Justin Gatlin gewinnt enges Sprintduell in Eugene
Olympiasieger Justin Gatlin (USA) konnte sich beim Grand-Prix-Meeting in Eugene (USA) am Samstag in einem spannenden Duell gegen den Jamaikaner Asafa Powell, der im Mai schon Weltrekordambitionen anmeldete, behaupten. Beide wurden über 100 Meter bei irregulärem Rückenwind (+ 3,4 m/sec) nach 9,84 Sekunden gestoppt.
Justin Gatlin bezwang Asafa Powell (Foto: USOC)
"Das war ein Kopf-an-Kopf-Rennen", sagte Justin Gatlin nach diesem für ihn wichtigen Sieg, "meine beiden letzten Rennen zuvor waren nicht so schnell. Also habe ich noch einmal analysiert, viele Videos angesehen und wirklich hart trainiert. Jetzt bin ich hierher gekommen, habe gewonnen und eine tolle Show geboten."Bei den Frauen mutierte der 100-Meter-Auftritt der Olympiasiegerin Yulia Nesterenko zum Flop. In 11,47 Sekunden wurde die Weißrussin mit deutlichem Abstand zur Siegerin Lauryn Williams (USA; 11,16 sec), die am Start noch sehr nervös war, nur Siebte.
Eng war es über 400 Meter. Olympiasiegerin Tonique Williams-Darling (Bahamas; 49,95 sec) wurde von der jungen US-Amerikanerin Sanya Richards (49,98 sec) bis zur Ziellinie gefordert.
Mit Feuer über die Hürden
Über 400 Meter Hürden lieferten sich die US-Boys Bershawn Jackson (47,91 sec) und James Carter (47,95 sec) ein ebenfalls packendes Duell. "Ich habe momentan soviel Feuer", erklärte Bershawn Jackson, "ich laufe jedes Rennen, als wäre es eine Meisterschaft."
Wertvolle Ergebnisse brachten auch die Hürdensprints mit Olympiasieger Liu Xiang (China; 13,06 sec) und Weltmeisterin Perdita Felicien (Kanada; 12,58 sec), die klar vor Olympiasiegerin Joanna Hayes (USA; 12,72 sec) einlief, als Sieger. Weltmeister Allen Johnson (USA) wurde wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. "Ich war enttäuscht, als Allen Johnson nicht mehr dabei war", sagte Liu Xiang, "ich bin die ersten drei Hürden nicht so gut gelaufen, kam aber am Ende noch stark auf."
Yuri Borzakovsky nur Zweiter
800-Meter-Olympiasieger Yuri Borzakovsky (1:44,91 min) musste sich seinerseits geschlagen geben. Der international unbekannte Kanadier Gary Reed (1:44,82 min) lief vor dem Russen ein. Die selten angebotenen zwei Meilen gewann in sehr guten 8:07,68 Minuten der Kenianer Eliud Kipchoge.
Eine Überraschungssiegerin gab es über 1.500 Meter der Frauen. In dem mit Spannung erwarteten, aber dann von einer Kollision eingangs der letzten Runde geprägten Rennen setzte sich US-Girl Christin Wurth (4:09,45 min) durch: "Ich kann gar nicht glauben, dass ich gewonnen habe. Als ich den Sturz unbeschadet überstanden hatte, habe ich mich entspannt und wollte nur dranbleiben." Marathon-Weltrekordhalterin Paula Radcliffe (Großbritannien; 4:13,13 min) konnte als Sechste letztlich - ebenfalls in den Sturz verwickelt - nicht mehr mit in die Entscheidung eingreifen. 800-Meter-Europameisterin Jolanda Ceplak (Slowenien) zog sich bei dem Zwischenfall eine Verletzung an der rechten Hüfte zu.
Zwei Sprünge über 5,90 Meter
Ihre Siegesserie in Eugene setzte Maria Mutola fort. Für die Vorzeigeathletin aus Mozambique war es der 13. Sieg bei der Veranstaltung in Folge, in 1:59,95 Minuten gewann sie die 800 Meter bei ihrem Saisoneinstieg mit einer Zeit knapp unter der Zwei-Minuten-Schallmauer.
In Sprunglaune zeigten sich die Stabakrobaten. Brad Walker und Toby Stevenson überquerten 5,90 Meter, Derek Miles immerhin noch 5,80 Meter. Olympiasieger Tim Mack (alle USA) wurde mit 5,60 Metern nur Sechster. Für den einzigen europäischen Erfolg in Eugene sorgte die russische Weitspringerin Tatjana Kotova, die bei ihrem besten Versuch mit 6,80 Metern gemessen wurde.
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