Katja Demut springt deutschen Hallenrekord
Katja Demut hat am Donnerstagabend mit einem neuen deutschen Hallenrekord für den Höhepunkt des Hallen-Meetings in Chemnitz gesorgt. Die Dreispringerin von TuS Jena verbesserte die 14 Jahre alte Bestmarke der Leverkusenerin Petra Lobinger um neun Zentimeter auf 14,45 Meter.
Mit dieser Weite liegt die 27-Jährige auch nur einen Zentimeter unter dem deutschen Freiluftrekord von Helga Radtke. Die Fürtherin war diese 14,46 Meter vor 17 Jahren gesprungen.Katja Demut dominierte den Wettkampf in Chemnitz. Vier ihrer fünf gültigen Versuche hätten zum Sieg vor der Polin Malgorzata Trybanska (14,16 m) gereicht. Die Lokalmatadorin Kristin Gierisch zeigte sich mit zwei Sprüngen auf 14,02 Meter in konstanter Form, nachdem sie vier Tag zuvor an gleicher Stelle bereits mit 14,10 Metern geglänzt hatte. Die Dresdnerin Jenny Elbe wurde mit der neuen persönlichen Bestleistung von 13,92 Metern Vierte.
"Ich dachte nicht, dass es so weit geht", sagte Katja Demut, die zuletzt noch von einem Infekt gesundheitlich beeinträchtigt war. "Danach wusste ich nicht, wo ich stehe." Jetzt aber blickt sie mit breiter Brust zur Hallen-EM in Paris (Frankreich; 4. bis 6. März): "Mit der Weite kann man da auch vorne mitmischen."
Renaud Lavillenie schlägt Malte Mohr
Für ein weiteres Glanzlicht der Veranstaltung sorgte Stabhochsprung-Europameister Renaud Lavillenie. Der Franzose, am Vortag mit 5,85 Metern noch in Cottbus siegreich, entschied das mit Spannung erwartete Duell mit dem Münchner Malte Mohr (5,60 m) bei 5,80 Metern für sich. Danach scheiterte er an 6,03 Metern, sah aber auch da nicht chancenlos aus.
Malte Mohr ärgerte sich nach der Niederlage am meisten über sich selbst: "Ich hatte mir viel mehr vorgenommen. Es lag nur an technischen Kleinigkeiten."
An der Hallen-EM-Norm schupperte im Vorlauf über 60 Meter der Neu-Wattenscheider Christian Blum. Bei seinem Saisoneinstieg lief er dort in 6,67 Sekunden nur um eine Hundertstel an der Richtmarke vorbei. Im Finale siegte der Nigerianer Egwero Ogho-Oghene (6,64 sec), der Chemnitzer Martin Keller (6,71 sec) wurde Dritter.
"Mit dem Vorlauf bin ich sehr zufrieden. Es lief alles rund und 6,67 Sekunden war eine gute Einstandszeit im ersten Rennen der Saison. Der Finallauf lief von Anfang an nicht gut. Das Training läuft gut und ich kann beschwerdefrei trainieren. Da ist noch deutlich mehr drin", erklärte Christian Blum.
Petr Svoboda überzeugt
Einen hochklassigen Dreikampf der Gäste aus Afrika gab es über 1.500 Meter. Der erst 20-jährige Kenianer Nixon Chepseba setzte sich in einer neuen persönlichen Hallen-Bestzeit von 3:35,78 Minuten gegen seinen Landsmann William Biwott (3:36:02 min) und den Marokkaner Abdalaati Iguider (3:36,29 min) durch.
Der Tscheche Petr Svoboda wurde über 60 Meter Hürden seiner Favoritenrolle gerecht. Nach 7,57 Sekunden im Vorlauf brachte es der Hallen-EM-Dritte im Finale noch zu einer Steigerung auf 7,55 Sekunden. Der Leipziger Alexander John (im Vorlauf Zweiter mit 7,78 sec) wurde dort Fünfter (7,89 sec). Bei den Frauen überzeugte die Schweizerin Lisa Urech mit ihrem Sieg (8,06 sec).
Alyn Camara kommt auf
Der Deutsche Juniorenmeister Alyn Camara meldete im Weitsprung Hallen-EM-Ansprüche an. Mit 7,86 Metern besiegte der Leverkusener nicht nur den weitengleichen Ignisious Gaisah (Ghana), sondern verpasste die geforderte Norm mit dieser neuen persönlichen Bestleistung nur um vier Zentimeter.
Eng war es auch auf der Kugelstoß-Anlage. Der WM-Dritte Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) hielt mit 20,24 Metern aus dem zweiten Durchgang den zunächst in Führung gegangenen Sindelfinger Marco Schmidt (20,20 m) in Schach. Zufrieden war er dennoch nicht: „Im Training läuft es ja, nur im Wettkampf nicht so richtig.“ Bei den Frauen gewann Christina Schwanitz (LV 90 Thum) mit ihren 18,05 Metern ungefährdet.
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