Katja Demut setzt auf die Hallen-DM
Dreispringerin Katja Demut peilt bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe (27./28. Februar) die Titelverteidigung an, auch wenn sie wahrscheinlich vorher in ihrer Paradedisziplin keinen einzigen Wettkampf absolvieren wird. Mut gibt der Athletin vom TuS Jena der 60-Meter-Auftritt vom letzten Wochenende.
Bei den Süddeutschen Hallen-Meisterschaften startete die Blondine nämlich auf der Sprintstrecke in die Hallensaison. Nach einem etwas hektischen Verlauf des Wettkampftages konnte sie das B-Finale in persönlicher Bestzeit von 7,74 Sekunden gewinnen. „Ich wusste nach dem Vorlauf, dass ich mehr drauf hatte“, sagte Katja Demut nach ihrer Bestzeit.Doppelt jubeln durfte dabei ihr Trainer Michael Höhne. Im Vordergrund stand natürlich die gute Zeit seines Schützlings, er verriet jedoch auch, dass es im Vorfeld zu einer kleinen Wette gekommen war. „Katja hat auf 7,77 Sekunden getippt und ich habe ihr etwas mehr zugetraut. Mit 7,74 Sekunden hat sie meine Vermutung genau getroffen. Nun darf ich mich von ihr auf einen XXL-Burger einladen lassen.“
Dass es zum Auftakt so gut laufen würde, war dabei zunächst nicht abzusehen. Als Angehörige der Sportfördergruppe musste Katja Demut im Oktober letzten Jahres einen Ausbildungslehrgang bei der Bundeswehr absolvieren. Dabei war zwar regelmäßiges Training möglich, jedoch mussten Umfang und Intensität der Trainingseinheiten aufgrund der Doppelbelastung eingeschränkt werden.
Nächster Schock
Nach Abschluss des Lehrgangs erfolgte der Wiedereinstieg in ein geregeltes Training. „Ich habe das erste Mal wieder richtiges Sprungtraining gemacht. Durch die im Vergleich zu den Vorwochen doch sehr hohen Belastungen, habe ich dann allerdings ziemlich starke Schienbeinprobleme bekommen, sodass nicht daran zu denken war, das Training fortzuführen.“
Während des ersten Trainingslagers, nach einem wochenlangen Trainingsausfall, folgte dann der nächste Schock. Die Vermutung einer gebrochene Zehe bewahrheitete sich zwar nicht, jedoch kam es aufgrund der Fußbeschwerden zu starken Bewegungseinschränkungen.
Entzündete Achillessehne
„Wir haben zwar versucht normal weiter zu trainieren, ich habe dann aber immer Ausweichbewegungen gemacht, was zu einer Entzündung der Achillessehne am linken Fuß führte. Das war dann so schlimm, dass ich gar nichts mehr machen konnte. Weder Springen, noch Sprinten oder Laufen war möglich“, erinnerte sich die 26-Jährige.
Erst in der ersten Januarwoche war nach eingeschränktem Alternativtraining wieder ein Sprinttraining möglich. „Sie hat dann im Training gezeigt, dass die Zubringerwerte wie Schnelligkeit, Schnellkraft und Kraft stimmen. Da konnte sie sich teilweise im Vergleich zum letzten Jahr sogar steigern. Da jedoch durch ihre Verletzungsprobleme die spezifischen Sprünge nicht ausreichend trainiert werden konnten, haben wir uns entschieden, in Erfurt nur über die 60 Meter an den Start zu gehen“, sagte ihr Trainer Michael Höhne
Keine weiteren Starts bis zur Hallen-DM
Im Training kann Katja Demut mittlerweile wieder vollkommen schmerzfrei Dreisprungeinheiten absolvieren. Aufgrund dessen ist auch ein Start bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Karlsruhe geplant. Um jedoch nichts zu riskieren, wird auf weitere Wettkämpfe im Vorfeld verzichtet. Dafür liegt das Augenmerk darauf, die guten athletischen Voraussetzungen von Katja Demut auf den Punkt zu bringen, um eventuell sogar noch auf den Zug Richtung Hallen-Weltmeisterschaft in Doha (Katar; 12. bis 14. März) aufzuspringen .
„Ich weiß, dass ich enormen Trainingsrückstand habe. Dennoch möchte ich versuchen, in Karlsruhe die 14,00 Meter zu packen. Sollten wir jedoch vorher im Training merken, dass es keinen Sinn macht, dann werde ich auch auf einen Start verzichten.“
Traum vom deutschen Rekord
Im März ist dann das erste Trainingslager in Vorbereitung auf die Freiluftsaison geplant. Für zehn Tage geht es nach Portugal. Je nach Trainingszustand und Leistungsvermögen, soll dann die Planung von Wettkampf zu Wettkampf entschieden werden. „Wahrscheinlich mache ich wieder das Meeting in Garbsen als Saisoneinstieg mit. Danach werden wir flexibel entscheiden, wie es weitergeht.“
Das große Ziel aber sind natürlich die Europameisterschaften in Barcelona (Spanien). Dort möchte Katja Demut für Sprünge in Richtung 14,30 bis 14,50 Meter in Form sein, um sich damit einen Finalplatz zu sichern. „Bis zum Sommer bin ich auf jeden Fall wieder fit. Ich traue mir durchaus zu, dass ich konstant 14,30 Meter springen kann. Irgendwo spukt natürlich auch der deutsche Rekord von Helga Radtke mit 14,46 Meter im Kopf rum. Darauf und auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London arbeite ich längerfristig hin.“