Keine Weltrekorde in Lissabon
Mit den angekündigten Weltrekorden wurde es am Sonntag beim 19. Lissaboner Halbmarathon (Portugal) nichts. Sowohl die Frauen-Siegerin Kara Goucher (USA) in 1:08:30 Stunden als auch Martin Lel (Kenia) bei den Männern in 59:54 Minuten blieben deutlich über den bestehenden Bestmarken. Insgesamt 38.000 Läufer hatten die 21,0975 Kilometer lange Strecke durch die portugiesische Hauptstadt in Angriff genommen.
Warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit verhinderten am Sonntagmorgen beim weltweit größten Halbmarathon die anvisierten Weltrekorde.Das Rennen der Männer wurde zu einem prominenten Ausscheidungslaufen. Als ersten erwischte es Felix Limo (Kenia). Der Sieger des London-Marathons aus dem Jahr 2006 konnte bereits nach zwei Kilometern dem Tempo der Spitzengruppe nicht merh folgen und beendete am Ende weit hinter den Spitzenläufern das Rennen.
Auch Samuel Wanjiru geschlagen
Das nächste Opfer war überraschend Samuel Wanjiru (Kenia), der in 58:33 Stunden der aktuelle Weltrekordhalter über 21,0975 Kilometer ist. Der Marathon-Olympiasieger lief am Ende in 1:01:23 Stunden auf Rang sieben.
Den Großteil des Rennens bestimmte ein Quartett. Robert Cheruiyot, der viermalige Gewinner des Boston-Marathons, Martin Lel, Gideon Ngatunyi ( alle Kenia) sowie Jaouad Gahrib (Marokko) sorgten an der Spitze für das Tempo. Ein Kilometer vor dem Ziel löste sich Jaouad Gharib von seinen Verfolgern.
Lediglich Martin Lel konnte ihm folgen, der dann 200 Meter vor dem Ziel aus dem Windschatten hervortrat und in 59:54 Minuten zum Sieg stürmte. Für den dreimaligen Sieger des London-Marathons war es die erste Halbmarathon-Zeit unter einer Stunde. Zweiter wurde Jaouad Gharib in 59:59 Minuten.
Einsames Rennen von Kara Goucher
Ein einsames Rennen lief Kara Goucher bei den Frauen. Die WM-Dritte über 10.000 Meter war mit dem Ziel nach Lissabon gereist, den amerikanischen Rekord von Deena Kastor (1:07:34 h) zu unterbieten. Selbst den Weltrekord von Lornah Kiplagat (Niederlande; 1:06:25 h) schloss die 30-Jährige nicht aus.
Nach 15 Kilometer (48:20 Minuten) hatte es den Anschein als könne Kara Goucher zumindest ihr erstes Ziel erreichen. Doch je näher es dem Ziel entgegen ging, desto größer wurden die Falten auf der Stirn von Kara Goucher und desto langsamer die Kilometer-Abschnitte.
Auf dem letzten Kilometer verließen sie dann völlig die Kräfte und die 30-Jährige hatte Glück, dass sie nicht noch von der heran stürmenden Alice Timbilili (Kenia; 1:09:00 h) überholt wurde. Die 1:08:29 Stunden bedeuteten dennoch Bestzeit für die US-Amerikanerin.
Die Ergebnisse der Spitzenläufer:
Männer 1. Martin Lel, KEN 59:56 h
2. Jaouad Gharib, MAR 59:59 h
3. Robert K. Cheruyiot, KEN 1:00:05 h
4. Gideon Ngatunyi, KEN 1:00:06 h
5. Samwel Shauri, TAN 1:00:33 h
6. Emmanuel Mutai, KEN 1:00:45 h
7. Samuel Wanjiru, KEN 1:01:25 h
8. David Kemboi, KEN 1:02:53 h
Frauen 1. Kara Goucher, USA 1:08:30 h
2. Alice Timbilili, KEN 1:09:00 h
3. Jane Kiptoo, KEN 1:09:07 h
4. Jelena Prokopcuka, LAT 1:09:58 h
5. Leah Malot, KEN 1:11:37 h
6. Mónica Rosa, POR 1:14:14 h
7. Ayanu Workitu, ETH 1:15:03 h
8. Filomena Costa, POR 1:15:33 h