Australische Athleten in Melbourne unter Druck
Mit den ersten Startschüssen zu den 100-Meter-Vorläufen steigen am Sonntag (19. März) die Leichtathleten in die bereits am vergangenen Mittwoch eröffneten Commonwealth Games in Melbourne ein. Obwohl bei dieser Veranstaltung fast ganz Europa, die USA, China und die südamerikanischen Länder fehlen, richten sich viele Blicke auf die Wettkämpfe in Australien.

Craig Mottram ist der Vorläufer der Gastgeber (Foto: Chai)
Grund dafür sind die zahlreichen Stars der Szene, die den Commonwealth Games eine große Bedeutung beimessen und darin in diesem Jahr ohne Weltmeisterschaft und Olympische Spiele auch einen Saisonhöhepunkt ausmachen. Allerdings sagten große Namen wie die Marathon-Weltrekordhalterin Paula Radcliffe (Großbritannien), 800-Meter-Titelverteidiger Mbulaeni Mulaudzi (Südafrika) oder der Ex-Weltmeister über 100 Meter, Kim Collins (St. Kitts & Nevis), ihren geplanten Auftritt, zum größten Teil wegen einer Verletzung oder Trainingsrückstands, ab.
Asafa Powell im Mittelpunkt
Andere, dazu gehören allen voran Maria Mutola (800m; Mozambique), Alleyne Francique (400m; Grenada) und Ignisious Gaisah (Weitsprung; Ghana), machten sich nach ihrem erfolgreichen Abschneiden vor Wochenfrist bei der Hallen-WM in Moskau gleich auf die lange Weiterreise nach Melbourne, um auch dort um den Titel zu kämpfen.
Ein Athlet, der ganz besonders im Mittelpunkt steht, ist der 100-Meter-Weltrekordhalter Asafa Powell. Der Jamaikaner muss nach seiner Leistenverletzung, die ihn im letzten Sommer aus der Bahn warf, nun zeigen, wie fit er schon wieder für richtig schnelle Sprints ist und wie er sich gegen die nicht zu unterschätzende Konkurrenz behaupten kann.
Druck für Gastgeber
Der größte Druck lastet aber auf den Gastgebern. "Ich wäre sehr enttäuscht, wenn wir am Ende nicht klar auf Platz eins des Medaillenspiegels liegen würden", sagte bereits der Leistungssportdirektor Max Binnington. Die Ex-Weltmeisterin über 400 Meter Hürden, Jana Pittman, und der WM-Dritte auf den 5.000 Metern, Craig Mottram, führen das australische Aufgebot, das insgesamt 106 Aktive umfasst, an.
Jamaika, Bahamas, England, Südafrika und Kenia sind die weiteren Nationen, die den Ton angeben sollten. Die Leichtathletik-Wettkämpfe in Melbourne dauern von Sonntag (19. März) bis Samstag (25. März).