Kaum Dopingproben in Afrika
Afrikas Läufer müssen keine Angst vor unangekündigten Blutkontrollen haben. Auf dem Kontinent hat es vor der am Samstag (15. August) in Berlin beginnenden WM keinen einzigen Bluttest gegeben, bestätigte Chris Butler vom Weltverband IAAF dem Tagesspiegel.
Hintergrund sei das Fehlen von Labors, die von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) für die Analyse von Blutkontrollen zugelassen sind und nach einem einheitlichen Verfahren die Parameter ermitteln. Die WADA verlangt, dass Blutproben binnen 36 Stunden ins Labor geschafft und bei vier Grad plus transportiert werden. Solange es in Afrika kein Labor gibt, wird das Kontrollsystem weiter Lücken aufweisen.Doch damit nicht genug: „Selbst wenn es ein Labor in Südafrika gäbe, wäre es schwer, eine Probe aus Kenia dorthin zu bringen“, sagte Chris Butler. Der schwedische Wissenschaftler und Dopingexperte Bengt Saltin kritisierte die Zustände: „Das ist sehr überraschend und inakzeptabel.“ Für ihn ist die Erklärung der IAAF eine „schlechte Ausrede“.
In jedem afrikanischen Krankenhaus ließe sich zumindest der Hämoglobinwert des Blutes bestimmen. Auch Wilhelm Schänzer, Chef des Kölner Anti-Doping-Labors räumte Defizite ein: „Wir haben Lücken bei den Labors.“
Material: Sport-Informations-Dienst
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