Kai Ebel ist der Mann aus der Boxengasse. Seit 17 Jahren der RTL-Moderator so nah an den schnellen Männern in ihren Formel-1-Boliden wie kein anderer. Was kaum jemand weiß: der 45-Jährige ist ein leidenschaftlicher Läufer. Im Interview mit aktiv Laufen spricht Kai Ebel über die besten Laufstrecken der Welt, Laufmode für Männer und gutes Essen.
Kai Ebel ist ein begeisterter Jogger (Foto: bwm communications)
Bei dröhnendem Lärm und Benzin in der Luft drehen Sie erst so richtig auf. Kai Ebel beim Joggen kann man sich gar nicht so recht vorstellen. Das muss Ihnen doch alles viel zu ruhig zugehen…
Kai Ebel:
Wenn man mit einem lärmenden Beruf zu tun hat, braucht man auch mal Stille. Und ich kann das nicht gut auf einem Laufband im Fitnessraum, da gehe ich lieber raus in den Wald oder an den Strand. Zuhause in Mönchengladbach wohne ich direkt am Park, das ist praktisch, Laufschuhe schnüren und los. Auch für meine vielen Reisen ist das der ideale Sport. Laufen geht immer.
Seit 17 Jahren stehen Sie in der Boxengasse, kennen alle Formel-1-Rennstrecken dieser Welt - welche ist die schönste?
Kai Ebel:
Die beste und anspruchsvollste Strecke ist Spa Francorchamps in Belgien. Aber die Formel 1 lebt natürlich von der besonderen Atmosphäre und da ist Monte Carlo schon einzigartig.
Und in welcher Stadt lässt es sich am besten Laufen?
Kai Ebel:
In Melbourne kann man wunderbar am Yarra entlang laufen, der Fluss schlängelt sich durch die ganze Stadt. Das ist toll. Barcelona hat natürlich auch seinen Reiz, dort rennt man direkt am Meer. Und selbst in Monaco gibt es wunderschöne Ecken, obwohl doch alles sehr beengt ist. Hier habe ich einen Geheimtipp. Eine Strecke, die abseits der befahrenen Straßen am Meer verläuft, allerdings gibt es dort eine Stelle, wo das Meer mit großer Wucht gegen die Klippen schlägt, an manchen Tagen kommt man da durch, an anderen Tagen ist an der Stelle Schluss.
Was bedeutet das Laufen für Sie?
Kai Ebel:
Es entspannt mich, macht den Kopf frei. Und - nicht zu unterschätzen - auch das Gewissen rein. Ich bin ja auch leidenschaftlicher Boxer, da ist das Laufen für mich das ideale Ausdauertraining. Ich bin ja eigentlich Diplom-Sportlehrer. Da weiß ich natürlich, dass Laufen auch die perfekte Basis für viele andere Sportarten ist.
Trainieren Sie bewusst oder mehr nach Gefühl?
Kai Ebel:
Ich schaue schon auf die Uhr. In der Regel laufe ich zwischen 50 Minuten und einer Stunde. Mal schneller, mal langsamer. Gerne auch bergauf und bergab. Ich habe aber keinen festen Trainingsplan.
Wäre die Marathonstrecke für Sie eine Herausforderung?
Kai Ebel:
Nein, eine Stunde laufen genügt mir. Das passt einerseits zeitlich gut und längere Strecken würden mir bald auch langweilig werden.
Wie wichtig ist es, im Job fit und gesund zu bleiben?
Kai Ebel:
Das halte ich für enorm wichtig. Ich bin auch überzeugt, dass man das den Menschen im Beruf anmerkt, ob sie Sportler sind oder nicht. Wer sich viel bewegt, ist selbstzufriedener, motivierter, ausdauernder, auch der Geist ist frischer. Wenn ich mir gleichaltrige unsportliche Menschen anschaue, glaube ich doch Unterschiede festzustellen.
Laufen und Bewegung ist die eine Sache. Kann jemand, der so viel unterwegs ist, auch auf eine gesunde Ernährung achten?
Kai Ebel:
Ich muss darauf Wert legen, weil ich viel unterwegs bin und häufig auswärts esse. Ich muss gestehen: ich esse gerne und gut. Am Abend kommen oft noch richtig gute Sachen auf den Tisch. Besonders in fremden Ländern kann man nicht immer auf ganz besondere Lebensmittel Rücksicht nehmen. Umso wichtiger ist es mir, zu Beginn des Tages mit einem Müsli zu starten. Ich weiß nicht, wann ich am Tag noch zu einer Zwischenmahlzeit komme, deshalb brauche ich morgens ein Müsli. Das hält lange vor und ist abwechslungsreich, deshalb ist eine Plattform wie müsli.de für mich ideal. Da kann ich mir alle Geschmacksrichtungen, die ich mag, zusammenstellen und nach Hause schicken lasse.
Sie sind ein modebewusster Mensch. Was halten Sie von der aktuellen Laufmode?
Kai Ebel:
Da spielt der modische Aspekt bei mir ausnahmsweise keine große Rolle. Die Farben sind aufeinander abgestimmt, ansonsten muss es beim Sport bequem sein, es darf nichts scheuern und nichts kratzen. Ich lege Wert auf Qualität, vor allem bei den Schuhen, aber ich mache den Wald nicht zum Laufsteg.
Wir können uns Kai Ebel also durchaus in schwarzer Hose und uni-blauem Funktionshirt vorstellen?
Kai Ebel:
Das kann schon sein. Aber nicht in hautenger Lauftight. Die Hosen mag ich bei Männern nicht. Bei Frauen ist das wunderbar, ich mag eher die etwas weiter geschnittene, knielange Short zum Laufen.
Die Formel-1-Fahrer müssen ja auch gute Ausdauersportler sein. Mit wem haben Sie denn schon mal eine Runde auf zwei Beinen gedreht?
Kai Ebel:
Früher bin ich manchmal mit Heinz-Harald Frentzen zum Joggen gegangen, wir kommen ja beide aus Mönchengladbach. Mit den heutigen Fahrern gehe ich nicht laufen. Die meisten Fahrer bevorzugen das Rennrad für ihren Ausdauersport. Es gibt aber auch Marathonläufer unter den Fahrern: Jenson Button gehört dazu, auch Jarno Trulli. Die sind nicht nur im Auto schneller als ich.