Lars Riedel nähert sich in Halle der Siebzig
Bei sommerlichen Temperaturen brachten die Halleschen Werfertage im Sportzentrum Brandberge die erwartet guten Leistungen. Den ersten Akzent setzte Diskuswerfer Lars Riedel (LAC Erdgas Chemnitz), der mit 69,50 Metern eine Super-Siegweite landete. Damit reihte er sich in der Weltjahresbestenliste hinter dem Ungarn Robert Fazekas und vor dem Litauer Virgilius Alekna ein.
Lars Riedel ist bereits in glänzender Form (Foto: Kiefner)
"Ich hätte nichts dagegen, wenn diese Reihenfolge bei der WM umgekehrt wäre", dokumentierte er seinen Optimismus. " Es ging heute fast noch weiter, als ich mir gedacht hatte. Aber es herrschten optimale Windbedingungen, und meine Form wird immer besser. Nun werde ich wieder in Chemnitz ins Training gehen, vor allem lange Wurfeinheiten üben. Und dann kommt das DLV-Meeting am 15. Juni in Dortmund". Hinter Lars Riedel belegten der Ungar Zoltan Kovago mit 65,29 Meter und der EM-Dritte Michael Möllenbeck mit 64,94 Metern die Plätze.Astrid Kumbernuss mit gutem Auftakt
Vollauf zufrieden war Astrid Kumbernuss (SC Neubrandenburg) mit ihrem ersten Saisonwettkampf. 19,58 Meter stieß sie im letzten Versuch die Kugel, und gewann damit vor Nadine Kleinert (SC Magdeburg) mit 18,68 Metern und Nadine Beckel (Schweriner SC) mit 18,29 Metern. "19,50 Meter waren heute mein Minimalziel, auch wenn ich zuvor mit einer Angina zu kämpfen hatte. Und ich habe gemerkt, dass ich immer besser in den Wettkampf hineinkam. Heute sah es mal wieder richtig wie Kugelstoßen aus."
Weniger zufrieden war ihr Klubkamerad Ralf Bartels mit seinem Auftritt. Nur auf 19,76 Meter kam er und musste sich damit dem Nigerianer Chima Ugwu beugen, der mit 20,02 Metern als Einziger über die 20-Meter-Marke kam. "Ich kann mir nicht erklären, warum ich in Halle immer schlecht stoße. Nach den 20,33 Metern von Wiesbaden vor einer Woche war ich heute noch beim Einstoßen gut, aber dann wollte ich es sicher mit Gewalt richten, und das klappte eben nicht.", meinte der Bronzemedaillengewinner von München. Hinter Ralf Bartels kamen Drehstoßer Peter Sack (LAZ Leipzig) mit 19,74 Metern und Detlef Bock (VfL Wolfsburg) mit 19,56 Metern auf die weiteren Plätze.
Jan Zelezny bestaunt
Soviel Zuschauer wie noch nie in Halle zog der dreifache Olympiasieger Jan Zelezny an die Speerwurfanlage. Und der Tscheche wurde mit der Siegweite von 87,92 Metern den hohen Erwartungen gerecht. Auf den Plätzen folgten Boris Henry (SV Saar 05 Saarbrücken; 83,17 m), Christian Nicolay (TV Wattenscheid; 81,04 m) und Raymond Hecht (SC Magdeburg; 79,45 m).
Eine beeindruckende Weite erzielte die russische Diskuswerferin Natalja Sadova mit 69,38 Meter. Auf dem zweiten Platz landete Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg) mit 65,42 Meter und war darüber glücklich: "Im Oktober wurde ich zum zweiten Mal am Knie operiert, aber seit dem Winter geht es gut voran. Nun schaue ich optimistisch auf die nächsten Wettkämpfe." Wie ihre Vereinskollegin Astrid Kumbernuss hakte sie damit die WM-Norm für Paris ab.
Ausländische Hammerwurfsiege
Im Hammerwerfen der Frauen gab es durch Olga Kuzenkova (Russland) mit 69,85 m einen deutlichen Erfolg. Susanne Keil mit 66,24 Meter und Kirsten Klose (LG Eintracht Frankfurt) mit 65,41 Meter folgten dahinter.
Bei den Männern siegte der Franzose Christoph Epalle mit 78,58 Metern vor dem Slowaken Libor Charfreitag (77,77 m) und dem Leverkusener Ex-Weltmeister Karsten Kobs (77,22 m).
Im letzten Wettbewerb des Samstages gewann Vize-Euroopameisterin Steffi Nerius (Bayer Leverkusen) mit 62,87 Metern vor der Polin Barbara Madejczyk (59,89 m) und Christina Obergföll (LG Offenburg; 57,40 m) und machte damit auch frühzeitig die WM-Norm für Paris klar.
Peter Grau