Keine Namen im Marathon-Roulette für die WM
In 20 Tagen (24. Mai) ist der Qualifikationszeitraum für den WM-Marathon in Berlin (15. bis 23. August) zu Ende. Dann kann Detlef Uhlemann, DLV-Disziplintrainer Langstrecke, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen maximal fünf Athleten zur Nominierung vorschlagen. Noch sind die Karten jedoch nicht aufgedeckt.

Doch für Gedankenspiele ist bereits genug Platz. Wäre morgen Nominierung, wären Irina Mikitenko (TV Wattenscheid 01), Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon), Melanie Kraus (TSV Bayer 04 Leverkusen), Susanne Hahn (SV Schlau.com Saar 05) und Luminita Zaituc (LG Braunschweig) die fünf Läuferinnen mit den schnellsten Zeiten seit dem 1. August 2008, dem Beginn des Qualifikationszeitraums. Alle haben die WM-Einzelnorm von 2:32:00 Stunden deutlich und zum Teil mehrmals unterboten.
Hinter Irina Mikitenko, deren WM-Start nach ihrem deutschen Rekord (2:19:19 h) in Berlin 2008 und dem jüngsten Erfolg beim Marathon in London (Großbritannien; 2:22:11 h) fix ist, rangiert auf Platz zwei der DLV-Bestenliste von 2008 die erste Wackelkandidatin.
Sabrina Mockenhaupt will über 10.000 Meter starten
Sabrina Mockenhaupt hat sich mir ihrem Sieg beim Frankfurt-Marathon im Oktober 2008 in 2:26:22 Stunden sportlich souverän für die WM qualifiziert. Die 28-Jährige zieht jedoch einen Start über 10.000 Meter, wo sie am Samstag bei den Deutschen Meisterschaften in Bremen in 31:27,56 Minuten die WM-Norm (31:45,00 min) ebenfalls unterbieten konnte, vor.
Detlef Uhlemann würde die 13. der Olympischen Spiele 2008 jedoch in der deutschen Hauptstadt lieber auf der Straße sehen: "So schnell gebe ich nicht auf. Ich werde weiter versuchen, sie von einen Marathonstart zu überzeugen."
Während Melanie Kraus mit ihrem dritten Platz in Frankfurt 2008 in 2:28:20 Stunden und Susanne Hahn mit dem Triumph beim Düsseldorf-Marathon (2:29:26 h) ebenfalls beste Aussichten auf einen erneuten internationalen Einsatz haben, wird es für Luminita Zaituc eng. Zwar ist die 40-Jährige mit 2:29:58 Stunden noch die Nummer fünf, doch Detlef Uhlemann hat noch zwei weitere Athletinnen im Auge.
Julia Viellehner mit Marathon-Debüt in Mainz
Am Sonntag (10. Mai) gibt Julia Viellehner (LG Passau) bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften in Mainz ihr Marathon-Debüt und auch Romy Spitzmüller (1. LAV Rostock) feiert ihr Comeback. "Beiden traue ich zu, noch auf den WM-Zug aufzuspringen. Deswegen müssen wird den Mainz-Marathon auf jeden Fall noch abwarten", sagte Detlef Uhlemann.
Auch Luminita Zaituc will nach vielen Verletzungsproblemen nochmals einen Versuch starten. Sie läuft am 17. Mai beim Ruhr-Marathon. Abgefahren dürfte hingegen der Zug für Claudia Dreher (LG Ihleläufer Burg) sein. Die 39-Jährige beendete den Düsseldorf-Marathon vorzeitig mit einer Fußverletzung und hat damit keine Zeit im Qualifikationszeitraum aufzuweisen. Auch für Europameisterin Ulrike Maisch (1. LAV Rostock) dürften die 2:34:28 Stunden, die sie beim Hamburg-Marathon gelaufen war, zu wenig sein.
Gleiches Bild bei den Männern
Auch bei den Männern sind Detlef Uhlemann noch keine Namen zu entlocken. Alles andere als eine Nominierung von Falk Cierpinski (SG Spergau), André Pollmächer (LAC Erdgas Chemnitz) und Martin Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen) wäre jedoch eine Überraschung. Dahinter ist jedoch noch vieles denkbar.
Stefan Koch (LG Braunschweig) und Tobias Sauter (SG Spergau) haben dort die besten Aussichten. Während Tobias Sauter nach seiner Bestzeit von 2:17:27 Stunden beim Düsseldorf-Marathon warten muss, kann Stefan Koch beim Mainz-Marathon noch einmal aktiv ins Geschehen eingreifen.
Detlef Uhlemann hat noch einen weiteren Läufer auf der Rechnung. Stephan Hohl (TV Huchenfeld) gibt beim Mannheim-Marathon (9. Mai) erstmals seine Visitenkarte über die 42,195 Kilometer ab und der Disziplintrainer traut ihm Einiges zu: "Man sollte auf jeden Fall auf ihn achten."