Kaliese Spencer - Die Talentierteste
Bei den Junioren-Weltmeistschaften 2006 war die Jamaikanerin Kaliese Spencer die schnellste Nachwuchsläuferin über 400 Meter Hürden. In diesem Jahr schwingt sich die 21-Jährige auf, über die flache Stadionrunde in die Weltspitze vorzustoßen. Auf 50,55 Sekunden verbesserte sie sich Mitte April in Azusa (USA).
“Kaliese Spencer ist die talentierteste Athletin, die ich jemals trainiert habe und sie wird dieses Jahr noch viel schneller rennen.” Dieses Lob kommt von keinem Geringeren als ihrem Trainer Stephen Francis, der unter anderem 100-Meter-Weltrekordler Asafa Powell und Hürdensprinterin Brigitte Foster-Hylton zu seinen namhaften Schützlingen aus Jamaika zählt.Wie der schnellste Mann der Welt genießt Kaliese Spencer als Teil des "MVP Track & Field Club" die optimalen Bedingungen an der Kingston University of Technology, die den Ruf als Geburtsstätte zahlreicher Weltklasseathleten trägt. Bei den Weltmeisterschaften im vergangenen Jahr in Osaka (Japan) haben die Sportlerinnen und Sportler der Universität in der jamaikanischen Hauptstadt 50 Prozent der Medaillen für den Inselstaat gewonnen.
Talent vom Vater
„Das Talent für Leichtathletik hat sie von mir“, erzählt ihr Vater Joshua Spencer nicht ganz ohne Stolz. Er selber war ein passabler Läufer auf den Strecken von 400 bis 1.500 Meter, heute lebt er als Lehrer und Buchautor in Kanada.
In den Blickpunkt der Öffentlichkeit lief sich Kaliese Spencer 2006 bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Peking (China). Im Finale über 400 Meter Hürden steigerte die Zweitgeborene von vier Kindern ihre Bestzeit von 55,61 Sekunden auf 55,11 Sekunden und siegte vor der damals als Favoritin ins Rennen gegangenen US-Amerikanerin Nicole Leach.
Endstation Halbfinale
Begonnen hatte sie als 400 und 800 Meter-Läuferin, erst unter Stephen Francis wechselte sie auf die Hürdenstrecke. Doch 2007 konnte sie nicht an ihre Leistungen anknüpfen. Im Laufe der Saison war sie sogar kurzzeitig von Stephen Francis vom "MVP Club" suspendiert worden. Bei den Landesmeisterschaften lief sie in Saisonbestzeit von 55,62 Sekunden auf Platz zwei, in Osaka (Japan) bei den Weltmeisterschaften war im Halbfinale Endstation.
Doch Athletin und Trainer haben wieder zusammengefunden. In diesem Jahr sind nur Starts über 400 Meter flach geplant. Die Hürden gehören vorerst der Vergangenheit an. Die 50,55 Sekunden vom 18. April sind ein deutlicher Fingerzeig, dass bei Kaliese Spencer der Umstieg von einer erfolgreichen Juniorin in die Weltspitze der Erwachsenen klappt. Weitere Beweise dafür kann sie auch in Europa bei den bevorstehenden Meetings leisten.