Kampf um Europacup-Tickets in heißer Phase
Das Meeting in Kassel läutet am Mittwochabend die heiße Phase im Kampf um die Startplätze in der deutschen Mannschaft für den Europacup in München (23./24. Juni) ein. In den Sprints und über 400 Meter geht es im Auestadion sowie dann am Samstag (9. Juni) in Regensburg in echten Ausscheidungen um den Einzelstartplatz und die Staffelbesetzung.

Jürgen Mallow schickt die Besten nach München (Foto: Gantenberg)
"Wir wollen mit den Besten in München antreten", unterstreicht Jürgen Mallow, der Leitende Bundestrainer im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Ermittelt werden diese dabei allerdings nach "unterschiedlichen Systemen".Neben den Ausscheidungsrennen auf den kurzen Strecken entscheidet im Stabhochsprung der Mittelwert aus den zwei besten Wettkämpfen. Dort haben momentan Tim Lobinger (ASV Köln) und Carolin Hingst (USC Mainz) die besten Leistungen vorgelegt.
Showdown im Stabhochsprung?
Die Konkurrenz wird ihnen allerdings bis zum Sonntag, der als Stichtag gilt, noch den Kampf ansagen. Während die Frauen am Samstag in Regensburg im stallinternen Kräftemessen ganz starke Nerven beweisen müssen, zieht es einige der Männer am Sonntag zum Meeting in Bydgoszcz (Polen), wo es auch zu einem spannenden Showdown kommen könnte.
In den anderen Disziplinen entscheiden die Gesamteindrücke aus den aktuellen Wettkämpfen. Jürgen Mallow erklärt, warum bewusst auf die Auslobung von weiteren Ausscheidungen verzichtet wurde: "Wir wollen nicht Mitte Juni unnötig Kräfte verpulvern. Es soll vermieden werden, dass die Athleten über Ausscheidungen mental verbrannt werden."
Hälfte steht vor dem Wochenende
Noch vor dem Wochenende wird seiner Ansicht nach in der Hälfte der Disziplinen abzusehen sein, wer sich als Europacup-Starter aufdrängt. Bereits jetzt gibt es bei einigen Positionen klare Spitzenreiter.
Allen voran Hürdensprinter Thomas Blaschek (LAZ Leipzig), Hochspringer Eike Onnen (LG Hannover), Weitspringerin Bianca Kappler (LC Asics Rehlingen), Dreispringerin Katja Demut (TuS Jena), Kugelstoßerin Petra Lammert (SC Neubrandenburg), Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg) und Hammerwerferin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) haben sich mit ihren bisherigen Leistungen bereits für den Einsatz im Nationaltrikot empfehlen können.
Entscheidung nach Sonntag
Christian Blum (LAC Quelle Fürth/München) und Sina Schielke (TV Wattenscheid 01) wollen in dieser Woche im Sprint ihre Pole Position ebenso verteidigen wie Hallen-Vize-Europameister Bastian Swillims (TV Wattenscheid 01) auf der Stadionrunde. Über die 100 Meter Hürden gilt Vize-Europameisterin Kirsten Bolm (MTG Mannheim) dann als gesetzt, wenn sie sich rechtzeitig von ihrer Magen-Darm-Erkrankung erholt.
"In den Disziplinen, in denen Unklarheit herrscht, werden wir uns nach dem Werfer-Meeting am Sonntag in Schönebeck entscheiden", sagt Jürgen Mallow.
Nach der Nominierung einer leistungsstarken Mannschaft möchte er dann im Münchner Olympiastadion den "guten Geist" aus dem letzten Jahr von der Europameisterschaft in Göteborg (Schweden) als Rückenwind für ein überzeugendes Auftreten nutzen.