weiß, was ich kann“
Mit dieser Vorbereitung will Julian Reus an sein tolles letztes Jahr anschließen. Sagenhafte 10,09 Sekunden brachte er über 100 Meter auf die Bahn, den langersehnten deutschen Rekord mit der DLV-Staffel. Dazu gab es Staffel-Silber bei der EM und einen recht überraschenden 200 Meter-Sieg bei den Deutschen Meisterschaften in der Lohrheide.
Julian Reus ist natürlich klar, dass er auf ein absolutes Sahnejahr zurückblicken kann. Sein Highlight? „Natürlich die 10,09 Sekunden“, verrät der Wattenscheider, „aber auch der deutsche Meistertitel über 200 Meter im heimischen Stadion. Für mich kam der aber nicht ganz so überraschend wie für viele andere, weil ich weiß, was ich kann - auch wenn ich die Strecke nicht so oft laufe.“
Den enttäuschendsten Moment des Jahres lässt Reus nicht unerwähnt, den verpassten Finaleinzug der deutschen Staffel bei den Olympischen Spielen in London. Trotz eigentlich herausragend guter Leistung sagt er: „Das war ein Wermutstropfen.“
Hohe Ziele und volle Motivation
Bei diesen Pluspunkten setzt man beim TV Wattenscheid 01 voll und ganz auf Julian Reus. Schließlich weiß man um den hoch motivierten Athleten. „Er hat hoch gesteckte Ziele“, verkündete Wattenscheids Manager Michael Huke im November nach der Vertragsverlängerung mit dem Kurzstreckler, „will den deutschen Rekord angreifen. Egal auf welcher Strecke: 60 Meter, 100 oder 200. Natürlich möchte er einen Einzelstart bei der Weltmeisterschaft in Moskau realisieren. Er ist aktuell Sechster der europäischen Bestenliste, das ist ein ordentliches Pfund.“
Julian Reus kennt dabei gerade nach dem gelungenen Comeback des letzten Winters seinen Schlüssel zum Erfolg: „Für mich geht es erst mal ganz einfach darum, gesund zu bleiben. Wenn das klappt, dann kann ich wieder in Leistungsbereiche wie im letzten Jahr vordringen. Was konkrete Zeiten angeht: So was kannst du nicht planen.“