Kathleen Friedrich – Gut taktiert, aber knapp vorbei
Ein einziger Platz und sieben Hundertstel fehlten der Chemnitzerin Kathleen Friedrich als Vierte ihres 1500-Meter-Vorlaufs zum Einzug in das EM-Finale. Gebannt verfolgte sie die letzte von drei Runden der Mittelstrecklerinnen am frühen Freitagmorgen und bereits nach der Hälfte der Distanz wusste sie, dass es nicht reichen würde, um als eine der drei Zeitschnellsten weiterzukommen.
Kathleen Friedrich (Foto: Kiefner)
Dabei war Kathleen Friedrich gar nicht schlecht gelaufen: "Taktisch habe ich mir nichts vorzuwerfen." Nachdem die Türkin Sureyya Ayhan zur Überraschung aller ihr Heil in der Flucht nach vorne suchte, hielt die Deutsche geschickt den Anschluss an die Verfolgergruppe und griff dort eingangs der Zielkurve an. Ihre ausgeprägten Spurtfähigkeiten reichten nicht ganz. Hinter der Türkin, die in 4:04,42 Minuten gewann, der Ukrainerin Irina Lishchinska (4:08,89 min) und dem spanischen Geheimtipp Nuria Rodriguez (4:08,91 min) lief sie als Vierte in 4:08,98 Minuten hauchdünn am angepeilten Endlauf vorbei. "Es war am frühen Morgen schon schwer, in Gang zu kommen", stellte Kathleen Friedrich nach dem Rennen fest, "hinten hat das letzte Quäntchen gefehlt."Dritter Vorlauf zu schnell
Es lag vor allen Dingen daran, dass im dritten Vorlauf die Konkurrenz nichts dem Zufall überließ und mächtig auf die Tube drückte, so dass Kathleen Friedrich vergebens bangte. Eine Spitzengruppe von sechs Läuferinnen, angeführt von Tatjana Tomashova (Russland, 4:05,04 min) und Gabriela Szabo (Rumänien, 4:05,14 min), lief die DLV-Starterin aus dem Finale.
Kathleen Friedrich befindet sich aber in prominenter Gesellschaft, denn auch die hoch eingeschätzte Britin Kelly Holmes, vorher bereits über 800 Meter im EM-Einsatz, blieb im ersten Vorlauf, den Judit Varga (4:07,71 min) gewann, als Vierte in 4:08,11 Minuten auf der Strecke.