Karsten Kobs wünscht sich "Arschtritt"
Karsten Kobs sehnt sich nach mehr Konkurrenz im eigenen Land. Der Hammerwerfer des TSV Bayer 04 Leverkusen, der 1999 in Sevilla Weltmeister geworden war und anschließend ein legendäres Bad im Wassergraben genommen hatte, sagte: "Ich würde mir wünschen, dass mal wieder ein anderer Deutscher über 80 Meter wirft, damit ich einen Arschtritt bekomme."
Karsten Kobs hätte gerne mehr deutsche Konkurrenz (Foto: Chai)
Es sei nicht gut, dass er nur bei internationalen Meetings Konkurrenz habe und vor heimischen Publikum nicht gefordert werde. "Wenn ich immer mit drei oder vier Metern Vorsprung gewinne, verlerne ich das Weitwerfen." Mehr gefordert werde er indes von ausländischer Konkurrenz, die er aber keineswegs fürchte. "Die kochen auch nur mit Wasser." Sein Ziel sei es, stets sicher über 80 Meter werfen zu können. Dann werde er auch bei der WM vorn dabei sein.
Sicherer Japaner
Lediglich der Japaner Koji Murofushi sei in diesem Jahr weit weg. Er führt die Weltbestenliste mit 84,86 Metern an "und ist sehr, sehr sicher", wie Karsten Kobs, der mit seinen 80,83 Metern, die er am Freitag in Nikiti erzielte, auf Platz acht liegt, einschätzt. "Aber die anderen sind alle schlagbar und müssen erst einmal die Qualifikation überstehen."
Insgesamt habe sich international die Quantität beim Hammerwerfen sehr positiv entwickelt, befand Kobs. "Erst war die Norm bei 74,50 Metern, dann bei 76 und 77 Metern. Jetzt sind wir schon bei fast 80 Metern angekommen."
Markus Esser auf dem Weg
Seinem Vereinskollegen Markus Esser traue er übrigens am ehesten zu, ihn gefährden zu können und auch die 80-Meter-Marke zu übertreffen. "Er ist auf einem guten Weg", attestiert der sechsfache Deutsche Meister. In Fränkisch Crumbach konnte Esser Kobs in diesem Jahr erstmals besiegen.
Die nächste Chance kommt am Sonntag beim 9. Bayer-Meeting, wenn die schweren Jungs ab 11.15 Uhr in den Ring auf der Fritz-Jacobi-Anlage steigen und versuchen werden, die WM-Norm zu überbieten. Karsten Kobs, der als Paris-Starter schon feststeht, wird auch dabei sein und warten, dass ihm ein deutscher Konkurrent mal wieder richtig herausfordert und vielleicht sogar einen motivierenden "Arschritt" verpasst.
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