Karin Ertl bucht WM-Ticket in Ratingen
Karin Ertl spielte an diesem Wochenende beim erdgas-DLV-Mehrkampf-Meeting in Ratingen ihre ganze Routine aus. Die 31-Jährige erfüllte als Zweite im Siebenkampf mit 6.163 Punkten die WM-Norm für Helsinki (6.100) und kann sich als beste DLV-Athletin bei der hochrangigen nationalen Veranstaltung nun auch ihres Tickets nach Helsinki sicher sein.
Karin Ertl war in Ratingen die stärkste deutsche Siebenkämpferin (Foto: Gantenberg)
"Ich bin ohne Probleme durch den Mehrkampf gekommen", stellte Karin Ertl fest, "ich freue mich, dass es so gut geklappt hat und ich jetzt unter den ersten Drei der deutschen Bestenliste und die beste Deutsche in Ratingen bin."Wie erwartet lieferte sich die Athletin vom LAC Quelle Fürth/München/Würzburg am Sonntag einen Zweikampf um den Gesamtsieg mit Kylie Wheeler, den die Australierin mit einem couragierten 800-Meter-Rennen (2:09,98 min) letztlich für sich entschied. Die Vorjahressiegerin setze sich auch diesmal mit 6.231 Punkten durch.
"Ich mag solche Wettkämpfe wie Ratingen, die Stimmung hier", sagte Kylie Wheeler, "mein erster Tag war sehr solide, mit den 800 Metern am Ende war ich dann sehr zufrieden."
Claudia Tonn mit starker zweiter Hälfte
Ein Lebenszeichen kam nach einem schwachen ersten Tag von der Olympia-Teilnehmerin Claudia Tonn im Weitsprung. Dort stellte die Paderbornerin mit 6,60 Metern im Weitsprung einen neuen Meetingrekord auf. Mit dieser Weite fehlten der großen Blonden auch nur 15 Zentimeter zur WM-Norm der Spezialistinnen. Nach einem ordentlichen Speerwurf (40,24 m) und dem Sieg über 800 Meter (2:09,80 min) landete sie in der Gesamtwertung mit 6.054 Punkten auf einem versöhnlichen dritten Platz.
Die von Beugerproblemen geplagte Katja Keller blieb im Weitsprung mit 5,93 Metern klar unter ihren Möglichkeiten und fand deshalb mit letztlich 5.908 Zählern auch keinen Kurs mehr in Richtung ihrer Götzis-Leistung (6.130). "Ich bin schon traurig, dass ich die Chance hier nicht nutzen konnte. Ratingen ist nicht so mein Pflaster", sagte die Potsdamerin, "ich werde versuchen, dieses Jahr noch einen Wettkampf zu machen." Dabei spekuliert sie auf die Universiade in Izmir (Türkei), die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Lage oder das Mehrkampf-Meeting in Talence (Frankreich).
Dritter Platz wird nach Erfurt vergeben
Die Olympia-Sechste Sonja Kesselschläger, die im Hürdensprint Schmerzen am Sitzbein spürte, war wie die ambitionierte Leverkusenerin Christine Schulz am ersten Tag verletzungsbedingt ausgestiegen. "Die Ärzte haben mir geraten, im Hinblick auf Helsinki nichts zu riskieren, damit ich den Heilungsprozess nicht gefährde und für die WM wieder fit werden kann", erklärte die Neubrandenburgerin.
Nach Aussage von DLV-Disziplintrainer Klaus Baarck wird sie gemeinsam mit Karin Ertl für einen WM-Startplatz vorgeschlagen. Das dritte Ticket soll nach der U23-EM in Erfurt, wo Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn) und Christine Schulz (TSV Bayer 04 Leverkusen) noch die Chance haben, ihre Ansprüche zu untermauern, vergeben werden. Insgesamt zeigte sich Klaus Baarck mit den Leistungen in Ratingen nicht wirklich zufrieden: "Ich hatte auf ein höheres Niveau gehofft."
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