| Deichmeeting Neuwied

Kai Kazmirek eröffnet Saison mit Heimspiel

Das Örtchen Neuwied am Rhein nordwestlich von Koblenz lädt am Sonntag (11. Mai) zum Vierkampf ein: Zahlreiche deutsche Allrounder starten dort mit einem abgespeckten Wettkampf-Programm in die EM-Saison. Unter ihnen Lokalmatador und U23-Europameister Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) sowie die WM-Vierte Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt). Mit Spannung erwartet wird das Comeback der Olympia-Zweiten Lilli Schwarzkopf (LG Hannover).
Silke Morrissey

„Die Form ist gut, wir haben sehr viel trainiert, erst im Trainingslager in Südafrika und dann in Montpellier“, erklärt Kai Kazmirek zwei Tage vor seinem Saisonstart. Der Zehnkämpfer ist voller Vorfreude auf das Deichmeeting, denn es findet in seinem Trainingsstadion statt und er kann sich der Unterstützung von Familie und Freunden sicher sein.

Den erfolgreichen Auftritt bei der Hallen-WM in Sopot (Polen) hat der 23-Jährige gut verarbeitet („Wir haben danach ja eine relativ lange Pause gemacht“), in der Zwischenzeit hat er fleißig die Weichen für den Zehnkampf-Sommer gestellt.

Im Hochsprung – eine seiner Paradedisziplinen – hat Kai Kazmirek seinen Anlauf umgestellt und kann nun in Neuwied testen, wie diese Umstellung gelungen ist. „In der Hallensaison hatte ich oft die Höhe, aber nicht die Tiefe“, erklärt er. So sei er oft auf die Latte gefallen. „Jetzt laufe ich wesentlich schneller an.“

Vier Disziplinen in dreieinhalb Stunden

Der Hochsprung ist eine von vier Disziplinen, die die Mehrkämpfer am Sonntag in Angriff nehmen werden. Zudem stehen die Hürden, der Speerwurf und zum Abschluss Sprints über 150 Meter (Frauen) und 200 Meter (Männer) auf dem Programm. Einladungsrennen über 100 Meter und in der 4x100 Meter Staffel runden den Zeitplan ab.

Bei den Männern reist ein starkes Trio aus Ulm an, mit dem Deutschen Meister Arthur Abele, dem Deutschen U23-Meister Mathias Brugger und dem Dritten der U20-EM Tim Nowak, der als einziger U20-Athlet gemeldet ist. Neben Kazmirek und Abele dritter 8.000-Punkte-Zehnkämpfer im Feld ist Matthias Prey (SC Rönnau 74), der sich im vergangenen Jahr in Ratingen auf 8.215 Punkte gesteigert hatte.

Claudia Rath gegen Julia Mächtig

Fast noch hochklassiger besetzt ist das Feld im Vierkampf der Frauen, das von der WM-Vierten Claudia Rath angeführt wird. Ihr kommt entgegen, dass das Kugelstoßen nicht im Programm steht. Ihre Schwäche im Speerwurf kann sie als starke Sprinterin und Springerin sicher gut kompensieren und ist damit Kandidatin Nummer eins auf den Tagessieg.

WM- und Olympia-Teilnehmerin Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) steht vor ihrem ersten Wettkampf mit neuem Trainergespann. Wie das Training unter Klaus Schlütter und Siebenkampf-Bundestrainer Wolfang Kühne angeschlagen hat, wird sich in Neuwied herausstellen. Dasselbe gilt für ihre Trainingspartnerin Cindy Roleder (LAZ Leipzig), die sich erstmals nach ihrem Wechsel zum Mehrkampf mit dem Speer beweisen muss.

Ein Fragezeichen steht über der Form der Olympia-Zweiten Lilli Schwarzkopf (LG Hannover). Mehr als anderthalb Jahre liegt ihr Achillessehnen-Riss zurück, nun präsentiert sie sich wieder auf der Wettkampf-Bühne und hat sicherlich die Sympathien der Zuschauer auf ihrer Seite – auch weil sie ihren größten Erfolg als Athletin der LG Rhein-Wied feierte. Wichtiger als die Jagd nach Topleistungen wird in Neuwied aber eines sein: dass die Achillessehne hält.

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