Katharina Bauer knackt Hallen-EM-Norm
Katharina Bauer hat als dritte deutsche Stabhochspringerin die Norm für die Hallen-Europameisterschaften in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) geschafft. Die Athletin vom USC Mainz überquerte am Sonntag bei den Süddeutschen Hallen-Meisterschaften in der Leichathletikhalle in Frankfurt-Kalbach am Sonntag 4,45 Meter im zweiten Versuch.
„Ich freu mich so, ich kann es kaum glauben“, war Katharina Bauer nach ihrem Triumph fast sprachlos. „Als ich drüber gesprungen bin, war es wie als wenn sich eine Blockade gelöst hat. Endlich habe ich die Höhe geschafft.“ Noch nie ist die Mainzerin höher gesprungen. Jetzt hat sie neben Kristina Gadschiew (LAZ Zweibrücken) und Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) eine Hand am EM-Ticket.Und das nach einer echten Hammerwoche: „Ich bin vier Mal gesprungen diese Woche, das habe ich noch nie gemacht.“ Am Samstag war sie in Luxemburg noch persönliche Hallen-Bestleistung gesprungen - 4,35 Meter. „Da war es schon knapp mit der EM-Norm.“ Tags darauf dann die Entscheidung: „Ich springe zum ersten Mal mit langem Anlauf aus 14 Schritten.“ Ein Risiko, das Katharina Bauer unbedingt eingehen wollte. „Alles oder nichts“, sagte sie.
Nach ihrer Fußverletzung im vergangenen Jahr hatte sie erst mal langsam gemacht. „Wir wollten die Technik hinbekommen und die Abläufe stabilisieren. Ich habe gewusst, dass ich die Höhe drauf habe, aber dass der lange Anlauf dann sofort so toll gepasst hat, ist unglaublich“, meinte die 22-Jährige. Jetzt heißt es für Katharina Bauer abwarten, ob es noch eine andere deutsche Stabhochspringerin über die 4,45 Meter schafft. Wenn ja, kommt es bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund zum Showdown - wenn nicht, fährt die Mainzerin zur Hallen-EM.
Maryse Luzolo springt 6,47 Meter weit
Für ein weiteres Ausrufezeichen hat Maryse Luzolo von der LG Eintracht Frankfurt gesorgt. Die Weitsprungkonkurrenz der Frauen entschied die 17-Jährige mit ganz starken 6,47 Metern für sich. Zweite wurde die EM-Siebte im Siebenkampf, Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt), mit 6,27 Metern. Maryse Luzolo war hinterher ganz aus dem Häuschen: „Ich hätte mit allem gerechnet - aber nicht mit dieser Weite.“ Zum ersten Mal in ihrer Karriere steht die „4“ hinter dem Komma.
Seit den Deutschen Hallen-Meisterschaften 2012 hatte die 17-Jährige wegen diverser Zerrungen im rechten Oberschenkel keine Wettkämpfe mehr gemacht, ist erst vor zwei Wochen wieder eingestiegen. Doch ganz ohne Probleme verlief der Wettkampf in Kalbach nicht - wie immer bei Maryse Luzolo.
„Ich habe eigentlich immer die ersten beiden Versuche ungültig, zittere mich dann ins Finale und da haue ich dann einen raus.“ Das hat die Frankfurterin auch gemacht - im allerletzten Versuch. Jetzt steht sie mit ihrer Weite unter den Top Drei der deutschen Jahresbestenliste und wird neben den Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften vielleicht auch bei der Hallen-DM in Dortmund an den Start gehen.
Marlon Odom unzufrieden
Marlon Odom war mit seinem Auftritt bei den Süddeutschen Hallen-Meisterschaften weniger zufrieden. Der Hürdensprinter des LAZ Zweibrücken bestätigte zwar im Finale seine Saisonbestmarke von 7,89 Sekunden. Doch er sagte: „Ich kam schon beim Start schlecht weg, bin dann komisch an die erste Hürde gekommen. Und wenn du nur fünf Hürden hast, weißt du, dass du dir keinen Fehler erlauben kannst. Deshalb konnte ich am Ende nicht noch mehr rausholen.“
Eine starke Leistung erzielte der 17-jährige Florian Lickteig (TV Dudenhofen). Er holte sich den Hürdentitel in der männlichen U18, im Vorlauf wurden für ihn 7,99 Sekunden gestoppt. Bei den Frauen führte kein Weg an Jenna Pletsch (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) vorbei. Sie holte sich die Goldmedaille in 8,28 Sekunden.
Homiyu Tesfaye lässt aufhorchen
Homiyu Tesfaye ließ über die 1.500 Meter von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, dass er sich nicht nur den Titel und die Norm für die Deutschen Hallen-Meisterschaften schnappen will. Auf die Zeit kam es ihm an! Mit 3:44,94 Minuten ließ der Läufer der LG Eintracht Frankfurt aufhorchen - eine Kampfansage an die Konkurrenz für die deutschen Titelkämpfe in Dortmund.
Auch über 800 Meter ging der Titel nach Hessen: Hundessa Abdi Uya vom LC Mengerskirchen holte mit 1:50,92 Minuten Gold, knapp vor Stefan Hettich vom TSV Gomaringen (1:51,89 min). Bei den Frauen blieb Hanna Klein (LG Limes-Rems) mit 2:09,00 Minuten hauchdünn vor Titelverteidigerin Christine Gess (TSG Balingen; 2:09,58 min).
EM- und Olympia-Teilnehmerin Christiane Klopsch von der LG Ovag Friedberg-Fauerbach konnte ihren Titel über 400 Meter verteidigen. Mit ihren 54,88 Sekunden war sie aber nicht ganz zufrieden. Bei den Männern lag Benjamin Jonas (LG Eintracht Frankfurt) über die doppelte Stadionrunde vorne. Seine Zeit: 47,92 Sekunden.
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