Kehrtwende in Diskussion um Stuttgarter Stadion
In der Diskussion um den Umbau des Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadions gibt es anscheinend wieder eine Kehrtwende. Nachdem das Vorhaben, das Stadion in eine reine Fußballarena umzubauen, im letzten Oktober scheinbar zu kippen drohte, läuft nun doch wieder alles auf ein reines Fußball-Stadion hinaus. An einem Kompromiss arbeitet ein Student, der Fußballarena mit Leichtathletik-Bahn kombinieren will.
Nachdem Oberbürgermeister Wolfgang Schuster zuletzt noch behauptet hatte, dass Bau und Betrieb von Fußballstadien private Aufgabe seien und der VfB Stuttgart das Stadion kaufen müsse, wenn er es umbauen wolle, weht heute ein anderer Wind. Nach Angaben der Stuttgarter Zeitung wird den mit mindestens 70 Millionen Euro veranschlagten Umbau nicht der Erstliga-Verein, sondern die Stadt über ihre Objektgesellschaft leisten.Der VfB Stuttgart werde Zins und Tilgung des Umbaukredits durch seine Mietleistungen bereitstellen. Zusätzlich will er über seine Sponsoren als stiller Beteiligter der Objektgesellschaft 27 Millionen Euro einbringen, die zur Tilgung genutzt werden sollen, würde der Verein zahlungsunfähig.
An diesem Donnerstag wird das Konzept den Fraktionsvorsitzenden vorgestellt und danach in den Ausschüssen diskutiert, bevor am 24. April ein Baubeschluss gefasst werden soll. Baubeginn wäre nach Beendigung der Fußballsaison 2008/2009. Als Ausgleich zum Wegfall der Laufbahn solle das Leichtathletikstadion an der Festwiese saniert werden.
Versöhnt Kompromiss Fußballer und Leichtathleten?
An einem möglichen Kompromiss arbeitet derzeit Architekturstudent Dirk Peissl, der die Laufbahn im Gottlieb-Daimler-Stadion erhalten und gleichzeitig die gewünschte Fußballatmosphäre schaffen will. In seiner Diplomarbeit schlägt er vor, den Rasen um vier Meter abzusenken und die Tribünen näher an das Spielfeld zu rücken.
Bei Bedarf könne das Spielfeld per Hydraulik angehoben, der untere Rang wie in vielen Hallen eingefahren und auf dem entstehenden Platz eine Laufbahn ausgelegt werden. Beispiele für die Durchführbarkeit dieses Vorschlages seien das Stade de France in Paris oder Stadien in Südafrika, bei denen eine solche Kombi-Lösung eingeplant wurde. Auch für das Mestalla-Stadion in Valencia (Spanien) sei eine solche Möglichkeit erarbeitet worden.