Katharina Grompe lässt sich nicht entmutigen
Sie ist jung, sie ist schnell und macht Hoffnung. Katharina Grompe (LG Olympia Dortmund) sammelte ihre ersten sportlichen Erfahrungen aber beim Judo. Seit vier Jahren kämpft die 16 Jahre alte Nachwuchssprinterin nun bei den Leichtathleten mit - und das mit großem Erfolg.
Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Ulm spulte die Elftklässlerin des Dortmunder Stadtgymnasiums bei der weiblichen Jugend B vor einer Woche die 200 Meter in der neuen persönlichen Bestzeit von 24,13 Sekunden (bisher 24,28 sec) ab und holte sich damit Gold vor ihrer Teamkollegin Stefanie Pähler (24,22 sec).Schon bei ihrem perfekten Kurvenlauf verwirklichte Katharina Grompe alles, was sie sich vorgenommen hatte. Und sie schockte damit die Konkurrenz. Zu den ersten Gratulanten im Zielbereich zählten die Zweitplatzierte Stefanie Pähler und ihre Eltern Petra und Jürgen Grompe, die bei allen wichtigen Wettkämpfen ihrer Tochter dabei sind.
„Ich war mir meiner Sache eigentlich ziemlich sicher. Daher habe ich bereits in der Kurve richtig Gas geben“, verriet der „rote Blitz“ nach seinem Gold-Lauf.
Nur drei Wochen Vorbereitung
Die neue 200 Meter-Titelträgerin, die später gerne einmal zur Bundespolizei möchte, hatte lediglich drei Wochen Zeit, sich direkt auf die Meisterschaften Anfang August in Ulm vorzubereiten. Nach ihrem hervorragend verlaufenen Ostertrainingslager auf Mallorca zog sie sich zunächst eine Krankheit und dann bei einem DLV-Lehrgang in Köln eine Sehnenverletzung im rechten Fuß zu. Katharina Grompe sah schon alle Felle davonschwimmen: „Ich konnte anschließend nur Fahrrad fahren und Stabilisationsübungen durchführen. Erst Wochen später konnte ich wieder laufen - allerdings nicht in Spikes.“
Dass aus dem Problemfall rechtzeitig vor Ulm noch ein Glücksfall wurde, hat Katharina Grompe vor allem ihrem Trainer Marcus Hoselmann und ihrem Physiotherapeuten Björn Kennmund zu verdanken, die ihr immer wieder Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit „einimpften“.
Start beim Länderkampf
Neben der Goldmedaille gab es für Katharina Grompe, die sich liebevoll um ihren Hund „Yoster“ kümmert, in Ulm noch eine erfreuliche Zugabe. Beim U18-Länderkampf gegen Polen am Samstag (14. August) in Borna darf sie sich zum zweiten Mal das Nationaltrikot überstreifen. „Wenn ich in Borna wieder in den Bereich meiner persönlichen Bestzeit kommen würde, wäre das schon eine tolle Sache,“ meint Katharina Grompe.
Nach ihrer langen Pechsträhne scheint die Saison für Katharina Grompe noch versöhnlich auszuklingen. So gewann die 1,73 Meter große und 59 Kilogramm leichte Sprinterin, die gerne Schnitzel isst, nicht nur den 200 Meter-Meistertitel, sondern stellte auch über 100 Meter mit 12,00 Sekunden eine persönliche Bestzeit auf.
Wechsel auf die Stadionrunde?
Die längere Sprintdistanz behagt der früheren Judokämpferin mehr, weil sie wegen ihres langen Schritts bei Rennen oft nur spät auf Touren kommt. Einen Wechsel auf die 400 Meter-Strecke schließt sie nicht aus, allerdings nicht vor 2011.
Katharina Grompe, die schon 2009 wegen eines Ermüdungsbruchs in der Großzehe ausgebremst wurde, trainiert lediglich viermal in der Woche, denn ihr Trainer Marcus Hoselmannn bevorzugt den behutsamen Aufbau. Daher wollte die B-Jugendliche, die in ihrer Freizeit gerne Akkordeon und Keyboard spielt, auch nichts übers Knie brechen, um in diesem Jahr unbedingt an der U20-WM in Moncton (Kanada) teilzunehmen.
Große Unterstützung erhält Katharina Grompe von ihrer Mutter Petra und ihrem Vater Jürgen Grompe, der alle Zeitungsartikel, in denen der Name seiner Tochter auftaucht, ausschneidet. Da hofft die Tochter, ihm in Zukunft noch viel Lesespaß bereiten zu können.
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![]() Katharina Grompe: "Ich liebe es im Regen zu laufen" Jugend-DM in Ulm |