Junge Mutter Karin Ertl greift wieder an
Seit wenigen Tagen steht Karin Ertl wieder täglich im Training. Die 29-jährige Mehrkämpferin will nach ihrer Babypause in diesem Jahr erneut angreifen. Schließlich locken die Olympischen Spiele in Athen als großes Ziel.
Karin Ertl möchte im nächsten Jahr bei Olympia dabei sein. (Foto: Chai)
Die junge Mutter – Sohn Florian kam im April zur Welt – hat sich mit dem Familienleben angefreundet. Karin Ertl kann auf die Unterstützung von ihrem Ehemann Christian und den Großeltern bauen und sich so gelassen ihrer weiteren sportlichen Laufbahn widmen. "Ich kann beruhigt trainieren und brauche mir keine Sorgen machen. Es lässt sich alles gut vereinbaren."Wieder bei der Nationalmannschaft
Anfang November wird sich die gebürtige Allgäuerin, die vor den Toren Münchens lebt, wieder im Kreis der Nationalmannschaft beim Treffen in Antalya blicken lassen, nachdem sie die WM in Paris nur aus der Ferne miterlebte.
Die neue 7.000-Punkte-Frau Carolina Klüft, der sie bisher noch nicht im direkten Wettkampfduell gegenüberstand, lässt Karin Ertl staunen: "Ihre Entwicklung ist schon sehr steil. An ihr wird so leicht niemand vorbeikommen. Aber sie ist ein Mädel wie alle anderen auch, ganz natürlich."
Vor allem die Kraft fehlt noch
Das erste Aufeinandertreffen mit der extrovertierten Schwedin ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Die deutsche Siebenkämpferin liegt auf Kurs. "Die Tests sind ganz gut", berichtet sie. Vor allem an der Kraft muss sie nach der freiwilligen Zwangspause aber noch arbeiten.
Im heimischen Bayern wird sie von Ewald Kaufmann und Joachim Lipske im Training betreut, die Koordination liegt künftig in den Händen von Bundestrainer Klaus Baarck, zu dessen Trainingsgruppe in Neubrandenburg Karin Ertl auch hin und wieder stoßen wird.
Knallharter Konkurrenzkampf um Olympiatickets erwartet
Olympia 2004 in Athen. Da will die WM-Fünfte von Edmonton hin: "Das Ziel ist dabei zu sein. Es wird ein harter Weg." Denn in einem ist sie sich sicher: "Nächstes Jahr werden alle wieder auf der Matte stehen." So war es auch vor drei Jahren auf dem Weg nach Sydney, als die deutschen Olympiatickets in einem knallharten Konkurrenzkampf vergeben wurden.
Karin Ertl wäre aber nicht Karin Ertl, wenn sie nicht den nötigen Optimismus ausstrahlen würde: "Ich habe keine Bedenken, das zu schaffen, wenn es gut läuft." Dafür tut sie momentan alles, dafür arbeitet sie. Denn sie weiß aus Erfahrung, was sie will.