Die letzte Chance in Chemnitz...
Das Hallen-Meeting in Chemnitz bietet für die DLV-Athleten die letzte Chance, auf den Zug zum European Indoor Cup, der rund eine Woche später im unweit entfernten Leipzig stattfindet, aufzuspringen. Denn am 8. Februar wird nominiert, dann stecken die Verantwortlichen um DLV-Cheftrainer Dr. Bernd Schubert und DLV-Vize-Präsident Rüdiger Nickel die Köpfe zusammen und klügeln die leistungsstärkste Mannschaft aus.
Auch Yvonne Buschbaum wird um das Ticket zum Hallen-Europacup kämpfen (Foto: Chai)
Besonders dem Stabhochsprung der Frauen kommt deshalb in Chemnitz viel Bedeutung bei. Wer die Chance nutzt und zum Europacup in die "Arena" Leipzig fährt, kann sich dort mit einem ersten oder zweiten Platz gleich eines der heiß umkämpften Tickets zur Hallen-WM nach Birmingham sichern und gelöst bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften (22./23.2.) in Leipzig antreten. Annika in der Favoritenrolle
Annika Becker ist sicher die Favoritin für die Umsetzung dieses raffinierten Fahrplans, den die Richtlinien des Verbandes ebnen. Aber gerade auch Yvonne Buschbaum, die gemeinsam mit dem Rotschopf im letzten Jahr in Chemnitz zum deutschen Rekord flog, wird zu beachten sein. EM-Teilnehmerin Carolin Hingst, die routinierte Christine Adams und Junioren-Weltmeisterin Floe Kühnert lauern dahinter. Für internationalen Flair sorgt in Chemnitz unter anderem die tschechische Hallen-Weltmeisterin Pavla Hamackova.
Pikant ist auch das Aufeinandertreffen von Olympiasieger Nils Schumann und dem jungen Pirnaer René Herms, schlug dieser doch dem Olympiasieger im vergangenen Sommer bei den Deutschen Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid ein Schnippchen und brachte ihm eine bittere Niederlage bei. Ob sich Nils Schumann auch in Chemnitz überrumpeln lässt? Um den Sieg werden nicht weniger die Kenianer Joseph Mutua und Wilfred Bungei, die bereits beim Sparkassen-Cup in Stuttgart die beiden ersten Plätze belegten, mitlaufen.
Wieder Spannung im Weitsprung
Ein spannender Kracher kündigt sich im Weitsprung der Männer an. Der Jamaikaner James Beckford hat bereits in Erfurt und Stuttgart mit Sätzen deutlich über acht Meter gewonnen. Gegen Younes Moudrik (Marokko) und Dwight Phillips (USA) wird er allerdings ebenso einen schweren Stand haben wie der Leverkusener Schahriar Bigdeli.
Dagegen übernehmen die deutschen Stabhochspringer ohne Gewissensbisse wie selbstverständlich die Favoritenrolle. Tim Lobinger, Björn Otto, Lars Börgeling, Michael Stolle und Richard Spiegelburg machen bei jedem Meeting eine neue Rechnung auf und wer in Chemnitz die Nase vorne haben wird, ist unmöglich vorherzusehen. Ein Auge sollte man auch auf die nicht zu unterschätzenden Tschechen Adam Ptacek und Stepan Janacek haben.
Kathleen Friedrich vor schwieriger Aufgabe
Ähnlich spannend könnte gleich der erste Höhepunkt des freitäglichen Leichtathletikabends, das 1.000-Meter-Rennen mit der Chemnitzer Läuferin Kathleen Friedrich, werden. Die deutsche Meisterin erwartet mit der Britin Kelly Holmes, der routinierten und unverwüstlichen WM-Dritten Laetitia Vriesde (Surinam) und ihren deutschen Mitstreiterinnen Anja Knippel und Melanie Schulz (beide Erfurt) allerdings knallharte Konkurrenz, die sie erst einmal in die Schranken weisen muss.
Weitere interessante Duelle gibt es über 200 Meter zwischen Grit Breuer, Gabi Rockmeier und Claudia Marx, im Weitsprung zwischen Sofia Schulte und Bianca Kappler und über 400 Meter zwischen Ruwen Faller und Lars Figura. Außerdem sind Melanie Paschke, Birgit und Gabi Rockmeier, Sandie Richards (Jamaika), Anja Rücker und ganz besonders die beiden Hallen-Europameister Jason Gardener (Großbritannien) und Marcin Urbas (Polen) für gute Leistungen allemal zu beachten.