Noch ist die Laufbahn im Erfurter Steigerwaldstadion schwarz. Am 8. und 9. Juli wird Julian Reus auf einer ganz neuen roten Bahn auf Titeljagd gehen
Julian Reus strebt Sprint-Double beim DM-Heimspiel in Erfurt an
Angriff auf DM-Titel und WM-Norm: Beim Pressegespräch am Dienstag im Steigerwaldstadion blickte Julian Reus als deutscher Rekordhalter über 100 Meter auf die Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli) voraus. Im Blickpunkt standen ebenso Fortschritte beim Einbau der neuen Laufbahn.
Neugierige Blicke in das weite Rund des Steigerwaldstadions: Schwarz ist gegenwärtig noch die dominierende Farbe auf der Kunststoffbahn. Das wird sich in der kommenden Woche ändern, wenn begonnen wird, den typischen roten Belag aufzubringen. „Das ist alles Handarbeit“, betont Christian Fothe, Prokurist der Arena Erfurt. Zum Tag der offenen Tür am 24. Juni soll die Bahn in einem glänzenden Rot erstrahlen. „Wir werden dafür sorgen, dass das Wohnzimmer von Julian Reus richtig schön wird, um darin Bestleistungen zu erbringen.“
Das sind die Worte, die Julian Reus (TV Wattenscheid 01) gern vernimmt. Der deutsche Topsprinter freut sich auf sein DM-Heimspiel in Erfurt am 8./9. Juli, wo er seit 1999 lebt. „Für mich ist es persönlich ein tolles Gefühl, in einer schönen Umgebung die DM bestreiten zu dürfen. Gerade auch an einem Ort, an dem man tagtäglich trainiert.“ Dazu bieten die nationalen Titelkämpfe für ihn auch logistische Vorteile: „Ich kann in meinem Bett schlafen, kenne die Wege und werden mit dem Fahrrad kommen“, betont der vierfache Deutsche Meister über 100 Meter.
Gold mit einer „schönen Zeit“ garnieren
Seinen fünften Titel will er vor heimischer Kulisse folgen lassen. „Es geht bei der DM um die Titelverteidigung. Wenn die Bedingungen gut sind, will ich eine schöne Zeit laufen“, sagt der Wahl-Erfurter. Eine schöne Zeit wäre sicherlich der Richtwert für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13. August). Gefordert sind 10,12 Sekunden.
Doch nicht nur über 100 Meter will Julian Reus den Angriff auf den DM-Titel und die WM-Norm starten. „Ich will die 200 Meter auch gewinnen. Die Konkurrenz mit Alexio-Platini Menga, der schon richtig gut gestartet ist, lauert dahinter“, weiß Julian Reus, der erst am vergangenen Sonntag bei der Sparkassen-Gala in Regensburg so richtig in die Saison eingestiegen ist.
„60 Prozent der Arbeiten sind erledigt“
Die ersten Ergebnisse lassen ihn zuversichtlich auf die kommenden Wettkämpfe schauen. „Die 200 Meter mit 20,63 Sekunden waren schon sehr ordentlich. Auch die Staffelzeit von 38,60 Sekunden war ein wichtiger Fingerzeig in Richtung Team-EM in Lille“, blickt der 29-Jährige voaraus. Die Rennen in Regensburg waren der Auftakt für eine kleine Wettkampfserie. Weitere Starts sind in Dessau (16. Juni), Stockholm (Schweden; 18. Juni) und Lille (Frankreich; 24./25. Juni) geplant. Nach der kleinen Serie folgen Tage in heimischen Gefilden, um sich intensiv auf die DM vorzubereiten.
Mit dem Stand der Vorbereitungen zeigte sich Jens Batschkus, Leiter des Sportamts der Stadt Erfurt, insgesamt zufrieden. „60 Prozent der Arbeiten sind erledigt. Wir beginnen in der nächsten Woche den finalen Laufbahnbelag aufzubringen und sind zuversichtlich, das auch umsetzen zu können.“
Ticketverkauf nimmt an Fahrt auf
Richtig ins Rollen kommt derzeit der Ticketverkauf für die beiden Wettkampftage. „Es zeigt sich wie in jedem Jahr, sobald die Sommersaison beginnt, steigen die Zahlen für den Verkauf“, sagt Marco Buxmann, Leitender Direktor Events des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Für Samstag sind 7.500, für Sonntag bereits 8.500 Tickets abgesetzt. Nur noch wenige Restkarten stehen für die Haupttribüne zur Verfügung.
Trotz des positiven Zuspruchs gibt es immer noch Luft nach oben. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Stadion an beiden Tagen voll bekommen. Wir werden alles dafür tun, dass es ein schönes Leichtathletik-Fest für alle wird.“ Die Athleten freuen sich über jede Unterstützung und hoffen darauf, dass die Erfurter ihre Begeisterung für die Leichtathletik unter Beweis stellen werden.
Wer nicht nur die Athleten von den Tribünen unterstützen möchte, hat zusätzlich die Möglichkeit, sich als Helfer anzumelden. Es werden zwischen 180 und 200 Freiwillige rund um die DM benötigt. Die Aufgabenbereiche reichen vom Körbchenträger bis zum Verteiler für Wettkampflisten. Interessierte können sich direkt an den Thüringer Leichtathletik-Verband wenden.
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