Katja Demut - Erst zehnter Titel, dann Sopot
Um die deutsche Dreisprung-Rekordlerin Katja Demut aus Jena war es zuletzt still geworden. Im vergangenen Jahr bestritt sie nur vier Dreisprung-Wettkämpfe, bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm fehlte sie. Jetzt meldete sie sich bei den thüringischen Meisterschaften im Weitsprung (6,02 m), im Hochsprung (1,70 m) und über 60 Meter (7,81 sec) zurück. Ihr Ziel für die kommenden Wochen: zum zehnten Mal Deutsche Meisterin werden.
An das Jahr 2013 wird sich Katja Demut noch lange erinnern. Allerdings bleiben keine schönen Bilder im Kopf. Im Juni musste sie im Fernsehen anschauen, wie ihr thüringischer Heimatort Goßnitz von der Elbeflut teilweise zerstört wurde. Die DM in Ulm verpasste sie genauso wie die WM in Moskau (Russland). Und am Ende der Saison standen grade mal vier Dreisprung-Wettkämpfe zu Buche – mit einer Bestleistung von 13,68 Metern. Fast ein Meter weniger als ihr deutscher Rekord, den sie mit 14,57 Metern zwei Jahre zuvor in Wesel aufgestellt hatte.Eine Fußverletzung hatte sie ausgebremst. „Ich hatte mir eine Blockierung im Fuß eingefangen und habe das fast bei jedem Sprung gemerkt“, erinnert sich die Athletin vom LC Jena. In Wesel gelang ihr Ende Mai mit 13,68 Metern zwar noch der Sieg vor Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) und damit die zweitbeste Leistung einer deutschen Dreispringerin im vergangenen Jahr. „Im Grunde ahnte ich aber da schon, dass ich in der Folgezeit nur noch im Weitsprung an den Start gehen kann“, erinnert sich die 30-Jährige, die dort auf 6,11 Meter kam.
Improvisieren nach Hochwasser
Und dann das Rekord-Hochwasser, dessen Folgen auch die Leichtathleten in Jena spürten. Ihre Trainingsanlagen auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld waren teilweise überflutet. „Die Halle war zwar nicht betroffen, aber das Stadion. Alles war voller Schlamm. Es sind extreme Kosten entstanden.“
Katja Demut und andere Leichtathleten vom LC Jena, darunter auch Speerwerfer Thomas Röhler, mussten improvisieren und zum Training nach Erfurt ausweichen. „Damit war natürlich mehr Aufwand verbunden. Es war keine einfache Zeit“, erinnert sich die Dreispringerin.
Mittlerweile hat sie das alles abgehakt. Katja Demut will nicht nur bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig (22./23. Februar) den Titel gewinnen, sondern auch bei den Hallen-Weltmeisterschaften im polnischen Sopot (7. bis 9. März) gut abschneiden. Zwischen 2003 und 2011 sicherte sich die Dreispringerin insgesamt neun nationale Titel im Freien und in der Halle. In Leipzig soll der zehnte dazukommen.
Erstes Highlight in Düsseldorf
Bei der Saisonvorbereitung genoss ihre Gesundheit oberste Priorität. „Ich habe in den vergangenen Monaten viel für die Stabilität der Füße getan.“ Die erste große Bewährungsprobe steht am 30. Januar an. In Düsseldorf trifft Katja Demut beim PSD Bank Meeting auf die sieben Jahre jüngere Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz), die sich gerade auf 14,24 Meter verbessert hat, sowie auf die Dresdnerin Jenny Elbe, die 2013 mit 14,12 Metern die beste deutsche Dreispringerin war. „Ich freue mich sehr auf diesen Wettkampf. Dort gilt es, direkt ein Ausrufezeichen zu setzen“, sagt Katja Demut.
„Mir geht es körperlich sehr gut. Ich kann mich optimal auf die anstehenden Wettbewerbe vorbereiten“, gibt sich Katja Demut selbstbewusst. Spätestens in Düsseldorf sollen die Erinnerungen an ihr missglücktes Sportjahr 2013 Platz machen für neue Erfolgsgeschichten „2013 war einfach nicht mein Jahr. Jetzt bin ich fit, fühle mich gut und freue mich auf die kommende Wettkämpfe."
Quelle: Leichtathletik - Ihre Fachzeitschrift