Kathrin Klaas kämpft weiter
Kathrin Klaas gibt so schnell nicht auf. Die Frankfurterin kämpft weiter dafür, dass das Hammerwerfen mehr Anerkennung bei den Meetingorganisatoren erfährt und vor allem auch Teil der Diamond League wird.
Mit einem neuen Offenen Brief zum Thema war die 28-Jährige in das Olympiajahr gestartet. Unterzeichnet ist dieser inzwischen von einem „Who is who“ der Szene.Zu den Unterstützern gehören neben Weltrekordlerin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) auch Sydney-Olympiasieger Szymon Ziolkowski (Polen), Peking-Olympiasieger Primoz Kozmus (Slowenien), der dreimalige Weltmeister Ivan Tikhon (Weißrussland), Weltmeisterin Tatyana Lysenko (Russland), Europameister Libor Charfreitag (Slowakei) und Weltrekordhalter Yuriy Sedykh (Ukraine).
Solidarität entstanden
Damit ist es der umtriebigen Deutschen bereits gelungen, eine namhafte Front zu formieren. „Die Hammerwerfer unterschiedlicher Nationen unterhalten sich über das Thema und geben es an ihre nationalen Medien weiter. Es entsteht Solidarität untereinander“, konnte Kathrin Klaas beobachten.
„Weil wir ein Teil des Ganzen sind“, lautet ihr Motto, und Kathrin Klaas ist vor allem gegen eines: Ausgrenzung. Sie selbst sagt: „Es geht um Ausgrenzung im Sport - diesmal nicht um die der Frauen, der Behinderten, anderer Rassen, sondern um die Ausgrenzung der Angehörigen einer Disziplin. Die Aussage ist: ‚Du wirfst Hammer - deswegen darfst du nicht in der wichtigsten Wettkampfserie deiner Sportart mitmachen.’“
Erste Errungenschaft
Für das Fehlen in der hochdotierten Diamond League hat Kathrin Klaas kein Verständnis. Die weniger lukrative Hammerwurf-Challenge des Weltverbandes IAAF ist ihr nach wie vor ein Dorn im Auge, der Terminkalender ohne Stationen im Juli und August dort im kommenden Sommer ohnehin nicht ausgewogen.
Es gibt aber durchaus erste Anzeichen, dass in Sachen Hammerwerfen auch bei einzelnen Direktoren der großen Meetings ein Umdenken stattfindet. Das Berliner ISTAF holte im letzten Jahr die Athletinnen ins Olympiastadion.
„Das war eine erste Errungenschaft“, sagt Kathrin Klaas, „das hat gezeigt, dass es geht. Die Atmosphäre im Stadion war wieder einmal atemberaubend und ebenso waren es die Ergebnisse. Die Zuschauer haben durchweg positiv reagiert.“
Runder Tisch
Auch die Macher des Meetings in Ostrava (Tschechische Republik) meldeten sich bei Kathrin Klaas schon per E-Mail, um zu erklären, warum die Hammerwerfer dort immer am Tag vor dem eigentlichen Meeting in den Ring müssen. Kathrin Klaas gewann dabei den Eindruck, dass man auch dort versuchen wolle, das Hammerwerfen mehr zu integrieren.
Auf dem Programm steht zum Thema in Kürze auch ein Runder Tisch mit IAAF-Council-Mitglied Prof. Dr. Helmut Digel und DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. „Ich habe einen Vortrag zusammengestellt und freue mich auf einen guten ersten Schritt in die richtige Richtung“, sagt Kathrin Klaas und zeigt, dass ihr Kampfgeist weiterhin ungebrochen ist. Man wird weiterhin nicht nur sportlich von ihr hören.