Landesrekord - Ladji Doucouré kennt keine Grenzen
Der Mann kennt keine Grenzen. Nur zehn Tage, nachdem Ronald Pognon, der Hallen-Europarekordler über 60 Meter, als erster Franzose auf den 100 Metern die Zehn-Sekunden-Barriere unterboten hat, brachte Ladji Doucouré bei den Landesmeisterschaften in Angers eine weitere Schallmauer zum Einsturz. Mit einem wahren Hexentanz durch den Hürdenwald blieb er unter dreizehn Sekunden: 12,97!
Ladji Doucouré trumpfte in der Heimat auf (Foto: Chai)
Das war nicht nur nationaler Rekord, sondern gleich eine neue Jahresweltbestzeit über 110 Meter Hürden. Die alte Marke hielt der mehrmalige Weltmeister Allen Johnson (USA) mit 12,99 Sekunden.Ein zulässiger Schiebewind von 1,0 Metern pro Sekunde blies ihm in den Rücken. Ladji Doucouré, konkurrenzlos in Angers, nutzte die idealen Bedingungen und eilte seinen Wegbegleitern auf und davon. Bloße sechs Hundertstel fehlten ihm letztendlich zur Weltbestzeit (12,97 sec), die sich der Brite Colin Jackson und der Chinese Liu Xiang teilen. "Er war allein, ohne Gegner", bilanzierte Verbandschef Bernard Amsalem ein Rennen, das der Perfektion schon recht nahe kam. "Ladji Doucouré bewegt sich auf Weltrekord-Niveau." Sprach's und staunte Bauklötze über das neue Aushängeschild der "Équipe tricolore".
Ergebnis bestätigen
Der hochgelobte Hürdensprinter blieb derweil auf dem Boden der Realität. "Ich hoffe, dass ich diese Zeit sehr bald bestätigen werde", meinte er in aller Gelassenheit, "am liebsten im Wettstreit mit hochkarätigen Gegnern, denn jetzt werden alle sagen, dass ich dieses Resultat daheim in Frankreich erzielt habe."
In Oslo, dem nächsten Etappenort der lukrativen Golden League-Serie am 29. Juli, bietet sich ihm eine willkommene Gelegenheit. Dort prallt Ladje Doucouré, der von Renaud Longuèvre trainiert wird, ein weiteres Mal auf die starken US-Boys, mit denen er sich bereits im "Stade de France" von Paris auseinandersetzen musste. Damals steigerte er den französischen Rekord auf 13,02 Sekunden und ließ den erfolgsverwöhnten Allen Johnson um zwei sowie den Olympiasieger Liu Xiang aus China um vier Hundertstel hinter sich.
Ein solcher Coup ist ihm auch in Norwegen allemal zuzutrauen!