Junioren-DM am Samstag: Männliche U23
Von Disziplin zu Disziplin: leichtathletik.de berichtet am 15. und 16. Juni aus Göttingen von den Deutschen U23-Meisterschaften. Hier finden Sie die Entscheidungen der männlichen Junioren vom Samstag.
ErgebnisseJunioren-DM am Samstag: Weibliche U23
100 Meter |
Robert Polkowski stürmt zum Sieg
"Das war für mich keine Überraschung", strahlte Robert Polkowski (LT DSHS Köln), nachdem er das Finale nach einem Kick auf den letzten 15 Metern in 10,44 Sekunden klar für sich entschieden hatte. "Meine Ziele hießen Bestleistung aufstellen und gewinnen", so der Domstädter, der sich im Zwischenlauf auf 10,41 Sekunden gesteigert hatte. Hinzu komme, dass er in der Woche vor Göttingen hart trainiert habe. "Das wird aber jetzt wesentlich regenerativer", so der 19-Jährige, der am übernächsten Wochenende in Mannheim so richtig vom Leder ziehen möchte. "Mannheim ist ein Garant für Topleistungen", meinte Robert Polkowski, dem 10,35 Sekunden vorschweben. Seine Ziele für die U20-EM in Rieti wolle er indes "noch nicht ausposaunen", zumal ihm der Beuger in der Kniekehle ab und an zu schaffen mache. - Patrick Domogala (MTG Mannheim; 10,50 sec), im Zwischenlauf ebenfalls mit 10,41 Sekunden gestoppt, wurde Zweiter. Roy Schmidt (LAZ Leipzig; 10,50 sec) musste mit Rang drei zufrieden sein.
5.000 Meter |
Nico Sonnenberg lockeren Fußes
Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt) konnte lockeren
Fußes seinen Vorjahressieg wiederholen. Allerdings tat er nicht mehr als
notwendig, sondern setzte sich erst 600 Meter vor Schluss von den beiden
verbliebenen Verfolgern ab, um in 14:33,88 Minuten ins Ziel zu spurten.
"Es war schon im Vorfeld klar, dass es hier kein schnelles Rennen geben
würde", kommentierte der alte und neue U23-Meister, der den ersten
Kilometer in ruhigen 3:10 Minuten zurückgelegt hatte. Nichtsdestotrotz spüre
er, dass er sich allmählich einrolle. "Jetzt geht es drei Wochen ins Trainingslager,
dann passt die Form für Tampere", meinte der Frankfurter, der noch in
dieser Saison "an die 13:40 Minuten heran laufen" möchte. Das
angedachte Debüt über 3.000 Meter Hindernis sei einstweilen aufgeschoben, aber
keineswegs aufgehoben. "Wir hatten einfach noch keine Zeit, an der Technik
zu arbeiten." - Tom Gröschel (TC Fiko Rostock; 14:34,91 min) sicherte sich
mit einem starken Finish DM-Silber. Der lange ums Tempo bemühte Hendrik
Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 14:37,99 min) wurde mit Bronze belohnt.
Weitsprung |
Stephan Hartmann meldet sich eindrucksvoll zurück
Wie im Vorjahr in der U20, so fuhr Stephan Hartmann (LG Nord
Berlin) jetzt auch in der älteren U23 den Sieg ein. Und demonstrierte absolute
Wettkämpfer-Qualitäten. Immerhin setzte er sich im letzten Durchgang noch vom bis
dato gleichauf liegenden Stephan Zenker (TV Gladbeck; 7,41 m) deutlich ab. Und
zwar mit 7,64 Metern, der Norm für die U20-EM in Rieti (Italien). "Soweit
wollte ich eigentlich erst zwei Wochen später in Mannheim springen", sagte
Stephan Hartmann, der in Göttingen quasi sein Saisondebüt gab. "Vor drei
Wochen habe ich in Berlin drei Versuche in strömendem Regen absolviert. Davor
war ich drei Monate verletzt", so der Hauptstädter, dessen
Sehnenentzündung im Knie nun aber abgehakt zu sein scheint. Und in Rieti?
"Vor der Saison war eine Medaille mein Ziel, jetzt aber möchte ich mich aufgrund
des Trainingsrückstandes nicht festlegen." - Philipp Schneider (Hallesche
LA-Freunde; 7,35 m) flog in Göttingen auf den dritten Platz.
