Keine Null-Fehlstart-Regel - Kontrollen ins Netz
Beim Kongress des Weltverbandes IAAF in Helsinki gab es am Mittwoch in der Frage einer Änderung der Fehlstartregel eine Wende. Das Council hat den Vorschlag, Athleten sofort beim ersten Fehlstart zu disqualifizieren, zurückgezogen.
Es bleibt bei der aktuellen Fehlstartregel (Foto: Klaue)
Damit reagierte man auf die Bedenken und die Kritik, die an diesem Modell vorgebracht wurden. Es bleibt bei der bisherigen Handhabe, nach der insgesamt ein Fehlstart erlaubt ist, ab dem zweiten der Athlet disqualifiziert wird, der diesen verursacht hat. Allerdings will man die Fehlstartregel bis zum nächsten Kongress 2007 noch einmal genau unter die Lupe nehmen und das Thema dann möglicherweise noch einmal aufgreifen.Verabschiedet wurde dagegen ein neues Vorgehen bei Nationenwechsel. Künftig gilt eine dreijährige Sperre von dem Tag, an dem die neue Staatsbürgerschaft angenommen wurde, als Maßstab. Wenn sich die beiden betroffenen Verbände einig sind, kann die Sperre auf ein Jahr reduziert werden. Damit will man den zuletzt überhand nehmenden Abwanderungen, die vor allem Kenia betreffen, Einhalt gebieten.
Dopingkontrollen werden publik gemacht
Ein weiteres, am Mittwoch aufgegriffenes Thema war die Dauer von Dopingsperren. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass eine vierjährige Sperre angemessen sei. Deshalb wird sich der Weltverband bei der Konferenz der Welt-Anti-Doping-Agentur 2007 entsprechend positionieren, um eine längere Sperre durchzusetzen.
Einen Erfolg verbuchte der Deutsche Leichtathletik-Verband mit seinem Vorschlag, die durchgeführten Dopingkontrollen transparenter zu machen und im Internet zu veröffentlichen. Einmal pro Jahr soll dies nun künftig geschehen.
In einer der ersten Entscheidungen des IAAF-Kongresses wurde die polnische Verbandspräsidentin Irena Szewinska, eine frühere Weltklasse-Sprinterin (zehn Weltrekorde, sieben Olympiamedaillen), als dritte Frau in das IAAF-Council gewählt.