Katharina Bauer über 4,40 Meter
Alle deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten, die im Sommer zur Universiade wollen, mussten in diesem Jahr zusätzlich zur Normerfüllung den Weg über die Deutschen Hochschulmeisterschaften in Darmstadt gehen. Nur angetretene Athleten können nominiert werden. So tummelten sich am Wochenende rund 400 Studierende im Darmstädter Bürgerpark - bei nicht mal zehn Grad und Dauerregen am Sonntag keine leichten Bedingungen.
Aber eine trotzte den äußeren Bedingungen: Katharina Bauer. Die Stabhochspringerin vom USC Mainz überquerte für die HS Anspach 4,40 Meter. Neue Saisonbestmarke - bisher hatte Katharina Bauer 4,20 Meter stehen, erzielt vergangene Woche in Rehlingen. Nach der Leverkusenerin Silke Spiegelburg und Carolin Hingst (USC Mainz), ist Katharina Bauer die dritte Deutsche, die diese Höhe in der laufenden Freiluftsaison bereits überspringen konnte. Ein Erfolg für die 22-Jährige, die in der Hallensaison mit einer persönlichen Bestleistung von 4,46 Meter und dem Finaleinzug bei der Hallen-EM auf sich aufmerksam gemacht hatte.In diesem Sommer wird Katharina Bauer nun auf jeden Fall ihren nächsten internationalen Einsatz haben. Denn die Qualifikation für die Universiade im russischen Kazan (6. bis 17. Juli) hat sie bereits jetzt zentimetergenau abhaken können. Dafür erhielt die Mainzerin auch den Ehrenpreis der Stadt Darmstadt für die beste Meisterschaftsleistung bei den Frauen. Silber und Bronze gingen an Anna Felzmann (Uni des Saarlandes) und Annika Roloff (Uni Hannover) mit jeweils 4,30 Metern.
Fabienne Kohlmann Doppelsiegerin
Zwei Starts, zwei Siege. Das war das Motto für Fabienne Kohlmann am Wochenende. Die Studentin der Uni Jena sicherte sich die Goldmedaille über 400 Meter in flotten 53,95 Sekunden. Im Ziel hatte die Olympia-Teilnehmerin fast zwei Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenz. Am zweiten Wettkampftag holte sie sich dann noch den Titel über die doppelte Distanz. Ihre 800 Meter-Zeit: 2:09,20 Minuten.
Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt der Sujew-Schwestern. Elina und Diana machten ihr erstes Saisonrennen über die 1.500 Meter, waren bisher nur über die 3.000 Meter unterwegs. Mit 4:16,69 Minuten ging der Sieg an Elina Sujew, Diana finishte in 4:16,94 Minuten knapp dahinter. Die WM-Quali von 4:05,50 Minuten konnten sie aber noch nicht angreifen.
Christiane Klopsch gewinnt 200 Meter
Christiane Klopsch, EM- und Olympiafahrerin von der Uni Frankfurt, trat bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften mal nicht über ihre Paradedisziplin, die 400 Meter Hürden, und auch nicht über die flache Stadionrunde an, sondern über die halbe Distanz. In 25,80 Sekunden setzte sich Christiane Klopsch bei sehr starkem Gegenwind am Ende gegen die 200 Meter-Konkurrenz durch.
Der Sprinttitel über 100 Meter ging an Kathrin Czichon (12,20 sec; Uni Münster). Die Vorlaufschnellste, Xenia Achkinadze von der HfPV Wiesbaden, verzichtete nach 11,99 Sekunden auf das Finale. „Die 100 Meter waren ein gutes Trainingsrennen für Wesel“, sagte die Weitspringerin hinterher. Die Deutsche Hallenmeisterin von 2012 wurde in „ihrer“ Disziplin in Darmstadt Zweite, mit 6,27 Metern. „Das hätte eigentlich weiter gehen müssen, ich muss noch dran feilen“, sagte Xenia Achkinadze. Gold holte sich Stefanie Voss für die Uni Duisburg-Essen. Die Hallen-EM-Teilnehmerin landete zum Saisonauftakt bei 6,37 Metern und hinterließ einen sehr guten Eindruck.
Der Hochsprung fiel bei den Frauen komplett dem Dauerregen zum Opfer. Um ihre Chance auf die Universiade zu wahren, traten Melanie Bauschke und Charlotte Brauch (beide TU Berlin) dennoch an, kämpften sich über 1,63 Meter bzw. 1,66 Meter. Gold ging an Charlotte Brauch, Silber an Melanie Bauschke. Im Kugelstoßen legte Sophie Kleeberg von der TU Chemnitz einen Tag nach ihrer Universiade-Norm in Halle (17,38 m) 16,39 Meter nach - klar Rang eins.
Alexandra Pschera Studenten-Sprintkönig
Bei den Männern blieben die richtigen Topergebnisse in diesem Jahr aus - vor allem dem schlechten Wetter geschuldet. Der Titel des Sprintkönigs ging 2013 an Alexander Pschera. Der Mann von der TU Chemnitz finishte in 10,65 Sekunden knapp vor Michael Pohl (Uni Frankfurt), der in 10,68 Sekunden ins Ziel kam. Über die Stadionrunde lag Seriensieger Stefan Gorol von der Uni Augsburg vorne, lief in 47,15 Sekunden Saisonbestzeit. Gar nicht zufrieden dürfte Weitspringer Julian Howard (KIT Karlsruhe) mit seinem Wettkampf gewesen sein. Der Deutsche Vize-Hallenmeister von 2012 setzte seinen weitesten Sprung bei 7,22 Metern in die Grube. Seine Saisonbestmarke liegt deutlich weiter, bei 7,76 Metern, aufgestellt vor zwei Wochen.
Spannend ging es über die 800 Meter zu. Die ersten Drei lagen am Ende keine vier Zehntel auseinander. Die Nase vorne hatte Martin Sperlich (DHBW Ravensburg) mit 1:54,27 Minuten. Rang zwei ging an Sören Ludolph (1:54,37 min; Polizeiakademie Niedersachsen) und Bronze holte Oliver Vogel in 1:54,64 Minuten (Uni Magdeburg). Im Dreisprung setzte sich Matthias Uhrig von der Uni Stuttgart nach sechs Versuchen mit 15,76 Metern knapp gegen den Jahresbesten Martin Seiler (FH Schmalkalden) durch. Martin Seiler landete bei 15,61 Metern. Hammerwerfer Sven Möhsner (Uni zu Köln) sicherte sich mit seinen 68,70 Metern nicht nur den Studententitel, sondern auch die Auszeichnung für die beste Meisterschaftsleistung bei den Männern.
Dem Sonntagswetter fiel komplett der Stabhochsprung der Männer zum Opfer - der Wettbewerb kann in zwei Wochen nachgeholt werden.
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