Karl Taillepierre träumt von einer Medaille
Seit den Titelkämpfen in Angers kennen und lieben ihn alle. Mit einem imposanten Flug, der ihn auf 17,45 Meter getragen hat und damit sechs Zentimeter weiter als der Leverkusener Charles Friedek, katapultierte er sich zum neuen Hoffungsträger Frankreichs. Karl Taillepierre, derzeit die Numero vier in der aktuellen Weltbestenliste 2005, ist der neue Shooting-Star in der Dreisprung-Szene.
Was reißen
In der finnischen Metropole spekuliert Karl Taillepierre keck und frech auf eine Medaille. "Jetzt bin ich bei der WM dabei", freute er sich und kündigte gleich weitere Leistungssteigerungen an: "Ich will bei diesem Wettkampf nicht nur Zuschauer sein, ich will was reißen!" Sein Selbstbewusstsein scheint grenzenlos zu sein, zumal Christian Olsson, der Olympiasieger aus Schweden, seine WM-Teilnahme verletzungsbedingt abgeblasen hat.
Der unbekümmerte Weitenjäger ist 28 und kommt wie Christine Arron oder Marie-José Pérec von der Antilleninsel Guadeloupe. Geboren wurde er in Pointe-à-Pitre, einer farbenprächtigen Stadt, die acht Flugstunden von Paris entfernt ist. In Neuilly-Plaisance ist er im selben Verein wie Christine Arron und 400-Meter-Mann Marc Raquil.
Unbedingt den Rekord
Nach seinem dritten Titelgewinn war Karl Taillepierre richtig aufgekratzt. "Ich wollte den Rekord. Unbedingt! Aber anfangs habe ich einige Fehler begangen", resümierte er, "vorm letzten Versuch hab' ich mir gedacht: Riskiere alles! Und wenn du dir das Bein brichst, dann haste halt Pech gehabt.' Drum habe ich alles gegeben."
Mit Erfolg, denn seine persönliche Bestmarke steigerte Karl Taillepierre um immerhin 29 Zentimeter und weckte Medaillenträume bei seinen Landsleuten.