Kathleen Friedrich erklärt Rücktritt
Die Potsdamer Mittelstrecklerin Kathleen Friedrich beendet ihre Leistungssportkarriere. "Ich entscheide frei aus mir heraus, deshalb erachte ich es als den perfekten Moment, jetzt abzutreten. Der Entschluss ist in den letzten Monaten gereift. Es wurde mir klar, dass für mich ein neuer Lebensabschnitt beginnt", erklärt die 29-Jährige.
Kathleen Friedrich hört auf (Foto: Chai)
Die WM- und EM-Teilnehmerin Kathleen Friedrich war von 2000 bis 2004 die tonangebende deutsche Läuferin auf den 1.500 Metern, gewann fünfmal in Folge den deutschen Freiluft-Meistertitel auf dieser Strecke. Außerdem wurde sie 2002 und 2004 Deutsche Hallenmeisterin. Im letzten Jahr stellte sie über 800 Meter noch eine persönliche Bestleistung (2:01,45 min) auf, die schnellste Zeit über 1.500 Meter datiert aus dem Jahr 2001 (4:04,27 min).Bereits zu Beginn des Jahres hatte sich die Weltcup-Dritte von 2002 entschlossen, zunächst einmal keine Wettkämpfe auf der Bahn mehr zu bestreiten und liebäugelte mit einem Wechsel auf die Straße.
Neue Prioritäten
Nach einer reiflichen Überlegung setzte sie schließlich aber andere Prioritäten, stellte ihr Studium der Europäischen Medienwissenschaften in Potsdam ebenso wie die Fotografie, die sie sich als berufliches Standbein aufbauen möchte und wo sie nun in Potsdam bereits ihre vierte Ausstellung auf den Weg bringt ("Der Weg", Fitnesstudio Satori' in Potsdam), in den Vordergrund.
Außerdem arbeitete sie parallel bereits im Fernsehjournalismus und unterstützte vor Jahresfrist unter anderem bei der Weltmeisterschaft in Helsinki (Finnland) sowie in diesem Jahr bei der Hallen-WM in Moskau (Russland) und der Europameisterschaft in Göteborg (Schweden) das Team der ARD.
"In meinem Leben haben sich sehr viele Alternativen ergeben, die sich immer mehr in den Vordergrund rückten", unterstreicht Kathleen Friedrich, die aber dennoch rückblickend ihre sportliche Laufbahn positiv bewertet: "Das hat mich geprägt, es war ein wichtiger Abschnitt für mich. Das Laufen an sich bedeutet mir immer noch viel, zuletzt hat aber die Freude für den Leistungssport gefehlt. Deshalb bin ich jetzt auch froh, einen neuen Weg gehen zu können."