| Hallen-WM

Junges DLV-Team in Portland mit Überraschungspotenzial

Gerade einmal 22,5 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt des deutschen Teams für die Hallen-WM in Portland (USA), die am Donnerstag (17. März) startet. Auf der großen Bühne gilt es Erfahrungen zu sammeln und den richtigen Mix aus Konzentration und Lockerheit zu finden. Dann ist für den einen oder anderen DLV-Athleten durchaus eine Überraschung drin.
Silke Morrissey

Die grüne Arena im Oregon Convention Center von Portland ist längst bereitet und hat am vergangenen Wochenende die Bewährungsprobe bei den US-Trials bestanden. Mittendrin: Das DLV-Team, das in der Mehrzahl bereits am Freitag in die USA gereist ist und sich am Samstag selbst einen Eindruck von der Wettkampf-Stätte verschaffen konnte. Ab Donnerstag werden an selber Stelle die Hallen-Weltmeister ermittelt – und die deutschen Athleten wollen dabei selbst munter in der Weltspitze mitmischen.

Grund zum Verstecken gibt es nicht, auch wenn zehn der 14 DLV-Teilnehmer vor ihrem ersten Auftritt bei Weltmeisterschaften der Aktiven stehen. Zum einen verzichten - ähnlich wie in Deutschland - mehrere internationale Topathleten zugunsten der Olympia-Vorbereitung auf die Hallen-WM, was die Tür öffnet für Überraschungen. Viel entscheidender aber: Viele DLV-Starter haben in dieser Hallensaison bereits mit herausragenden Leistungen für Furore gesorgt und zum Teil mehrmals die vergleichsweise hoch gesteckten Qualifikationsnormen erfüllt.

Mit Alexandra Wester (ASV  Köln) ist im Weitsprung diejenige Athletin im Aufgebot, die sich beim Berliner ISTAF mit 6,95 Metern an die Spitze der Welt gesetzt hat. Die Chemnitzer Dreispringer Max Heß (17,00 m) und Kristin Gierisch (14,29 m) liegen mit ihren Vorleistungen auf Rang zwei der Meldeliste, Mehrkämpfer Mathias Brugger (SSV Ulm 1846; 6.060 Pkt.) auf Rang drei. Auf Tuchfühlung zu den Top Drei: Sprinterin Tatjana Pinto (LC Paderborn; 7,07 sec) und 800-Meter-Läuferin Christina Hering (LG Stadtwerke München; 2:00,93 min).

Selbstbewusst Chance ergreifen

Dass Medaillen-Prognosen oft zum Scheitern verurteilt sind, weiß niemand besser als DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska. „Das Besondere an internationalen Meisterschaften ist doch, dass die Ergebnisse im Vorfeld nicht einfach vorhersagbar sind“, sagt er. Es werden die Athleten erfolgreich sein, die mit der besten Vorbereitung anreisen und mit der größten Überzeugung, sich gegenüber der internationalen Konkurrenz behaupten zu können. Zuletzt entscheide auch die beste Tagesform.

Dennoch schickt er seine Schützlinge nicht ohne Ziele und Vorgaben in ihre Wettbewerbe: „Mit der Nominierung wollten wir vielen jungen Athleten eine Chance zur weiteren Entwicklung ihrer Wettkampf-Kompetenz ermöglichen“, erklärt er. „In diesem Sinne hoffe ich, dass sie die Hallen-WM als eine Entwicklungschance annehmen. Ich würde mich daher freuen, wenn sie an ihre sehr guten Vorleistungen im Wettbewerb mit der harten internationalen Konkurrenz anknüpfen und sich ihre ganz persönlichen Ziele erfüllen.“

Glückliche Nachrücker

Besonders gilt das wohl für die Jüngste im Team: Sprinterin Chantal Butzek (LC Paderborn), gerade erst 19 Jahre alt geworden und mitten in den Abiturvorbereitungen, darf sich mit einigen der schnellsten Frauen der Welt messen, bevor der Blick im Sommer auf die U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz (Polen) gerichtet ist.

Lediglich zwischen sieben und 18 Monate älter sind Dreispringer Max Heß sowie die Mehrkämpfer Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) und Tim Nowak (SSV Ulm 1846). 2014 war das Quartett bereits einmal gemeinsam im Einsatz: bei der U20-WM in Eugene (USA). Ihre Resultate damals? Mit Silber (Heß), zweimal Bronze (Nowak, Butzek in der Staffel) und Platz vier (Leffler) herausragend. Sicher kein schlechtes Omen für ihre Rückkehr nach Oregon.

Was ihnen der Cheftrainer mit auf den Weg gibt, kann als Aufforderung und Motivation zugleich verstanden werden: „Ich wünsche ihnen, dass sie mit Begeisterung, Selbstbewusstsein, Freude und dem richtigen Mix aus Konzentration und Lockerheit die Herausforderung dieser Hallen-WM angehen.“

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