JWM – Fünf Medaillen für den DLV in Peking
Ein Titel durch die Nürnberger Speerwerferin Sandra Schaffarzik und zwei weitere Silber- und Bronzemedaillen stehen aus deutscher Sicht bei der Junioren-WM in Peking (China) nach sechs Wettkampftagen abschließend zu Buche. Das letzte Edelmetall steuerte am Sonntag die Potsdamer Hochspringerin Annett Engel mit Bronze bei (wir berichteten).
Annett Engel beschloss mit Bronze die deutsche Medaillenjagd (Foto: Möldner)
"Ich bin insgesamt doch zufrieden. Wir hatten hier ein junges Team mit vielen Athleten der Jahrgänge 1988 und 1989", sagte Dietmar Chounard, Bundestrainer U20/U23 im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), der auch anführte, dass einige Leistungen durch gesundheitliche Probleme beeinträchtigt waren. Ein gutes Bespiel sei die Ludwigshafener Stabhochspringerin Lisa Ryshich gewesen, die krankheitsbedingt mehrere Kilogramm an Gewicht verloren hatte und dadurch nicht mehr mit einem härteren Stab springen konnte.Mit sechs Titeln war Kenia bei 15 Medaillen die erfolgreichste Nation, die meisten Medaillen (17, davon fünf Gold) gewann Gastgeber China. Die Leichtathletik-Großmächte USA und Russland mussten sich mit jeweils vier Siegen und elf bzw. zehn Medaillen hinter diesen beiden Ländern einreihen.
Schneller Hürdensprint
Einer der Höhepunkte des letzten Tages war das hochklassige Rennen über 110 Meter Hürden, das der Pole Artur Noga in einem neuen Meisterschaftsrekord von 13,23 Sekunden gewann. Dahinter liefen drei weitere Athleten einen neuen Junioren-Landesrekord.
Ein kenianischer Doppelsieg von Irene Jelagat (4:08,88 min) und Mercy Jelimo Kosgei (4:12.48 min) über 1.500 Meter setzte den beeindruckenden Höhenflug der Läufernation in Peking weiter fort. Dafür mussten die Kenianer bei den Männern auf den 5.000 Metern die Vorherrschaft durch die Äthiopier Tariku Bekele (13:31.34 min) und Abreham Cherkos Feleke (13:35,95 min) anerkennen.
Mit einem herausragenden Satz auf 16,61 Meter sicherte sich der Franzose Benjamin Compaoré im dritten Durchgang den Sieg im Dreisprung. Seine zweitbeste Weite (16,16 m) hätte dabei nicht einmal zu einer Medaille gereicht. Der Wiesbadener Nico Bayer (15,43 m) wurde mit nur einem gültigen Versuch Elfter.
USA gewinnen drei Staffeln
Im Diskuswerfen der Frauen bestimmte die Australierin Dami Samuels das Geschehen. Sie war die einzige Werferin, die die 60 Meter übertraf, was ihr gleich bei drei Versuchen gelang. Ihre beste Weite wurde mit 60,63 Metern gemessen. Die Fürtherin Kristina Gehrig (48,36 m) verpasste als Zehnte den Endkampf der besten Acht.
Die vier Staffelentscheidungen beschlossen die Titelkämpfe. Die USA polierten dort mit Siegen über 4x100 Meter der Frauen (43,49 sec), 4x400 Meter der Frauen (3:29,01 min) und 4x400 Meter der Männer (3:03,76 min) ihre bis dahin mit nur einem Sieg bescheidene Bilanz auf. In der Männer-Sprintstaffel hatte Jamaika (39,05 sec) aber das bessere Ende für sich.
Deutschland war in zwei Staffelfinals vertreten. Die Sprinter kamen über 4x100 Meter nicht ins Ziel, die Viertelmeilerinnen um die Berlinerin Janin Lindenburg liefen auf Rang sechs (3:36,49 min).
Die Resultate der Entscheidungen und der Qualifikationen mit deutscher Beteiligung finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...