| Abendsportfest Erfurt

Julian Reus und Konstanze Klosterhalfen in Rekordform

Julian Reus hat sich endgültig zum schnellsten deutschen Sprinter aller Zeiten gekürt! Der 27-Jährige vom TV Wattenscheid 01 stellte am Freitag beim Abendsportfest in Erfurt in 6,53 Sekunden den deutschen Hallenrekord über 60 Meter ein. Über 1.500 Meter war Konstanze Klosterhalfen so schnell wie vor ihr in der Halle keine U20-Athletin Europas.
Silke Morrissey

Bis zum Freitagabend führte ein Athlet allein die ewige deutsche Bestenliste über 60 Meter an: Der Berliner Sven Matthes hatte die kürzeste aller Sprintstrecken am 13. Februar 1988 in 6,53 Sekunden absolviert. Jetzt hat sich ein weiterer Athlet dazugesellt. Und irgendwie war es fast ein Rekord mit Ansage.

Schon bei seinem Saison-Einstieg Mitte Januar in Erfurt hatte Julian Reus in 6,60 Sekunden für ein Achtungszeichen gesorgt. Im ersten 60-Meter-Rennen des Abendsportfests steigerte er sich am Freitag auf 6,57 Sekunden. Im zweiten setzte er dann noch einen drauf. In 6,53 Sekunden blieb er drei Hundertstel unter seiner persönlichen Bestleistung, die er vor drei Jahren aufgestellt hatte, und schob sich damit vom geteilten sechsten auf den geteilten ersten Platz der ewigen deutschen Bestenliste nach vorn.

"Mehr als zufrieden"

Über 100 Meter ist der 27-Jährige, der für Wattenscheid startet und in Erfurt lebt, bereits der alleinige Deutsche Rekordhalter. Seine Bestzeit, aufgestellt bei den Deutschen Meisterschaften 2014 in Ulm: 10,05 Sekunden. Es dürfte ein Novum sein, dass ein Athlet nun im Besitz beider deutscher Sprintrekorde im Freien und in der Halle ist. "Ich bin mehr als zufrieden. Rekord zu Hause, das ist ein Traum. Ich denke, dass ich auf einem guten Weg zu Olympia in Rio bin", sagte Reus gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Mit seinem Tempo konnte der Rest der deutschen Sprint-Elite nicht mithalten. Gute Zeiten gibt es dennoch zu vermelden: In 6,70 Sekunden meldete sich der Hallen-Vize-Europameister Christian Blum (TV Wattenscheid 01) nach einer Verletzungspause wieder im Wettkampf-Geschehen zurück. Sven Knipphals (VfL Wolfsburg) befand nach neuer Hallen-Bestleistung von 6,73 Sekunden auf <link https: www.facebook.com sprint.svenknipphals _blank link zum facebook-auftritt von sven>Facebook: "Deutscher Sprint ist geil!!!"

Konstanze Klosterhalfen pulverisiert U20-Rekord

Auch die zweite herausragende Leistung des Abends hatte sich angekündigt: Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) rannte die 1.500 Meter in 4:09,79 Minuten und trug sich damit nicht nur in die deutschen U20-Rekordlisten ein, sondern auch in die Europas! Nach Bronze bei der U20-EM, einer Freiluft-Bestleistung von 4:09,58 Minuten und Gold bei der Cross-EM sorgte sie damit für den nächsten Paukenschlag.

Die alte deutsche U20-Hallen-Bestleistung der Berlinerin Astrid Pfeiffer war sogar schon 32 Jahre alt und lag deutlich über der Leistung, die Klosterhalfen am Freitag auf die Bahn trommelte: In 4:14,02 Minuten, erzielt im ungarischen Budapest, war Pfeiffer in der Halle deutschlandweit mehr als drei Jahrzehnte lang unerreicht – bis am Freitag die junge Leverkusenerin mehr als drei Sekunden schneller lief.

„Ich muss zugeben, dass mit dem deutschen Rekord schon gerechnet werden konnte. Und wenn das Rennen gut läuft, auch mit einer Zeit unter 4:10 Minuten. Koko ist top in Form!“, sagte ihr Trainer Sebastian Weiß nach dem Lauf.

Marvin Heinrich schneller als die Männer

Über 1.500 Meter der Männer sorgte ein weiterer U20-Athlet für ein starkes Resultat: In 3:49,21 Minuten konnte Marvin Heinrich (Neuköllner SF) die Aktiven hinter sich lassen und erzielte eine Zeit, die in den vergangenen drei Jahren in Deutschland nur zwei U20-Athleten unterbieten konnten.

Sein Saison-Debüt über 60 Meter Hürden feierte der letztjährige Hallen-EM-Vierte Erik Balnuweit (SC DHfK Leipzig). In 7,75 Sekunden setzte er sich an die Spitze der deutschen Bestenliste. Im Dreisprung setzte sich Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) mit 13,76 Metern gegen Lokalmatadorin Katja Demut (13,50 m) durch. Über 800 Meter sorgten der Wattenscheider Marius Probst (1:49,16 min), der Braunschweiger Andreas Lange (1:49,24 min) und der Dresdner Jan Riedel (1:49,29 min) für die ersten Zeiten des Jahres unter 1:50 Minuten.

Hans-Peter Bischoff, im Veranstalter-Team des Erfurter LAC Ansprechpartner für die Presse, war ob der Spitzenleistungen bei dem Meeting rundum zufrieden. "Das war super - so eine Stimmung hatten wir in Erfurt lange, lange nicht mehr!" Mit seinen 6,57 Sekunden habe Julian Reus gleich zu Beginn den Maßstab gesetzt und mit der Einstellung des deutschen Rekords wenig später das i-Tüpfelchen geliefert. Als Konstanze Klosterhalfen dann, zunächst unterstützt von einem Tempomacher, die letzten harten Meter alleine in Richtung Europarekord rannte, seien die Zuschauer vollends aus dem Häuschen gewesen. "Die Leute sind so mitgegangen - das war eigentlich der Höhepunkt!"

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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