Katja Berend - Von Stockholm nach Gent
Auf den ersten Blick hat sich für Katja Berend eigentlich gar nicht so viel verändert. Die mehrmalige Deutsche Seniorenmeisterin vom SV Großhansdorf ist von Schleswig-Holstein im letzten August einige hundert Kilometer in den Norden, nach Stockholm, umgezogen, wo ihr Ehemann an der deutschen Schule tätig ist.
Und auch Katja Berend will in naher Zukunft wieder in ihrem Beruf als Lehrerin arbeiten. Aber dennoch: „Wie groß die Umstellung doch ist, merkt man erst, wenn man versucht, in einem fremden Land seinen Alltag zu finden. Seit einiger Zeit bin ich wieder Studentin und lerne bis zu 30 Wochenstunden plus Prüfungen und Hausaufgaben. Dazu lerne ich Schwedisch, um mich als Deutschlehrerin und Sonderpädagogin auf das schwedische Schulsystem vorzubereiten.“ Der Aufenthalt in Schweden soll immerhin bis zum Jahr 2015 dauern.Leichtathletik als „Türöffner“
Als eine große Hilfe, bei den eher distanzierten und zurückhaltenden Schweden sofort Anschluss zu finden, bezeichnet Katja Berend den Sport. „Die Leichtathletik hat mir Türen geöffnet. Ich habe sofort einen Verein gefunden, in dem auch Seniorinnen und Senioren trainieren. Die Trainingsbedingungen sind sehr gut, ich kann zwischen unterschiedlichen Hallen wählen, eine liegt fast um die Ecke.“
Nach ihrem Wettkampfeinstand im Januar mit Zeiten von 8,36 Sekunden über 60 Meter und 27,30 Sekunden über 200 Meter musste Katja Berend allerdings wieder allein trainieren, da ihre Trainingspartnerinnen und -Partner durch Krankheit und Verletzung ausgefallen waren.
Staffeleinsatz und Finals sind das Ziel
Mit ihren Ergebnissen bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften am 12./13. Februar in Erfurt war Katja Berend mehr als zufrieden. „Nach den ganzen Veränderungen waren die beiden zweiten Plätze über 60 Meter in 8,30 Sekunden und über 200 Meter in 27,03 Sekunden in meinem letzten Jahr in der Altersklasse W45 schon in Ordnung. Bei den Senioren-Europameisterschaften in Gent hoffe ich auf einen Staffeleinsatz und die Finalteilnahmen in den Einzelwettbewerben. Freuen würde ich mich, wenn über 200 Meter eine 26 vor dem Komma steht. Von Bedeutung sind für mich aber auch die Wettkämpfe dadurch, dass ich viele Sportkolleginnen wiedertreffe!“
Ein weiteres sportliches Ziel für Katja Berend ist, im Sommer erst einmal in den schwedischen Wettkampfbetrieb hineinzukommen und ihren Leistungsstand mit Sprintzeiten von deutlich unter 13 Sekunden über 100 Meter und 27 Sekunden über 200 Meter zu halten.
Starts für den Sommer in Deutschland sind nur wenige vorgesehen, allenfalls wohl bei den Landesmeisterschaften Schleswig-Holsteins und bei den Deutschen Meisterschaften in Ahlen. An den Senioren-Weltmeisterschaften im Juli in Sacramento (USA) wird Katja Berend nicht teilnehmen, so dass es bei ihren Starts in Gent (Belgien) 2011 bei diesem einen internationalen Einsatz bleiben wird.