Kein Weltrekord in Dubai
Haile Gebrselassie hat am Freitag den anvisierten Weltrekord beim 10. Dubai-Marathon (Vereinigte Arabische Emirate) verpasst. Dabei scheiterte der Äthiopier diesmal nicht wie im vergangenen Jahr an einem zu hohen Anfangstempo, sondern musste den nicht rekordverdächtigen Witterungsbedingungen Tribut zollen.
Eine Kaltfront mit anhaltendem Regen und Wind hatte das Scheichtum am Persischen Golf in der Nacht zum Freitag heimgesucht, so dass schon im Vorfeld die Zeichen für einen neuerlichen Weltrekordangriff schlecht standen.Dass Haile Gebrselassie das Rennen nicht gewinnen würde, stand im Vorfeld nie zur Diskussion. Die Frage war nur, wie schnell der 1,64 Meter kleine Superstar in Dubai laufen könne. Die Organisatoren hatten im Vorfeld keine Kosten und Mühen gescheut und nach einer weiteren Streckenoptimierung nun auch ein Vorausfahrzeug mit einem fast vier Quadratmeter großen digitalen Bildschirm, der den Äthiopier ständig über Gesamtzeit, Zeiten für einzelne Kilometer, durchschnittliche Kilometer-Zeiten und hochgerechnete Halbmarathon- und Marathonzeit informierten sollte, installiert.
Bis Kilometer 30 auf Kurs
Haile Gebrselassie begann das Rennen, das von vier kenianischen Tempomachern perfekt lanciert wurde, trotz der ungünstigen Wetterverhältnisse mit einem Tempo in Richtung Weltrekord. Die ersten 10 Kilometer wurden in 29:10 Minuten passiert, was auf eine Zeit von knapp über 2:03 Stunden hindeuten sollte.
Nach der Halbmarathonmarke (1:01:45 h) stiegen die ersten Pacemaker aus, ehe Haile Gebrselassie ab Kilometer 30 auf sich alleine gestellt war. Bis zwölf Kilometer vor dem Ziel lag der Äthiopier noch zehn Sekunden unter der Weltrekord-Durchgangszeit. Aber vor allem auf den letzten fünf Kilometern verlor Haile Gebrselassie, der nasse Straßenverhältnisse spätestens seit seinem Debakel beim Marathon in London (Großbritannien) 2006, als er in 2:09:05 Stunden nur Neunter wurde, nicht mag, viel Zeit.
Am Ende lief der zweimalige 10.000 Meter-Olympiasieger dennoch in 2:05:29 Stunden die sechstschnellste Zeit der Geschichte, zeigte sich nach dem Rennen jedoch enttäuscht: „Ich bin gekommen, um Weltrekord zu laufen, aber durch den Regen und den Wind war dies heute nicht möglich.“
Zweikampf bei den Frauen
Im Frauenrennen kristallisierte sich ab der Halbmarathonmarke ein Zweikampf zwischen der Vorjahreszweiten Bezunesh Bekele (Äthiopien) und der Kenianerin Helena Kiprop heraus. Letztlich entschied die Äthiopierin in 2:24:03 Stunden das Duell für sich und sicherte sich ebenso wie Haile Gebrselassie die 250.000 US-Dollar Siegprämie.
Helena Kiprop musste ihren energischen Attacken schließlich Tribut zollen und fiel weit zurück. Auf dem zweiten Rang bei ihrem Debüt über 42,195 Kilometer landete in 2:25:17 Stunden mit Atsede Habtamu eine weitere Äthiopierin.
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