Katharina Molitor - „Es war schon komisch“
Die Leverkusenerin Katharina Molitor hat bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig die Speerwurfkrone von ihrer früheren Trainingskollegin, der Weltmeisterin Steffi Nerius, übernommen. Im Interview nach dem Wettkampf spricht die 26-Jährige über ihr momentanes Niveau und blickt auf die EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August) voraus.
Katharina Molitor, Glückwunsch zur Deutschen Meisterschaft. Mit 64,27 Metern war es der zweitbeste Wettkampf Ihrer Karriere nach 64,53 Metern Ende Juni. Hatten Sie damit gerechnet, dass es so gut laufen wird?Katharina Molitor:
Nein. Ich hatte mir nur noch einmal die EM-Norm von 61,00 Metern vorgenommen, um für die Nominierung alles klar zu machen. Dass dann 64 Meter dabei herumkommen, hätte ich nicht gedacht.
Wie haben Sie den Wettkampf, der etwas ungewöhnlich verlief, selbst erlebt?
Katharina Molitor:
Es war schon komisch. Erst führt man mit 60 Metern, dann wirft Esther Eisenlauer weit. Man musste damit rechnen, dass sie in diese Region vorstoßen kann. Es hätte aber niemand damit gerechnet, dass sie dann lange mit 61 Metern führt. Ich fand es super, dass wir dann doch noch einmal kontern und das Ganze ein bisschen spannend machen konnten. Ich hätte nicht gedacht, dass Christina Obergföll erst im letzten Versuch 63 Meter wirft.
Wie schätzen Sie Ihre jüngsten Leistungen mit den 64-Meter-Würfen ein?
Katharina Molitor:
Dass ich das werfen kann, hatte ich schon gehofft und gedacht. Dass ich es gleich zweimal hintereinander schaffe, damit habe ich nicht gerechnet. Dafür ist es umso schöner.
Sie trainieren in Leverkusen bei Helge Zöllkau, der auch Steffi Nerius auf den Punkt fitmachen konnte. Können Sie das jetzt auch für sich in Anspruch nehmen?
Katharina Molitor:
Ich hoffe einfach immer, dass er das Richtige auf den Plan schreibt und ich dann auch das Richtige mache. Das Geheimnis liegt bei unserem Trainer. Das kenne ich gar nicht.
Das bedeutet, der Trainer genießt das größte Vertrauen?
Katharina Molitor:
Prinzipiell schon. Wenn man mal denkt, es passt gar nicht, dann diskutiert man vielleicht. Das kommt sehr, sehr selten vor. In der Regel vertraue ich ihm voll und ganz.
Sie sind ja auch als starke Volleyballspielerin bekannt. Welche Rolle spielt dieser Sport momentan noch?
Katharina Molitor:
Es war immer so, dass ich in der Sommersaison nichts gemacht habe. Ich habe aber vor, auch diesen Winter wieder zu spielen. Ich fange aber erst mit dem Volleyballtraining an, wenn die Leichtathletik-Saison vorbei ist.
Was nehmen Sie von der DM in Braunschweig nun mit zur EM in Barcelona?
Katharina Molitor:
Ich hoffe, dass ich die Leistung dort noch einmal bestätigen kann. Ich will ins Finale. Ziel ist es, durch die Quali zu kommen und dann zu kucken, was im Endkampf geht.
Was geht Ihnen beim Gedanken an Barcelona momentan schon durch den Kopf?
Katharina Molitor:
Eigentlich denke ich noch nicht dran. Ich muss erst noch eine Klausur schreiben. Erst dann kann ich mich auf die EM freuen und weiter vorbereiten.
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