Karin Ertl in Ratingen Dritte nach Tag eins
Karin Ertl (LG Domspitzmilch Regensburg) hat am Samstag beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen die beste erste Halbzeit der deutschen Siebenkämpferinnen absolviert. Mit 3.675 Punkten liegt sie an Rang drei hinter den beiden Ukrainerinnen Natalya Dobrynska (3.711) und Lyudmila Blonska (3.695).
Karin Ertl liegt auf EM-Kurs (Foto: Gantenberg)
Die 32-Jährige unterstrich damit nicht nur ihren Kampfeswillen, ein EM-Ticket nach Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) zu erobern, sondern zeigte sich von ihrer Oberschenkelverletzung von Ende Mai, die sie zum Abbruch des Wettkampfs in Götzis (Österreich) zwang, gut erholt.Die Schlüsseldisziplin für Karin Ertl ist aber der Weitsprung am Sonntagvormittag. Dort darf die Blessur nicht wieder aufbrechen. "Ich werde aber voll angreifen", kündigt Karin Ertl an.
Jennifer Oeser lauert
In den vergangen Wochen konnte sie nicht richtig trainieren. "Sprünge gingen gar nicht", erzählt Karin Ertl. Die Einschränkungen im Training machen sich bemerkbar. "Die Form ist nicht ganz da." Gerade deshalb hofft sie, dass es mit der Qualifikation für Göteborg klappt. Denn bis zur EM hätte sie noch Zeit zum Trainieren.
Aber auch andere wollen zur Europameisterschaft. Zum Beispiel die Leverkusenerin Jennifer Oeser. Mit 3.659 Punkten liegt auch sie auf EM-Kurs.
Dem guten Start im Hürdensprint (13,79 sec) folgten 1,80 Meter im Hochsprung. Gerne hätte Jennifer Oeser auch noch die 1,83 Meter geschafft. "Es war ein guter Sprung", sagt sie. Trotzdem ist die Latte gefallen.
Ungewohnte Rolle für Lilli Schwarzkopf
Im Kugelstoßen ließ sie dann 13,93 Meter folgen, über die 200 Meter kämpfte sie sich in 25,03 Sekunden ins Ziel. "Insgesamt bin ich zufrieden", stellt die frühere U23-Europameisterin fest. Am Ende will sie unbedingt unter den besten drei Deutschen sein.
Das will auch Lilli Schwarzkopf vom LC Paderborn. Sie liegt mit 3.659 Punkten nur knapp hinter Jennifer Oeser. Nach ihren 6.335 Zählern beim Mehrkampf in Götzis ist Lilli Schwarzkopf als Favoritin in Ratingen an den Start gegangen. "Das ist eine ungewohnte Rolle", bekennt die 22-Jährige.
Trotzdem fand sie mit Bestzeit (13,60 sec) über 100 Meter Hürden gut in den Wettkampf. "Im Hochsprung habe ich mich dann geärgert", sagt Lilli Schwarzkopf. Nach dem Einspringen hoffte sie auf eine Höhe über 1,80 Meter. Es blieb dann aber bei 1,77 Metern. Über die 200 Metern stellte Lilli Schwarzkopf mit 24,78 Sekunden dann wieder eine Bestzeit auf.
Claudia Tonn will weit springen und einfach rennen
Gleiches gelang auch Claudia Tonn. Mit 24,43 Sekunden war sie über die 200 Meter so schnell wie nie zuvor in einem Siebenkampf. Zuvor hatte sie schon Bestleistungen im Hürdensprint (13,84 sec) und im Kugelstoßen (13,10 m) erreicht. Nach dem ersten Tag liegt Claudia Tonn mit 3.616 zwar hinter ihren Konkurrentinnen um die EM-Tickets, aber trotzdem auf einem guten Kurs.
"Im Weitsprung möchte ich über 6,50 Meter springen", sagt Claudia Tonn. Im Speerwurf erhofft sie sich eine Weite jenseits der 40 Meter und über die 800 Meter "werde ich einfach nur rennen", so die 25-jährige. Dann wird sich zeigen, ob es für die EM reicht.
Der spannende Kampf um die Fahrkarten für die EM wird morgen ohne die Berlinerin Katja Keller weitergehen. Die EM-Kandidatin trat zu den 200 Metern nicht mehr an. Der Grund: Probleme mit der Achillessehne. "Die Probleme sind von einem Tag auf den anderen aufgetreten", sagt Katja Keller. Jetzt will sie erst einmal wieder fit werden und dann eventuell noch die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Angriff nehmen.
Das Zwischenergebnis:
1. Natalya Dobrynska (Ukraine) 3.711 Punkte
2. Lyudmila Blonska (Ukraine) 3.695
3. Karin Ertl (LG Domspitzmilch Regensburg) 3.675
4. Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) 3.659
5. Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn) 3.630
6. Claudia Tonn (LC Paderborn) 3.616
7. Maren Schwerdtner (SC Neubrandenburg) 3.562
8. Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) 3.519
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