Karsten Kobs holt wieder aus zum großen Wurf
Wenn der deutsche Ex-Weltmeister Karsten Kobs am 8. Juni beim Sparkassen DLV-Meeting in den Ring tritt, um den Olympiasieger Szymon Ziolkowski herauszufordern, wird ihm wohl wieder ein besonderer Adrenalin-Stoss zuteil werden. "Dortmund ist meine Heimatstadt, dort fühl ich mich immer wohl."
Karsten Kobs will beim Sparkassen DLV-Meeting in Dortmund wieder jubeln (Foto: Bayer AG)
Das hat er bereits vor kurzem bewiesen, als er dort seinen Hammer auf 80,80 Meter jagte. "Wenn die Acht vorne steht, ist das für den Kopf immer gut. Man muss es nämlich nicht nur wissen, dass man es kann. Man muss es tun!" Die Anlage im Stadion Rote Erde empfindet er als freundlich, weil sie genau in der Mitte steht und nicht wie in manch anderen Arenen in die Ecke gedrängt ist. In den Mittelpunkt rücken in eineinhalb Wochen auch und gerade die Hammerwerfer, denn sie sind es, die das Sparkassen DLV-Meeting eröffnen."Dortmund ist eine große Veranstaltung"
Mit seinem großen Kontrahenten Szymon Ziolkowski hat Karsten Kobs in diesen Tagen telefoniert und dabei erfahren, dass der Pole noch etwas die Form sucht. Aber er warnt davor, ihn zu unterschätzen: "Bei großen Veranstaltungen ist er immer zu beachten und Dortmund ist eine große Veranstaltung."
In diesem Jahr, wenn die Europameisterschaft in München ruft, will der Leverkusener Athlet an seine Leistungen von seinem Weltmeisterjahr 1999 anknüpfen: "Das ist mein Ziel, denn die Europameisterschaft in München hat für mich den selben Stellenwert wie eine Weltmeisterschaft oder Olympische Spiele." Im letzten Jahr sei er "gar nicht da gewesen." Das Verletzungspech kam hinzu. Er glaubt, dass man in München 80,50 Meter für eine Medaille werfen muss. "Aber das kann man immer schwer sagen." Diese Erfahrung machte er in Sevilla selbst. Damals reichten 80,24 Meter für ihn zu Gold.
Trainerwechsel gab neue Kraft - Fanprojekt guter Ansatz
Der Trainerwechsel von Bernhard Riedel zu Michael Deyhle, den er nicht im Bösen vollzogen hat, gab ihm neue Kraft. Für neue Taten, wie es scheint. "Er gibt mir das Gefühl für die nötige Sicherheit und Lockerheit in den Wettkämpfen."
Sehr motivierend ist für ihn auch das Publikum und die herrschende Atmosphäre. Deshalb freut er sich über das Fanprojekt zum Sparkassen DLV-Meeting, das gestartet wurde. "Das ist ein sehr guter Ansatz zur Veränderung", sagt Karsten Kobs, "ich werfe lieber in einem kleinen Stadion, das gut gefüllt ist, als in einem ganz großen, wenn sich dort 15.000 Zuschauer verlieren." Anfeuern gilt also, wenn es am 8. Juni in Dortmund um 13 Uhr mit den Hammerwerfern los geht!