
Katharina Bauer steigert sich – Almaz Ayana glänzt
Überfliegerin Almaz Ayana hat am Sonntag in Rabat (Marokko) mit der nächsten Leistungssteigerung aufgewartet: Die Äthiopierin setzte sich beim World Challenge Meeting über 3.000 Meter in 8:22,22 Minuten auf Rang elf der ewigen Weltbestenliste. Katharina Bauer schraubte ihre Saison-Bestleistung auf 4,51 Meter. Für Verena Sailer endete der Saisonstart mit einer Enttäuschung.
Verena Sailer hatte sich ihren Saison-Einstieg sicher anders vorgestellt, denn der war in Rabat beendet, bevor er so richtig begonnen hatte. Die siebenmalige Deutsche Meisterin über 100 Meter ging zu früh aus den Blöcken und konnte so nach dem zweiten Startversuch nur zusehen, wie die US-Amerikanerin Jessica Young in 11,24 Sekunden zum Sieg rannte. Eine Zeit, die sicher auch der Mannheimerin gefallen hätte, denn als WM-Norm sind 11,25 Sekunden gefordert.
Im Stabhochsprung nahm die Leverkusenerin Katharina Bauer Kurs auf die WM-Norm von 4,55 Metern. Ein erstes Erfolgserlebnis gab’s bei 4,51 Metern, als gleich im ersten Versuch die Saison-Bestleistung überboten war. Bei 4,56 Metern wollte die Latte aber noch nicht liegen bleiben – anders als bei U23-Europameisterin Angelina Zhuk-Krasnova (Russland), die sich mit dieser Höhe den Sieg holte.
DLV-Diskuswerferinnen auf zwei und drei
Anna Rüh (SC Neubrandenburg) legte im Diskuswerfen in Runde eins mit 61,28 Metern vor. Lange sah es danach aus, als würde diese Weite bereits für den Sieg reichen. Dann schleuderte die Litauerin Zenaida Sendriute ihren Diskus auf 61,37 Meter. Weiter kam am Sonntag keine Athletin, auch nicht die Vize-Weltmeisterin von 2011 Nadine Müller (SC DHfK Leipzig), die mit 59,19 Metern Dritte wurde.
Im Speerwerfen konnte der Mannheimer Andreas Hofmann im Vergleich zu seinem Auftritt zwei Wochen zuvor in Dessau satte fünf Meter draufpacken. Über die 80-Meter-Marke wollte der Speer aber noch nicht segeln. 79,48 Meter, Platz fünf. Julius Yego (Kenia; 83,99 m), jüngst dem exklusiven Club der 90-Meter-Werfer beigetreten, musste sich auf Platz zwei dem Ägypter Ihab Abdelrahman (85,44 m) geschlagen geben.
Timo Benitz in Riesen-Feld Elfter
Sage und schreibe 19 Athleten starten zum Abschluss der Veranstaltung über 1.500 Meter - unter ihnen auch der Deutsche Meister Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald). Nachdem er sich zunächst am Ende des Feldes einsortiert hatte, konnte er sich später noch auf Rang elf in Saison-Bestzeit von 3:40,94 Minuten nach vorne arbeiten. Yassine Bensghir (3:34,29 min) bescherte den Gastgebern zum Meeting-Ende einen marokkanischen Sieg.
In der Hammerwurf-Challenge des Weltverbands IAAF dominiert weiterhin Pawel Fajdek aus Polen. Der Weltmeister hielt mit 79,90 Metern klar Olympiasieger Krisztian Pars (Ungarn; 77,81 m) in Schach. Nur Fajdek selbst hat den Hammer in diesem Jahr schon weiter hinaus befördert.
Nächster starker Auftritt von Almaz Ayana
Almaz Ayana hatte schon Mitte Mai beim Diamond League Meeting in Shanghai (China) für Furore gesorgt. Damals war sie über 5.000 Meter in 14:14,32 Minuten dem Weltrekord ihrer Landsfrau Tirunesh Dibaba (14:11,15 min) gefährlich nahe gekommen. Für die letzten 3.000 Meter hatte sie damals nur 8:25 Minuten benötigt.
In Rabat ließ die 24 Jahre alte Äthiopierin nun den nächsten Paukenschlag folgen: 3.000 Meter in 8:22,22 Minuten, 17 Sekunden vor der zweimaligen 5.000-Meter-Weltmeisterin Vivan Cheruiyot (Kenia). Nur zehn Frauen waren jemals schneller, darunter fünf Chinesinnen, die im Jahr 1993 auf einmal zu ungeahnten und vieldiskutierten Höchstleistungen aufgelaufen waren.
Bohdan Bondarenko ungefährdet
Hochsprung-Weltmeister Bohdan Bondarenko musste nur zweimal Anlauf nehmen, dann hatte er den Sieg in der Tasche. Der Ukrainer floppte ohne Probleme über 2,24 Meter und 2,31 Meter – da musste die Konkurrenz um Olympiasieger Ivan Ukhov (Russland; 2,28 m) schon die Segel streichen. Bondarenko meisterte anschließend noch standesgemäß 2,36 Meter, bei 2,40 Metern war dann auch für ihn Endstation.
Der Sieg im Weitsprung ging an die Bermudas, und zwar an Tyrone Smith. Der 30-Jährige, der in den USA aufgewachsen ist, landete bei 8,20 Metern und kam damit vier Zentimeter weiter als der Hallen-Weltmeister von 2008 Godfrey Khotso Mokoena (Südafrika).
200-Meter-Olympiasiegerin Allyson Felix (USA) rannte bei einem ihrer seltenen 400-Meter-Auftritte in 51,05 Sekunden einsam vorneweg. Im Wettbewerb der Männer gab’s ebenfalls einen Solo-Lauf, und zwar von Olympiasieger Kirani James (Grenada; 45,15 sec), der seiner eigenen Weltjahres-Bestzeit (43,95 sec) allerdings nicht gefährlich werden konnte.
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