Hochsprung |
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen), früh in der Saison auf 2,23 Meter verbessert und für die U23-Europameisterschaften (11.-14. Juli, Tampere, Finnland) sozusagen gesetzt, demonstrierte Extraklasse. Bis 2,13 Meter bewältigte er alle Höhen im ersten Versuch. An der Lattenüberquerung feilend waren 2,20 Meter zumindest im dritten Anlauf kein Problem. Und selbst jetzt noch knapp gerissene 2,24 Meter scheinen für den 21-Jährigen bald erreichbar. "Ich habe einmal mehr gezeigt, dass ich konstant über 2,20 Meter springe. Vielleicht haue ich ja in Ulm einen raus oder spätestens bei der U23-EM in Tampere", sagte der Schützling von Hans-Jörg Thomaskamp, der 2,26 Meter anpeilt. Förmlich in Extra-Applaus baden durfte Philip Rietz (LG Göttingen). Der Lokalmatador, von Freunden, Verwandten und Bekannten frenetisch gefeiert, verbesserte sich auf 2,09 Meter. Damit holte er vielumjubeltes Silber. Auch der drittplatzierte Torsten Sanders (Weseler TV; 2,09 m) zeigte sich technisch stark verbessert.
Speerwurf |
Zitterpartie für Thomas Röhler
Titelverteidiger Thomas Röhler (LC Jena), der als einziger
Deutscher in diesem Jahr schon die WM-Norm von 83,50 Metern übertroffen hat,
ließ sich von niemandem in die Suppe spucken. Und doch war der Sieg lange Zeit
ungewiss. Erst im sechsten Durchgang katapultierte er sein Wurfgeschoss auf
81,99 Meter. Damit verwies er seinen Klubkollegen und Vorjahres-Dritten Bernhard
Seifert auf den Silberrang. Der 20-Jährige hatte zuvor lange mit 81,51 Metern
die Pole Position bekleidet. "Ein krasser Wettkampf, es war alles andere
als selbstverständlich, dass ich doch noch den Sack zumachen würde", kommentierte
Thomas Röhler drei Tage nach seinem Start beim Diamond-League-Meeting in Oslo.
Göttingen war nun schon die 14.Station in Folge, bei der er über 80 Meter
geworfen hat. - Till Wöschler (LAZ Zweibrücken; 78,86 m) wurde Dritter der
U23-DM.
Kugelstoßen |
Christian Jagusch standesgemäß
Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) setzte sich drei Tage, nachdem er in Osterode mit 18,49 Meter das Ticket zur U23-EM gelöst hatte, standesgemäß durch. Seine Siegesweite betrug 18,11 Meter. "In Tampere den Endkampf erreichen", bezeichnete der 21-Jährige als vornehmliches Ziel für die nächsten Wochen. Sein Vereinskamerad und Trainingsparner Dennis Lewke belegte mit 18,06 Metern Platz zwei. Mehmet Yarimay (LG Olympia Dortmund) holte mit 17,59 Metern Bronze. Der Wettkampf wurde zweimal ausgetragen, da sich im ersten Versuch eine zu leichte Kugel im Wettbewerb befand. Pech für Eric Millrath (Schweriner SC), der sich in der ersten Auflage auf 18,77 Meter gesteigert und damit die Norm für die U23-EM erfüllt hatte. Bei der Wiederholung schaffte der 22-Jährige völlig entnervt keinen gültigen Versuch.
Hammerwurf |
Die Hammerwerfer wurden ihrer Rolle als Eisbrecher der Göttinger Titelkämpfe vollauf gerecht. Jedenfalls zog das neunköpfige Feld das Publikum von Beginn an in seinen Bann. Paul Hützen (TSV Bayer 04 Leverkusen), im Vorjahr Dritter und nun der heiße Favorit, übernahm gleich zu Beginn die Führung und setzte sich bereits im zweiten Durchgang mit 67,34 Metern entscheidend von den hartnäckigsten Mitbewerbern ab. Am Ende standen unter dem Strich 68,04 Meter, die der Leverkusener mit einem langgezogenen Brunftschrei bedachte. "Nach etlichen Podestplätzen endlich einmal der Deutsche Meistertitel", jubelte Paul Hützen, der seinen Hausrekord nur um 29 Zentimeter verfehlte. Er soll am nächsten Wochenende in Fränkisch-Crumbach ebenso fallen wie die für eine Teilnahme an der U23-EM geforderte Mindestleistung von 70 Metern. "Nach meiner Superserie heute und dem insgesamt guten Gefühl bin ich optimistisch, noch auf den Zug nach Tampere aufspringen können", sagte der Sportstudent aus Uerdingen, der im Winter die Trikotfarbe gewechselt hat und seither in der Gruppe um Markus Esser trainiert. Spannend gestaltete sich der Kampf um Silber, den schließlich der vorjährige Vize-Meister Tristan Schwandke (TV Hindelang; 67,41 m) für sich entschied. Nils Lindner (ASV Erfurt; 65,19 m), 2012 in Mönchengladbach Meister der U20, erkämpfte Bronze.
Junioren-DM am Samstag: Weibliche U23