| Karrierende

Katja Demut verabschiedet sich vom Leistungssport

Dreispringerin Katja Demut hat am Freitagabend beim Erfurt Indoor offiziell ihr Karriereende verkündet. Die zweifache Deutsche Rekordhalterin verabschiedet sich mit 33 Jahren vom Leistungssport. Insgesamt neun DM-Titel sammelte die 33-Jährige in der Halle und im Freien.
Pamela Ruprecht

In den vergangenen zwei Jahren war Katja Demut (LAC Erfurt) nicht mehr ganz an ihre besten Weiten herangekommen. Nun zieht die 33-Jährige einen Schlussstrich. Beim Erfurt Indoor wurde die Deutsche Rekordhalterin im Dreisprung in der Halle und im Freien offiziell von der Wettkampf-Bühne verabschiedet. "Für mich stand schon länger fest, dass das olympische Jahr mein letztes Jahr sein wird", sagt die Jenaerin. "Ich bin keine 25 mehr und möchte nun an meine berufliche Zukunft denken."

Auf ihre sportliche Vergangenheit blickt sie "zweigeteilt" zurück: "Ich kann mit dem, was ich erreicht habe, schon zufrieden sein. Auf meine beiden Rekorde kann ich sehr stolz sein." Am 13. Juni 2011 in Wesel gelang ihr mit 14,57 Metern der stärkste Sprung ihrer Karriere. Bis heute steht dort die nationale Rekordmarke, die sie Helga Radtke (14,46 m) abnahm. Es war ihr bestes Jahr, in dem sie  auch den Deutschen Hallenrekord zweimal verbesserte – bis auf 14,47 Meter. Neben den Trainingslagern und dem Kennenlernen verschiedenster Sportler waren das die schönsten Momente ihrer Laufbahn.

Neun DM-Titel

Trotz dieser Spitzen-Ergebnisse fehlt Katja Demut eine internationale Final-Teilnahme. Bei der folgenden Hallen-EM 2011 in Paris (Frankreich) verpasste sie das Finale, ebenso wie zwei Jahre zuvor bei der Heim-WM in Berlin und bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki (Finnland). "Das einzige Manko dabei war, dass ich es nie geschafft habe, eine internationale Medaille zu machen."

Krönungen gab es dafür reichlich auf nationaler Ebene. Bei den Deutschen Freiluft-Meisterschaften gewann Katja Demut 2003 und von 2007 bis 2011 den Titel. In der Halle wurde sie im Zweijahres-Rhythmus 2007, 2009 und 2011 Deutsche Meisterin. Der erste Titel 2003 war am wertvollsten. "Da war ich noch die Jüngere unter den Älteren. Das war was ganz besonderes, woran ich mich gerne erinnere."

Duales Studium

Im Oktober hat Katja Demut ein duales Studium im Gesundheitsmanagement in Erfurt begonnen. Studium und Praxis wechseln sich wöchentlich ab. Ihre Praxis-Wochen absolviert sie im Ambulanten Reha-Zentrum (ARZ) der Gräflichen Kliniken in Jena sowie in weiteren stationären Einrichtungen in der Umgebung. "Die Arbeit gefällt mir gut. Ich bin ziemlich ausgelastet und von morgens bis abends unterwegs. Auf eine andere Weise als vorher, aber es macht Spaß."

Mit der Leichtathletik bleibt sie weiterhin verbunden. In Erfurt und Jena trifft sie ihre früheren Trainingspartner beim Abtrainieren. Zu den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig (18./19. Februar) wird sie außerdem als Zuschauerin kommen. Die Leistungen ihrer Sportfreunde interessieren sie weiterhin. Beim Indoor-Meeting am Freitag habe es auch noch in den Fingern gekribbelt, die Lust auf Wettbewerbe ist noch da. Aber das Karriereende hat auch seine Vorteile: "Als ich früher noch selbst aktiv war, konnte ich kurz vorm Wettkampf kein Stück Kuchen essen. Das geht jetzt jeder Zeit."

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