Keine klaren Favoriten bei der Cross-DM
Bei den diesjährigen Deutschen Cross-Meisterschaften, die am kommenden Samstag auf dem Nebengelände des Regensburger Uni-Stadions stattfinden, fehlen die ganz großen Favoriten. Dem Leipziger Jens Borrmann könnte aber ein besonderes Meisterstück mit der erfolgreichen Titelverteidigung und dem dritten Gold nach 2001 und 2002 auf Oberpfälzer Cross-Boden gelingen.

Jens Borrmann kann ein besonderes Meisterstück gelingen (Foto: Kiefner)
Die Meisterschaften beginnen um 10 Uhr mit dem Lauf der Senioren und Seniorinnen. Durch die jüngsten Wetterkapriolen können sich die insgesamt über 1.000 Teilnehmer auf einiges gefasst machen. Die in großen Teilen vom Neuschnee befreite Strecke bietet alles, was die Crossherzen höher schlagen lässt, einschließlich der inzwischen berühmt berüchtigten Regensburger Schlammpassagen. Auf der Mittelstrecke der Männer (3,5 km) sind der letztjährige Zweite der Langstrecke, Oliver Mintzlaff vom PTSV Jahn Freiburg, und der Titelverteidiger Dominik Burkhardt, seit diesem Jahr im gleichen Verein, zwei ganz heiße Namen, ebenso der Berliner Carsten Schlangen, der bei der Hallen-DM auf der Bahn über 3.000 Meter lange um Silber mitkämpfte.
Wolfram Müller Mitfavorit
Ein Mitfavorit ist der Pirnaer Wolfram Müller, in der Juniorenklasse schon einmal Cross-Europameister gewesen. Man muss aber abwarten, wie ihm der Neubeginn nach seiner Rückkehr von Dieter Baumann als Trainer in Tübingen zurück zu seinen Wurzeln im Sächsischen gelingt.
Auf den 10 Kilometern der Langstrecke will Titelverteidiger Jens Borrmann (SC DHfK Leipzig) seinen dritten Triumph auf Regensburger Boden nach 2001 und 2002 (damals beide Male Mittelstrecke) einfahren, aber auch Hindernisläufer Raphael Schäfer (LC Asics Rehlingen) darf neben den hier ebenfalls gemeldeten Freiburgern nicht unterschätzt werden. Der Titelträger von 2001, André Green (LG Wedel/Pinneberg), könnte außerdem mit Ambitionen anreisen. Auf seine Medaillenchance hofft nicht weniger Sebastian Hallmann, seit letztem Jahr im Trikot des LAV Asics Tübingen laufend.
Susanne Ritter vor lösbarer Aufgabe
Die Cross-Vize-Europameisterin Sabrina Mockenhaupt hat es in diesem Winter böse erwischt. Die sonst so robuste Siegerländerin muss wegen einer Verletzung passen. Es wird also nichts mit der Titelverteidigung in Regensburg. Damit steigen die Chancen der bereits für die Cross-WM qualifizierten Susanne Ritter (SV schlau.com Saar 05) über die selektiven 4,7 Kilometer. Die Cross- und Straßenspezialistin ist schon ganz heiß auf den Uni-Parcours. "Je schlammiger, desto besser", lautet ihr Motto beim Crosslauf.
Etwas dagegen haben wird die Rostockerin Ulrike Maisch, die erst kürzlich in der Halle glänzende 3.000 Meter hinlegte. Die Kondition für schwerste Bedingungen hat sie als Marathonspezialistin ohnehin.
Spannender Kampf um die Plätze
Der Kampf dahinter wird ein ganz spannender. Birte Bultmann (LG Braunschweig), Simret Restle von der LG Eintracht Frankfurt, vielleicht auch Lokalmatadorin Michaela Schedler (LG Domspitzmilch), Melanie Kraus vom TSV Bayer 04 Leverkusen, oder doch die große Unbekannte? Aus dem Juniorinnenbereich wird sicher die Meisterin von 2004, Julia Viellehner (TSV Winhöring), mit in die Favoritinnengruppe hineinpreschen.
Die lokalen Farben werden in erster Linie von der LG Domspitzmilch und dem LLC Marathon Regensburg vertreten. Erstere setzen auf ihr starkes Frauenteam, das mit dem Teamtitel, dem Seniorinnen-Mannschaftstitel und in der W40 durch Kathi Kaufmann gleich dreimal Gold zu verteidigen hat.